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Gemeinderat, 65. Sitzung vom 25.03.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 96

 

So geht das weiter bis zu diversen Aufrufen, und so weiter, die am laufenden Band zu finden sind. „Alles soll in Flammen stehen.“, „Feuer und Flamme diesem Staat.“, und so weiter. Das haben wir vor dem Rathaus von der Sozialistischen Jugend auch gehört, dokumentiert. ZARA hat damals nicht darüber berichtet. Der junge Mann, der die Veranstaltung angemeldet hat, ist heute bei Frau StRin Frauenberger beschäftigt und ist SPÖ-Bezirksrat.

 

Es gibt noch andere Verhetzungen, die zu dokumentieren wären, zum Beispiel, wenn man missliebige Personen mit Foto, Beruf und Adresse veröffentlicht und sie dann noch am Arbeitsplatz demonstrativ fotografiert, um ihnen zu schaden. Das sind die Proskriptionslisten der Recherche Wien. Auch hiervon ist bei ZARA nichts zu finden.

 

Oder aber eine unselige Erinnerung an Gott sei Dank vergangene Zeiten: „Kauft nicht bei …“ Ich lese Ihnen vor: „Diese Gaststätten geben Faschisten eine Plattform, um deren Ideologie - Klammer: Müll - zu verbreiten.“, auf verschiedenen linken Netzseiten. Nichts bei ZARA zu finden. Da steht dann: „Diese Gaststätten haben der FPÖ Möglichkeiten geboten, ihr Klima des Hasses zu verbreiten! Empört euch! Sprecht die Besitzer an! Kein Platz für Faschisten! Weder im Parlament noch in den Lokalen!“ Dann wird eine österreichweite Liste dieser Lokale veröffentlicht. Viele von Ihnen werden einige kennen, zum Beispiel den „Adam“. (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Ist derzeit geschlossen!) Ich weiß nicht, ob das ein rechtsradikales Lokal ist! Aber hier wird gehetzt! Hier wird geschimpft! Hier wird zum Boykott aufgerufen! - ZARA schweigt!

 

Tätliche Übergriffe: Jetzt erzähle ich Ihnen ein paar Beispiele im Stil von ZARA von Österreichern, die mir in den letzten drei Wochen untergekommen sind:

 

Herr X am 20.2. um 22.30 Uhr in der U-Bahn-Station Karlsplatz: „Scheiß Österreicher! Scheiß Deutsche!“ Es rennt einer die Stiegen hinunter, bedroht die Leute, rempelt eine Frau an, die fast umfällt, rennt kreischend und brüllend den Bahnsteig entlang. Herr X ruft die U-Bahn-Aufsicht an. Sie verspricht, den Randalierer zu entfernen. Es dauert zu lange. Er springt wie wild gegen die Türe, bedroht rundherum die Menschen, steigt in die U-Bahn ein. Nichts ist geschehen. Dann wird die U-Bahn-Aufsicht noch einmal angerufen. Man wird aufgefordert, in der nächsten Station den Zugführer zu benachrichtigen, und er wird in der nächsten Station veranlassen, dass der Mann herausgeholt wird. Der Mann wird dann herausgeholt. Aber der Bedienstete der Stadt ist offenbar angefressen und sagt nachher zu den Leuten, die applaudieren, als der Knabe abgeholt wird: „Na, seid's jetzt zufrieden?“ Wenn man dann die Leute anspricht, die rundherum sind, warum sie nichts unternommen haben, sagen sie: „Haben Sie eh gesehen, wir Österreicher zählen ja nichts mehr!“ Das ist die Stimmung, meine Damen und Herren, die sich in diesem Land verbreitet. „Scheiß Österreicher! Scheiß Deutsche!“, muss man sich anhören. Das ist ganz normal. Aber wehe, es würde jemand etwas anderes sagen oder schreiben.

 

Ich habe heute schon ein Beispiel angesprochen, wie man mit weniger Achtung gegenüber Bürgern in diesem Land umgeht. Ich habe die Grabsteine in der Liesing angesprochen. Stellen Sie sich vor, diese Grabsteine wären aus einem muslimischen oder anderen Friedhof gekommen, die übrigens ewige Ruhezeit haben, weil der Kollege Chorherr gemeint hat, es ist eigentlich ganz gut, dass man heutzutage die Plätze am Friedhof nicht mehr so lange benötigt. Nichts ist unternommen worden. Dort fahren die Bagger und die Baumaschinen über die Erinnerungen an Menschen drüber.

 

Wir haben es in den letzten Jahren zur Genüge erlebt, dass für manche Denkmäler, Gräber nichts zählen, auch bei solchen, die sich „Rechtsaußen“ nennen, in Wirklichkeit aber nur blöde Kerle sind, wie jetzt in Salzburg vorgekommen. Aber bei den Linken, die das machen, sei es jetzt der Siegfriedskopf in der Uni, seien es Gräber am Zentralfriedhof, und so weiter, wird nicht distanziert, sondern da hat man das Gefühl, dass man das sogar als antifaschistische Heldentaten sieht, meine Damen und Herren! Das ist einfach nicht tragbar! Und das ist es, was wir ZARA vorwerfen, Einseitigkeit, Blindheit auf einem Auge!

 

Als letztes Beispiel etwas, das mir besonders am Herzen liegt, nämlich diese falsche, verdrehende Political Correctness. Das ist auch eine in diesem Haus beliebte Methode, Begriffe ins Negative umzudeuten, die ursprünglich keine negativen Werte sind, keine negative Aussage bei uns gehabt haben, um eine Sprachdiktatur zu errichten.

 

Ich zitiere wieder aus ZARA: „Im April entscheidet der Presserat, dass der Begriff ‚N…kinder‘“ – wie lächerlicherweise da drin steht – „ als Diskriminierung aus ethnischen Gründen im Sinne des Ehrenkodex zu werten ist. Der Autor, Herr S, hat im Verfahren unter anderem darauf hingewiesen, dass sein Artikel satirischen Charakter gehabt hätte, er aber auch an sich zur Verwendung des Begriffs ‚N…kinder‘ stehe.“ – Es sei also auch sonst keine negative Konnotation für ihn damit verbunden.

 

Man will den Begriff „Neger“ jetzt sogar aus den Erzählungen von Mark Twain entfernen. – Die meisten von uns haben einmal „Tom Sawyer“ gelesen: Dort hat der Begriff „Neger“ überhaupt keine negative Konnotation. Im Gegenteil! Dort wird Verständnis für die damals noch vorkommenden Negersklaven gezeigt. Und viele von Ihnen werden auch Onkel Toms Hütte kennen: Auch dort kommt dieser Begriff vor.

 

Mittlerweile ist es so weit, dass in einem völlig harmlosen Bereich wie in Kinderbüchern Änderungen vorgenommen werden müssen: Pippi Langstrumpfs Vater, der irgendwo Negerkönig ist, was dort überhaupt ohne die geringste negative Bedeutung vorkommt, muss jetzt umgetauft werden, weil einige Leute sich einbilden, uns einreden zu müssen, dass wir das falsch verstehen.

 

Das wird auch bei den Indianern und Eskimos so gehandhabt. Bei den Eskimos wird man das Eis umtaufen müssen. Und auch die Bezeichnung „Indianer“ sollte man nicht mehr verwenden. – Ich meine: Wenn es etwas gibt, was bei uns vor allem bei den Jugendlichen positiv

 

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