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Gemeinderat, 68. Sitzung vom 30.06.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 90

 

schon so viele, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hingehen soll, Herr Kollege Ebinger. Da gibt es ganz viel, was man sich anschauen kann. Und es ist nicht nur schön, sondern es ist auch allen zugänglich. Das ist eben zum Beispiel ein großer kulturpolitischer Ansatz, den wir uns nicht nur vornehmen, sondern den wir, glaube ich, in dieser Stadt auch ganz, ganz toll umsetzen. Und das ist nicht selbstverständlich, es ist eine Besonderheit. Sie werden das kein zweites Mal auf der Welt finden. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Birgit Hebein.)

 

Ein weiteres Beispiel - und das ist gerade auch mir, die ich aus einem ganz großen Bezirk außerhalb des Gürtels komme, nämlich aus Favoriten, ganz wichtig -: Kultur in den Außenbezirken - es ist heute schon einmal angesprochen worden -, und zwar auf höchster Ebene, von höchster Qualität. Neben Volkstheater in den Außenbezirken und vielen anderen Initiativen sind gerade in den letzten Jahren ganz viele Initiativen und Projekte entstanden. Ich möchte hier nur ein paar Beispiele nennen, weil ich mir oft auch gar nicht so sicher bin, ob wir alle hier herinnen - oder in erster Linie auch Sie, die Sie hier immer gleich groß mit Kritik zur Stelle sind - überhaupt wissen, was alles in dieser Stadt stattfindet: Ob das der Kunstraum im 17. Bezirk ist, die Brunnenpassage und Soho im 16., Casino Baumgarten im 14., das Werk X in Meidling - darüber haben wir heute schon kurz gesprochen -, der Gasometer und das Hafenfestival in Simmering oder die Brotfabrik in Favoriten. Alleine über die Brotfabrik könnte ich jetzt, wie Sie sich vorstellen können, noch eine weitere Rede halten. Vielleicht werde ich das auch irgendwann einmal tun, wenn man sozusagen die erste große Bilanz ziehen kann.

 

Aber im Mai wurde die Brotfabrik in Favoriten - die ehemalige Ankerbrotfabrik, oder ein Teil von dieser - auch offiziell eröffnet. Es laufen dort schon seit vielen Monaten ganz tolle Kulturinitiativen. Sie ist ein Ort vor allem für Creative Industries und vor allem für soziale und kulturelle Projekte, von der Superar-Initiative – darüber habe ich das letzte Mal schon geredet, das werde ich nicht noch ein zweites Mal tun – bis hin zu anderen ganz, ganz tollen Sachen. Herr Kollege Dworak, vielleicht kommen Sie einmal aus Hietzing heraus, fahren ins schöne Favoriten und schauen sich beispielsweise dieses nicht kleine, sondern sehr, sehr große Kulturprojekt an, welches Wien da unterstützt und fördert. Eine ganz, ganz tolle Sache findet dort statt, und ich würde mich freuen, Sie dort einmal begrüßen zu dürfen.

 

Wir haben ein neues Förderinstrument - auch das wurde schon erwähnt -: SHIFT ist der Name. Ja, es gibt ein neues, zusätzliches Förderinstrument für Kulturinitiativen, abseits der etablierten Institutionen. Das, finde ich, ist nichts, wo man sagen kann, na, da habt ihr noch schnell etwas gemacht! - Es wurde auch im letzten Jahr noch gearbeitet. Da schau her, wir arbeiten bis zum Schluss einer Legislaturperiode! Und mit SHIFT gibt es ein neues Förderinstrument. 539 Initiativen haben sich gemeldet - na bitte! Das nenne ich jetzt nicht „irgendwas“, sondern das ist ein ganz, ganz großartiger Erfolg! Und eine hochkarätige Jury hat bereits ausgewählt - es war also nicht in letzter Minute -, und 22 sehr spannende Projekte, nehme ich an - ich kenne sie auch nicht im Detail - erwarten uns, und wir haben ein weiteres spannendes Projekt vor uns.

 

Zum Thema Musik: Es wurde heute, leider nur sehr kurz, im Speziellen auf die Symphoniker eingegangen, mit ihrem neuen Chefdirigenten Philippe Jordan, den wir auch schon erleben konnten beim Fest der Freude am 8. Mai, einer Veranstaltung, bei der wie jedes Jahr - so lange gibt es sie ja noch nicht, aber es gibt sie - am Befreiungstag am Heldenplatz mit den Wiener Symphonikern gefeiert wird. Da konnten wir sie sozusagen wieder einmal bewundern. Es war wieder einmal ein ganz, ganz tolles Ereignis, und ich war wie jedes Jahr auch sehr berührt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Im Musikbereich hat sich aber in den letzten Jahren vor allem eine sehr spannende und interessante Popmusikszene in Wien neu etabliert. Und was ich auch nicht wusste - der Herr Stadtrat hat es mir dann gesagt -: Es haben sich in Wien die Clubs verdoppelt. Gut, so jung sind wir vielleicht nicht mehr, dass wir das irgendwie auch live mitbekommen. Aber die Clubs haben sich verdoppelt! Das kommt auch nicht einfach so irgendwie, sondern da war vorher etwas oder da ist etwas. Es war zum Beispiel das Popfest am Karlsplatz mit seinen rund 60 000 Besucherinnen und Besuchern. Das hat sich sehr erfolgreich etabliert und hat mittlerweile auch internationale Beachtung gefunden.

 

Und - weil ich es auch heute in einer Zeitung gelesen habe - beispielsweise konnten wir auch im Popmusikbereich Karrieren fördern: die Gruppe Wunder - falls diese Ihnen etwas sagt. Heute wird sie im „Kurier“ bezeichnet als die Band der Stunde. Die Gruppe Wunder ist ein Beispiel dafür, wie wir von Seiten der Stadt Wien junge Musiker fördern konnten. Die haben im Zuge einer Initiative, die heute schon einmal so beiläufig erwähnt wurde, nämlich „Cash for Culture“, beispielsweise mit 1 000 EUR Förderung der Stadt Wien begonnen. Wir konnten da sozusagen eine Initialzündung geben. Heute sind sie die Band der Stunde, haben ganz, ganz großen Erfolg und werden in Kürze ein zweites Album präsentieren. Und wir konnten sie auch gewinnen, das heurige Bezirksfestival am Michaelerplatz zu eröffnen. Es waren ganz, ganz viele vor allem junge Besucherinnen und Besucher vor Ort, und es war ein ganz großer Erfolg.

 

Jetzt zu einem neuen Festival. - Sie merken, ich rede hier dauernd von neuen Dingen und nicht nur von den alten, wie es die FPÖ gerne sehen würde: nur alte Hochkultur und, wenn es geht, das auch nur in Deutsch und in keiner Fremdsprache. - Es gibt tatsächlich sehr junge, neue Initiativen wie das „Electric Spring“-Festival, eine Plattform vor allem für die heimische Elektronikmusikszene, die mittlerweile auch nach einem großen Erfolg im MuseumsQuartier das Wiener Kulturleben bereichert.

 

Und wenn wir schon bei der Unterhaltungsmusik sind: Wir hatten ja heuer im Frühjahr einen Hype - auch hier wurde viel darüber gesprochen; heute wurde er nur kurz und, zu meiner großen Verwunderung, etwas kritisch erwähnt -, den Song Contest. Wir alle, denke ich, haben uns letztendlich doch sehr darüber gefreut und waren auch so etwas wie ein Stück weit stolz darauf,

 

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