«  1  »

 

Gemeinderat, 68. Sitzung vom 29.06.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 125 von 140

 

Letzter Punkt, der sozusagen zum Reich der MA 18 gehört, ist die Walk21. Wir haben im Oktober nach den Wahlen die große internationale FußgängerInnenkonferenz, die alle paar Jahre in der Welt stattfindet. Die letzte war in Sydney. Wir werden sie in Wien haben, und es wird gut sein, weil wir viele, viele Projekte haben werden, die in diesen Bereich hineinspielen.

 

Wien braucht sich überhaupt nicht zu verstecken, was die Mobilität betrifft. Wir haben einen sehr, sehr guten Modal-Split, was die Wienerinnen und Wiener betrifft, nämlich 39 Prozent ÖV - das ist wirklich ein guter Wert für alle europäischen Städte -, 27 Prozent den motorisierten Individualverkehr, 28 Prozent die FußgängerInnen und gegen 7 Prozent, muss man sagen, rund 7 Prozent den Radverkehr.

 

Ja, es stimmt, beim Radverkehr ist noch vieles zu tun. Ich will jetzt gar nicht so sehr auf den Radverkehr eingehen, das ist das Thema vom Christoph Chorherr. Aber dem Kollegen Dworak möchte ich nur sagen - jetzt ist er allerdings nicht da -, ich benutze jeden Tag den Ottakringer-Straße-Radweg, und ich muss sagen: Sensationell! Früher war das gefährlich, jetzt ist es gut. Ganz gut! Es gibt neue Haltestellenkaps, also aufgedoppelt, man kann rauffahren, das ist gut. Es gibt keine Konflikte, überhaupt nicht. Es wird sehr, sehr angenommen, das ist gut.

 

Die zweite Geschichte vom Kollegen Dworak - ich glaube, da irrt er sich ein bisschen -: In der Breite Gasse gibt es keinen Radweg, sondern er meint wahrscheinlich die Burggasse. Das war ein bisschen konfliktträchtig, das stimmt.

 

Aber Faktum ist, dass die Radverkehrsanlagen in Wien massiv zugenommen haben, und da ist noch einiges an Entwicklung möglich. Man muss nicht gleich Kopenhagen oder Amsterdam erreichen, aber es ist schon ganz gut, wenn wir beim Radverkehr so gut werden wie Graz. In Wien sind wir da auf gutem Weg. In Graz gibt es übrigens einen ÖVP-Bürgermeister, der sieht das ganz anders als die ÖVP-Wien. Gut, man kann auch immer noch dazulernen.

 

Die nächste Geschichte war der öffentliche Raum, ein Zukunftsthema, das Thema der MA 19. Es gibt dazu einige Studien, die Neuinterpretation des öffentlichen Raums. Es gibt viele Gespräche mit den Bezirken. Es wurde ein Wettbewerb zum Südtiroler Platz gemacht. Es gibt das FußgängerInnen-Leitsystem. Im Moment gibt es die Schwedenplatz-Diskussion; es wird einen Wettbewerb geben, der im Herbst ausgeschrieben wird. Die Frau Vizebürgermeisterin kann dazu weitaus mehr sagen.

 

Und was uns wichtig ist, was es auch gibt - auch die Kollegin Kickert wird dazu vielleicht mehr sagen können -: Es gibt sehr, sehr viele Beteiligungsprozesse. Die MA 21 ist da sehr beschäftigt mit vielen, vielen Dingen.

 

Jetzt möchte ich Sie nicht ewig auf die Folter spannen mit allen Dingen, die da kommen. Aber ein Punkt ist schon noch ganz wichtig - oder mir persönlich ist er ganz wichtig -, und zwar ist das die Mariahilfer Straße. Die Mariahilfer Straße hat gezeigt, was eine rot-grüne Stadtregierung in einer Stadt verändern kann und wie sehr das angenommen wird!

 

Was haben wir da alles gehört: Die Leute werden nur an der Hauswand spazieren gehen, sie werden sich an der Hauswand entlangdrücken, in der Mitte wird niemand gehen. Die Geschäfte werden massenhaft sterben, Massenarbeitslosigkeit in Neubau und im 6. Bezirk. Überhaupt alles wird irgendwie verdreckt sein, verrottet wird es sein. Irgendwelche Punks werden herumhängen. Es ist alles ganz grausig.

 

Nein, ganz im Gegenteil: Es ist wunderbar! Die Geschäfte boomen. Der Herr Bortolotti, der so dagegen war, hat sich ein paar neue Geschäfte zugelegt auf der Mariahilfer Straße. Es gehen die Leute mitten auf der Straße, es ist wunderbar. Der Herr Sedlak, Bezirksrat von der FPÖ im 6. Bezirk, möchte dort mittlerweile alle Standln der Welt machen mit seinen Würsteln. Er hat früher ein nettes Standl da oder dort gehabt, jetzt möchte er ein großes Imperium auf der Mariahilfer Straße errichten. Vielleicht liefert er dann ein bisschen mehr an die FPÖ ab, das weiß ich ja nicht wirklich.

 

Aber Faktum ist, dass die Mariahilfer Straße massiv gelungen ist und international hergezeigt werden kann. Sie ist noch nicht fertig, sie wird am 1. August fertig. Wir freuen uns darüber, dass es so gelungen ist! (Beifall von GR Dipl-Ing Martin Margulies.) Dass es so gelungen ist, kann man sich jeden Tag anschauen. Freuen wir uns gemeinsam, im Sommer ist sie fertig, und es ist gut so für beide Parteien, die das gewollt haben.

 

Ein schöner Punkt, weil die ÖVP groß so dahermosert: Ich würde mich an Ihrer Stelle eher fragen, warum sich die ÖVP in Mariahilf gespalten hat. Da war doch in Wirklichkeit etwas, da hat sie sagt, man kann nicht immer dagegen sein. Sie haben damals in Wirklichkeit gemeinsam mit dem damaligen Verkehrssprecher Stiftner Kartons aufgestellt; ich glaube, die „Rot-grüne Mauer“ oder so ähnlich hat das geheißen. Dann haben Sie Leute aufmarschieren lassen, die gesagt haben, man kann nicht mehr mit dem Auto von Mariahilf nach Neubau und umgekehrt fahren. (Zwischenrufe bei FPÖ und ÖVP.)

 

Aber die Mauer ist keine Mauer, sondern ganz im Gegenteil, die Mariahilfer Straße verbindet. Da ist wirklich ganz viel los! Die Geschäfte - es boomt einfach. Ganz im Gegenteil, andere Bezirk hätten gerne auch so etwas. Wir werden auch Verkehrsberuhigung in anderen Bezirken durchführen.

 

Die nächste Geschichte, die auch eine Erfolgsgeschichte ist - zwar ist sie noch nicht fertig -, ist die Meidlinger Hauptstraße. Wir haben den Hauptbahnhof und die Koppstraße. Wir haben taktile Leitsysteme in der Stadt. Wir haben natürlich auch viele Radverkehrsanlagen, und wir haben viele‚ viele Dinge in dieser Stadt gestaltet.

 

Wenn ich auf die Uhr schaue, werden alle Leute ganz zufrieden sein, wenn ich langsam zum Ende komme. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja!) Es ist wichtig, und deswegen sage ich Ihnen noch, es hat mir total gefallen, an diesem rot-grünen Stadtregierungs-Ding mitzuarbeiten. Und ich freue mich auf Rot-Grün 2! - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular