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Gemeinderat, 6. Sitzung vom 30.03.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 80

 

wir zur Verfügung stellen. Ich konnte dieses Angebot hier ja schon einmal genauer erläutern.

 

Wir wollen gewährleisten, dass die Kinder von Juni bis September nicht wieder aus dem Deutschlernen herauskommen. Das heißt, wir werden das Angebot sowieso ausweiten. Wir hatten bisher 1.500 Plätze, stocken jetzt aber auf 2.000 Plätze auf. Das bedeutet, es sind 14-tägige Kurse, und wir werden 100 Kursgruppen machen, in denen die Kinder zuerst einmal in den Schulen, an ausgewählten Schulstandorten, am Vormittag entsprechend ihren Deutschkenntnissen Deutsch lernen; dann gibt es ein Mittagessen.

 

Der Deutschunterricht passiert am Vormittag, aber nicht nur mit Lehrerinnen und Lehrern, sondern auch mit Leuten von „Teach for Austria“ und natürlich auch mit Menschen, die sozialpädagogische Kompetenzen mitbringen und dort mit den Kindern arbeiten. Danach geht das Nachmittagsprogramm los, und das passiert in Kooperation mit den ASKÖ, mit dem WAT und mit dem Verein Zeit!Raum.

 

Mir ist ganz wichtig, dass man nicht außer Acht lässt, weder pädagogisch noch soziologisch, dass man nicht nur am Vormittag die Sprache erwirbt, sondern dass die Kinder dann am Nachmittag gemeinsam Freizeitangebote in Anspruch nehmen, gemeinsam Sport betreiben und natürlich auch wiederum das Deutschsprechen am Nachmittag für die Kinder noch einmal ganz wichtig ist, weil durch die Vermittlung von Sport, Freizeitangebot, Kultur, et cetera die Sprachkompetenz enorm steigt und natürlich auch die Ausdrucksfähigkeit der Kinder sich verbessert.

 

Das ist ein Angebot, das sich, denke ich mir, sehr gut ergänzt, wenn man bedenkt, dass eben am Vormittag gut Deutsch gelernt, am Nachmittag mit den Kindern gespielt wird, weiter Deutsch gesprochen und begleitet wird und man damit zusätzliche Ressourcen aufbaut, die es den Kindern natürlich enorm erleichtern, im September in die Schule einzusteigen und wiederum am Unterricht teilzuhaben.

 

Vielleicht noch eine kurze Erklärung zu den „Neu in Wien“-Kursen und „Neu in Wien“-Angeboten. Man muss sich vorstellen, die Kinder, die jetzt in den Klassen sind, werden im September wieder sozial durchmischt und in Klassen kommen, in denen sie mit vielen anderen Kindern zusammenkommen und genau das dann auch praktizieren können, was wir im Sommer schon einmal als zusätzliches Angebot für die Kinder installiert haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn GR Wiederkehr gestellt.

 

9.21.22

GR Christoph Wiederkehr, BA (NEOS): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Wir begrüßen den Ausbau dieser Sommersprachkurse sehr. Das ist, glaube ich, ein notwendiger Schritt. Sie haben ja selber gesagt, dass die Zielgruppe zwischen 7 und 14 Jahren ist. Vor allem bei Personen im Alter von 15 bis 18 Jahren gibt es sehr viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die zusätzlichen Sprachförderungsbedarf hätten.

 

Meine Frage: Wäre es eine Idee, das auf diese Personen auch auszuweiten, beziehungsweise was für ein Angebot gibt es für diese Personen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Ein großes Angebot gibt es ab Sommer für genau diese Gruppe von 18 bis 21 Jahren durch das Jugend College. Aber was es jetzt schon gibt, sind Angebote über die außerschulische Jugendarbeit mit den Jugendzentren zum Beispiel, wo auch „connect“ mit den Kinderfreunden zum Beispiel in größere Flüchtlingsunterbringungen geht und dort mit den Jugendlichen arbeitet. „connect.erdberg“ ist zum Beispiel ein wunderbares Vorzeigeprojekt. Dabei geht es auf der einen Seite darum, mit den Jugendlichen eine Orientierung in der Stadt zu bekommen, mit ihnen natürlich auch Sport zu betreiben, Kunst- und Kultureinrichtungen zu besuchen, aber auch darum, und das wird auch in diesem Projekt angeboten, Deutschkurse anzubieten. Das Projekt haben wir letztes Jahr sehr erfolgreich im Sommer begonnen und mittlerweile auf größere Flüchtlingsunterbringungen ausgedehnt, da wir gerade diese Zielgruppe und im Besonderen eben die minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge entsprechend unterstützen wollen. Wenn wir davon ausgehen, dass diese einen positiven Bescheid bekommen und hier bleiben dürfen, dann dürfen erstens einmal ihre Ressourcen und Kompetenzen nicht verloren gehen, aber auf der anderen Seite zahlt es sich natürlich aus, vom ersten Tag an in ihre Integration zu investieren, denn das ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadt.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Schwarz gestellt.

 

9.23.22

GRin Sabine Schwarz (ÖVP): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Wenn man auf der Homepage der Stadt Wien über „Sowieso Mehr!“ liest, und ich möchte das gerne zitieren, damit Sie wissen, worauf meine Frage abzielt, ist zu lesen: „Die Sommerdeutschkurse richten sich an sogenannte Seiteneinsteiger – Kinder von 7 bis 14 Jahren, die während des Schuljahres neu nach Österreich kommen – und an Kinder, die mit einem ‚Genügend‘ oder ‚Nicht genügend‘ benotet worden sind, auch wenn Deutsch ihre Muttersprache ist. So sollen alle Kinder, die es brauchen, für den Schulbeginn im Herbst ‚sprachlich fit‘ gemacht werden.“

 

Wir wissen jetzt, dass wir vor der Herausforderung stehen, viele außerordentliche SchülerInnen zu haben, die nicht benotet werden. Des Weiteren wird ja auch geplant, Benotungen abzuschaffen. Jetzt ist die Frage: Welche Kriterien gibt es oder werden erarbeitet, damit diese Kinder, die keine Benotung haben, in Zukunft auch diese Kurse besuchen dürfen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Diese dürfen diese Kurse besuchen. Das sind diese SeiteneinsteigerInnen, von denen wir sprechen. Es gibt ja viele Kinder, die kommen jetzt mal neu hierher, und da ist es egal, ob

 

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