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Gemeinderat, 63. Sitzung vom 20.02.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 68

 

chendes gemeinsames, internationales Projekt über partizipative Qualitätsentwicklung in der offenen Jugendarbeit. Hiebei geht es wirklich darum, gerade auch die großen Standards der Wiener Jugendarbeit durchaus auch auf andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union umzulegen und damit auch ein österreichweites Datenerfassungssystem sowie Kriterien und Tools für Qualitätsentwicklung zu liefern.

 

Gerade in diesem Bereich hat die Kinder- und Jugendarbeit in Wien große Expertise, und wir sind froh darüber, dass es zu diesem Projekt gekommen ist, weil dieses, wie ich glaube, tatsächlich zu einem besseren Erfahrungsaustausch der Jugendarbeit in Österreich führt, und dass Wien hier führend ist, ist ja allgemein bekannt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung dieser Frage. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Akkilic. – Bitte schön.

 

9.29.27

GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Danke für die ausführliche Antwort.

 

Sie haben bereits erwähnt: Die Stadt Wien wächst, und das ist auch im Bericht erfasst worden. Einer der qualitativen Ansätze dabei ist, wie die Jugendarbeit in den neuen Regionen angesiedelt sein wird, und nach meinem Wissen ist der wichtigste Ansatz dabei der partizipative Ansatz, nämlich dass die Jugendlichen von Anfang an eingebunden werden.

 

Wird dieser Weg fortgesetzt, gibt es aus Ihrer Sicht Schlussfolgerungen aus diesem Bericht zu diesem Punkt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich denke, dass sich gerade der von Ihnen angesprochene wichtige Bereich der partizipativen Jugendarbeit besonders gut am Beispiel der Seestadt Aspern zeigt. Dort war die Jugendarbeit sozusagen erstmalig fix im Bereich der gesamten Entwicklung angesiedelt, weil wir wollten, dass Jugendliche von Anfang an an diesem Standort entsprechende Möglichkeiten finden. Damals war alles noch Baustelle, aber die Jugendarbeit war bereits vor Ort. Letztlich sollten die jungen Leute am Entstehen einer neuen Stadt teilnehmen – und die Seestadt Aspern ist ja von der Dimension her de facto wirklich eine neue Stadt –, auch das Wachsen und die Veränderungen einer Stadt mitbekommen, sich aber auch aktiv in den Gestaltungsprozess mit einbringen. – Der partizipative Ansatz ist also etwas ganz Wesentliches.

 

Ein weiterer wesentlicher Ansatz ist für uns die Multifunktionalität. – Wir eröffnen ja in wenigen Tagen im Bereich des Campus Sonnwendviertel die nächste Einrichtung der Wiener Jugendarbeit, wobei wir direkt im Campus schon entsprechende Raumressourcen und Möglichkeiten der Nutzung der Offenen Jugendarbeit berücksichtigt haben, weil es ja schade wäre, wenn in einem hochwertigen Bau wie dem Campus am Sonnwendviertel weite Bereiche Jugendlichen nicht zugänglich sind. Daher haben wir dort schon entsprechende Freizeiträume eingebaut, die der offenen Jugendarbeit zur Verfügung stehen, etwa mit einem sehr breit gefächerten Angebot an entsprechenden Kletterwänden und einem Bewegungsraum, der für die Jugendarbeit außerhalb der Schulzeit ebenfalls zur Verfügung steht.

 

Diese beiden Bereiche sind also etwas ganz Wesentliches, und unsere diesbezüglichen Bemühungen zeigen, wie ernst wir die Jugendarbeit auch in den großen Stadtentwicklungsgebieten nehmen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die nächste Zusatzfrage stellt GR Kops. – Bitte.

 

9.31.44

GR Dietrich Kops (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Herr Stadtrat! Sie haben diese Ja/Nein-Anfrage, ob der Bericht vorliegt, ausführlich beantwortet.

 

Einen Punkt haben Sie aber nicht angesprochen: Wir leben ja leider in einer Zeit, die vom islamistischen Terror beherrscht wird, und sogar in Wien dürfen islamistische Hassprediger ihr Unwesen treiben.

 

Mein Frage: Gibt es speziell für die Kinder- und Jugendbetreuer hinsichtlich dieser islamistischen Bedrohung eine spezielle Schulung? Gibt es eine spezielle Schulung, damit gerade muslimische Kinder und Jugendliche nicht radikalisiert werden?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sie haben schon gesagt, dass ich sehr ausführlich geantwortet habe, und ich verstehe die Hinweise immer. Diesfalls verweise ich schlicht und ergreifend auf eine damals auch sehr ausführliche Antwort betreffend das Wiener Netzwerk hinsichtlich des Bereiches der Radikalisierung.

 

Gerade in diesem Bereich hat die Wiener Jugendarbeit bereits im Sommer vergangenen Jahres eine eigene Anlaufstelle gegründet, wobei Wien diesbezüglich das erste Bundesland war. Es kam zu einer entsprechenden Vernetzung zwischen Schule und offener Jugendarbeit. In diesem Zusammenhang haben bereits im September vergangenen Jahres – sozusagen mit allen Playern im Bereich der Kontaktnahme mit Kindern und Jugendlichen von der Jugendwohlfahrt über die MA 17 – die ersten Schulungsmaßnahmen für die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für die Tätigen in der Jugendarbeit stattgefunden. Es haben bereits über 500 Personen an den entsprechenden Maßnahmen teilgenommen.

 

Das hat erfreulicherweise auch große mediale Aufmerksamkeit gebracht. Es gab eine eigene Enquete zu diesem Thema mit internationalen ExpertInnen im Erfahrungsaustausch zwischen Dänemark, der Bundesrepublik Deutschland und allen anderen, denn wir haben es ja mit einem internationalen Phänomen zu tun.

 

Gerade in dieser Frage hat sich dieses Netzwerk der Jugendarbeit einmal mehr total bewährt. Warum? – Weil die Wiener Jugendarbeit über Jahrzehnte hinweg immer wieder mit entsprechenden gesellschaftspolitischen Strömungen konfrontiert ist. So ist zum Beispiel Radikalismus jetzt nichts Neues für die Jugendarbeit. Das gab es bereits in den 70er Jahren in der einen oder anderen Form.

 

Tatsächlich neu ist allerdings die große internationale Ausprägung: Es ist dies ein Problem, das sich tatsächlich in ganz Europa wie auch in den Vereinigten Staaten und

 

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