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Gemeinderat, 68. Sitzung vom 30.06.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 90

 

Jahren, wurden insgesamt 3,84 Milliarden EUR zur Verfügung gestellt. Pflege und Betreuung muss auch in Zukunft flexibel, individuell und leistbar sein, damit die Wienerinnen und Wiener auch im Alter gut versorgt sind. Wir haben in der Geriatriekommission im Jahr 2004/2005 das Geriatriekonzept entwickelt, um gemeinsam mit allen Parteien und mit ExpertInnen eine neue Pflegelandschaft zu entwickeln. Es ist uns gelungen, innerhalb dieser zehn Jahre acht Pflegewohnhäuser neu zu errichten, drei Pensionistenwohnhäuser neu zu errichten und eine große Anzahl von ihnen in einen neuen baulichen Zustand zu bringen. Das Pflegewohnhaus Leopoldstadt, das Pflegewohnhaus Meidling, das Pflegewohnhaus Simmering mit Tageszentrum Simmering, das Pflegewohnhaus Liesing, das Pflegewohnhaus Innerfavoriten, das Pflegewohnhaus Baumgarten und das Geriatriezentrum Donaustadt konnten errichtet werden und bieten wohnortnahe Betreuung und Pflege nach modernsten baulichen, medizinischen und pflegerischen Standards. Auch das Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus, das sich in den letzten Jahren, weil Politik ja sehr flexibel handelt, noch ergeben hat, ist kurz vor der Besiedelung oder wird derzeit schon besiedelt und steht kurz vor der Eröffnung. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese modernen Pflegeeinrichtungen schaffen konnten und somit das über 100 Jahre alte Geriatriezentrum Am Wiener Wald nicht mehr benötigen und die Bewohner und Bewohnerinnen in diese wohnortnahen Einrichtungen übersiedeln konnten.

 

Auch im KWP, im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, wurden viele der Häuser, von denen manche auch schon 50 Jahre am Buckel haben, renoviert, und das bei laufendem Betrieb, was für die Mitarbeiter und für die Bewohner nicht immer ganz einfach war. Aber ich habe darüber in keinem Medium, in keiner Zeitung eine Schlagzeile gelesen, denn trotz laufenden Betriebes sind diese Arbeiten hervorragend gelungen, die Bewohner wurden bestens betreut, und es sind die baulichen Arbeiten sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen geblieben. Ich denke, dafür gebührt dem Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser und den dafür Zuständigen auch einmal ein großes Lob. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Die stationäre Pflegelandschaft hat sich somit total verändert. Wir haben helle, freundliche und moderne Pflegewohnhäuser, ein Pflegenetzwerk, das dicht geknüpft ist. International und im Österreichvergleich haben wir damit einen großen Erfolg errungen. Darüber wird aber nicht gesprochen, die Zeitungen berichten kurz über Eröffnungen, aber für die Skandale steht sehr viel Platz zur Verfügung.

 

Wir werden uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, denn die BewohnerInnen und die MitarbeiterInnen dieser Häuser wollen ja auch in Zukunft dort gut leben. Wir werden das Konzept der baulichen Errichtung mit Leben erfüllen mit dem Konzept Pflege und Betreuung 2030.

 

Die Mobilität und die Gesundheit der älteren Generation soll so lange wie möglich erhalten werden, um ein aktives und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Der vereinfachte Zugang, die Verstärkung der Rehabilitation beziehungsweise Remobilisation stehen dabei im Mittelpunkt.

 

Auch die Wiener SeniorenInnenpolitik wird weiter ausgebaut, es wird zur Bündelung der bestehenden Angebote, zur Weiterentwicklung zu einem modernen, attraktiven Angebot für die SeniorInnen kommen.

 

Die Inanspruchnahme der hochqualitativen Leistungen wird weiterhin vom Einkommen unabhängig sein, sondern rein vom Bedarf abhängig vermittelt werden. Wien ist auf die künftigen Herausforderungen in der Pflege und Betreuung durch diese vorausschauende Planung vorbereitet und entwickelt die Leistungen dem erhobenen Bedarf entsprechend in diesem neuen Strategiekonzept.

 

Der Fonds Soziales Wien ist jene Einrichtung, die die Leistungen auch vermittelt, die auch im Rahmen der ambulanten Betreuung die Leistungen zur Verfügung stellt. 36 000 Seniorinnen und Senioren bekommen professionelle Unterstützung zu Hause. Rund 6 Millionen Stunden an mobilen Diensten wie Heimhilfe und Hauskrankenpflege stehen jährlich zur Verfügung.

 

Seit 2010 wurden 5 neue Tageszentren des Fonds Soziales Wien für Seniorinnen und Senioren geschaffen, und heute gibt es in der Stadt bereits 23 Tageszentren, die vor allem für die Angehörigen eine große Entlastung darstellen. Im Fonds Soziales Wien wird jährlich auch die Zufriedenheit erhoben, und die Betroffenen haben mit einem hohen Prozentsatz gesagt, dass sie mit den Leistungen sehr zufrieden sind. Durchschnittlich 96 Prozent schätzen die Leistungen und nehmen sie auch in Anspruch.

 

Die Stadt hat auch die bundesweite Quote für die Betreuung von Flüchtlingen zwischen 2009 und 2014 stets übererfüllt. Im Jahr 2010 wurden gemeinsam mit den 12 Partnerorganisationen 5 320 Flüchtlinge in der Grundversorgung betreut, 2014 waren es schon 6 740 im Monatsdurchschnitt und 10 510 unterschiedliche Personen übers Jahr. Aktuell sind über 9 200 Menschen in der Grundversorgung, und wir sind stolz darauf, diesen Menschen als erste Anlaufstelle einen Unterschlupf bieten zu können. Uns ist die Solidarität mit den Flüchtlingen, die in Wien leben und nach Wien kommen, etwas ganz, ganz Wichtiges und sie wird auch tagtäglich gelebt. Erst heute hat der Herr Bürgermeister wieder mit Niederösterreich eine Einigung erzielt, gerade für die minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge in Eggenburg wieder 45 Plätze zur Verfügung stellen zu können. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wien leistet im Gesundheits- und Sozialbereich auch für die Frauen Enormes. Seit 15 Jahren gibt es das erfolgreiche Programm für die Frauengesundheit. Über Fachtagungen und Konferenzen konnten viele Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt werden.

 

Auch die Gesundheitsförderung ist ein großes Thema und gerade in wohnortnahen Lebenswelten der Menschen wirkt sie bereits, besonders im Bereich der „Gesunden Bezirke“, im Bereich des „Gesunden Kindergartens“, der „Gesunden Schule“ und im Freizeitbereich. Die Gesundheitsförderung im Alter steht dabei im Vorder

 

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