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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 121

 

Kollegin Huemer das Thema Arbeitsmarkt ausgesucht. Ja, Frau Kollegin Huemer, der WAFF verbindet eben. Arbeit, Arbeitsmarkt, das brennende Thema immer schon, für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sowieso, aber auch in unserer rot-grünen Koalition, und seit der immer noch bestehenden Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 natürlich der Dauer-Burner schlechthin.

 

Unsere Kapitänin, so möchte ich sie bezeichnen, unsere Stadträtin Renate Brauner, versucht seit acht Jahren, wirklich engagiert und unermüdlich, uns aus dieser Krise - durch diese wilde See, möchte ich schon sagen - herauszumanövrieren; und das mit vielen greifenden Maßnahmen und, ja, auch Mitteleinsatz, werte Opposition. Es ist gelungen, und wir werden hier kontinuierlich dranbleiben, und dafür ein aufrichtiges Dankeschön, Frau Stadträtin. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wie schon oft wurde uns auch heute von der Opposition vorgeworfen, wir verleugnen Probleme, wir manövrieren uns daran vorbei, sie zu lösen. Nein, ich kann wirklich sagen, wir schauen darauf, wir versuchen, Probleme zu lösen, wir verleugnen nichts im Gegensatz zu anderen, die leider auch in diesen Bankreihen sitzen und leider viel zu oft Öl ins Feuer gießen. Wien, die lebenswerteste Stadt der Welt nicht nur für einige, sondern unser Ziel ist es auch, dass sie das für alle ist. Ein Grund dafür, dass sie die lebenswerteste Stadt der Welt ist, ist nämlich, dass wir für die Wiener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer da sind, dass wir sie nicht im Stich lassen, sondern sie so gut wie möglich unterstützen. (GR Mag. Wolfgang Jung: Höchste Arbeitslosigkeit!) Mit dem WAFF, den ich eingangs schon als verbindendes Merkmal erwähnt habe, haben wir eine österreichweit einzigartige Einrichtung, um die uns viele beneiden. Ich bin sehr stolz, dort Vorstandsmitglied sein zu dürfen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Seit über unglaublichen 20 Jahren sorgt der WAFF für präventive Arbeitsmarktpolitik und für die Förderung beruflicher Entwicklungschancen. Ganz kurz zur Veranschaulichung - auch für Sie, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie -: Wenn insgesamt mehr als 320.000 Wienerinnen und Wiener vom WAFF profitiert haben, um ihre berufliche Situation zu verbessern, den Arbeitsplatz abzusichern oder auch den Wiedereinstieg in den Job zu schaffen, und dafür rund 700 Millionen EUR investiert wurden, so sind das sehr beeindruckende Zahlen, hinter denen auch Menschen stehen. Es reicht von der Unterstützung Berufstätiger über spezielle Programme für Arbeitsuchende bis hin zu Angeboten für Unternehmen.

 

Es ist aber nicht entscheidend, was in der Vergangenheit war, sondern uns ist es sehr wichtig, wie wir heute die Wiener Arbeitnehmerinnen und Wiener Arbeitnehmer in einer sehr dynamisch veränderten Arbeitswelt unterstützen können. Ich bin Kollegen Margulies sehr dankbar, dass er das auch in seiner Wortmeldung in der Generaldebatte nochmals in Richtung Kollegin Meinl-Reisinger adressiert hat: Wir sind in einer noch anhaltenden europäischen Wirtschaftskrise, und wir haben es nach wie vor mit einer steigenden Arbeitslosigkeit zu tun, das kann man nicht wegleugnen, das müssen wir sehen. (GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES: In anderen Städten halt nicht!) Es ist daher ganz wichtig, arbeitslosen Menschen die beste Unterstützung zu geben, dass sie eine gute Unterstützung bekommen. Dafür sind natürlich auch zusätzliche Mittel von der Bundesregierung so wichtig und richtig.

 

Angesichts der angespannten Arbeitsmarktlage und der Tatsache, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt immer stärker unter Druck geraten, ist es besonders wichtig und vernünftig, in die Weiterbildung der Menschen zu investieren, und Wien tut das. Wien setzt auf die Qualifizierung der Wienerinnen und Wiener, denn Qualifikation trägt dazu bei, das Risiko des Jobverlustes zu reduzieren. Sie ist der Schlüssel, umso mehr in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Es geht uns aber nicht nur um eine Anpassung an den Arbeitsmarkt, nein, es ist uns auch wichtig, dass es berufliche Emanzipation gibt. Genau hier begleitet und unterstützt der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds und eröffnet mit den vielen, vielen Maßnahmen berufliche Perspektiven für die Menschen. So ist die Qualifikation der oft viel zitierte rote Faden durch alle Angebote des WAFF in der Unterstützung für Berufstätige, für Arbeitsuchende und, wie auch schon erwähnt, für Unternehmen. Die Menschen haben mit dem WAFF einen verlässlichen und starken Partner, der sie umfassend unterstützt, sich weiterzubilden, neue Qualifikationen zu erwerben und die beruflichen Ziele auch zu erreichen. Wenn wir jetzt den Rechnungsabschluss hernehmen und uns den WAFF mit der Regeldotierung, mit Sondermitteln ausgestattet für Ausbildungsgarantie, für die Neuausrichtung - wobei ich auch noch näher darauf zu sprechen komme, was die Frauenmaßnahme FRECH betrifft - anschauen, so können wir von gesamt über 45 Millionen EUR sprechen. Sie werden mich fragen, was der Output war. - Rund 50.000 WienerInnen sind neue TeilnehmerInnen in den Leistungen des WAFF. 25.000 Berufstätige haben eine Förderung der beruflichen Entwicklungschancen erfahren, über 18.000 Menschen und Unternehmen mit Bedarf an qualifizierten MitarbeiterInnen inklusive geförderte Projekte und ESF-Projekte haben eine Unterstützung erfahren. 6.600 Jugendliche wurden im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie unterstützt. Und es sind vorwiegend Frauen Kundinnen des WAFF, 54 Prozent Frauen wurden unterstützt, 46 Prozent Männer.

 

Was ich auch nicht unerwähnt lassen möchte, ist, wir haben auch unsere Kundinnen und Kunden befragt, wir haben eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Betreuung, mit der Beratung. Wir konnten uns im Vergleich zum Vorjahr auch noch steigern. Es gab im Schulnotensystem eine Note von 1,6. Ich möchte hier ein großes Danke und eine große Gratulation aussprechen, denn gerade in dieser Schulnote spiegelt sich die qualifizierte, hoch motivierte, engagierte Arbeit der WAFF-Mitarbeiterinnen, der WAFF-Mitarbeiter wider. Ein großes Dankeschön von dieser Stelle jedem einzelnen und jeder einzelnen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zum Qualifikationsplan Wien 2020, zur Wiener Ausbildungsgarantie nur kurz eine Bemerkung, GRin Tanja

 

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