Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 75
hört habe, dass es sehr stark um Wahlfreiheit und auch - was man offenbar jetzt auch seitens der FPÖ vertritt, wie wir gehört haben - um einen kulturellen Zugang zur Bildung geht, als sehr eigenartig! Ich meine, Bildung hängt immer noch vom Geldbörsel der Eltern ab.
Wie kann man dem entgegenwirken? - Mit einem guten öffentlichen Bildungssystem, das die Stadt Wien auch Stück für Stück immer mehr schafft. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ein Bildungsweg in Wien startet in der ersten Bildungseinrichtung, im Kindergarten. Und gerade in diesem Bereich konnten im letzten Jahr, so wie auch schon in den Jahren davor, die Plätze gerade für Null- bis Dreijährige weiter ausgebaut und somit der Versorgungsgrad weiter gesteigert werden. Wien ist damit in Österreich nach wie vor und immer noch das einzige Bundesland, das das sogenannte Barcelona-Ziel der EU nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt, und darauf können wir sehr stolz sein!
Aber nicht nur Quantität, sondern auch Qualität von Bildungsarbeit muss im Vordergrund stehen, und auch in diesem Sinn ist von uns im Jahr 2015 ein weiterer wichtiger Baustein geschaffen worden. Am Standort der BAKIP 21 in Floridsdorf hat die neue dreijährige Ausbildung zur Assistenzpädagogin oder zum Assistenzpädagogen im Kindergarten begonnen. Diese neue Berufsgruppe wird zur weiteren Qualitätssteigerung in der elementaren Bildungsarbeit sorgen und somit unsere Kleinsten beim Einstieg in den Bildungsweg unterstützen.
Weil wir heute auch mehrere Anträge zum Thema Kindergarten und Förderung von Kindergärten vorliegen haben, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass gerade im Bereich der Anstoßfinanzierung explizit Projekte von langjährigen Vertragspartnern und Vertragspartnerinnen gefördert werden, Erstanträge genauestens analysiert, geprüft und kontrolliert werden und auch nach relativ kurzer Zeit noch einmal geprüft wird, wie es im Kindergarten abgeht, was dort geschieht: Wir nehmen da sehr genaue Kontrollen vor.
Auch zum Vorschlag betreffend Befristung von Förderungen sei gesagt, dass sich dieser Gemeinderat hier - ich war damals noch nicht Mitglied, aber ich habe mich entsprechend informiert - einstimmig und bewusst dagegen entschieden hat, wieder eine Befristung vorzunehmen. Dafür wurden andererseits aber wichtige weitere Punkte wie zum Beispiel neue Kündigungsbestimmungen in die Verträge aufgenommen.
Verfolgen wir weiter den Bildungsweg eines jungen Menschen in Wien: Nach dem Kindergarten geht es weiter in die Schule. Junge Menschen brauchen Bildung, Bildung braucht Qualität, und wenn wir diese Qualität zur Verfügung stellen wollen, dann brauchen wir für Bildung vor allem etwas, nämlich Platz. Gerade weil Wien wächst, ist das Bereitstellen von neuem Platz für Bildung eine große Herausforderung, aber auch eine Chance.
Auf Basis der bisherigen Ausbauprojekte wurde deshalb ein umfassendes Bildungsinfrastrukturkonzept erarbeitet. Neben den laufenden Sanierungen, die heute dankenswerterweise auch schon gelobt wurden, wird vor allem auf die Schaffung neuer Bildungsinfrastruktur ein Schwerpunkt liegen. Gerade in Stadterweiterungsgebieten muss für die Bewohner und Bewohnerinnen wohnortnah die nötige Infrastruktur geschaffen werden, denn wenn wir wollen, dass alle Kinder in Wien die bestmögliche Bildung bekommen, dann muss Platz dafür auch in ganz Wien zur Verfügung stehen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Zukunftschancen ermöglichen, heißt aber auch, dort einzugreifen, wo es vielleicht manchmal schwierig wird, und diesbezüglich ist mit der Gratisnachhilfe, die seit dem letzten Jahr an AHS- und Mittelschulstandorten angeboten wird, meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Meilenstein gesetzt worden.
Junge Menschen in unserer Stadt zu begleiten, spielt sich aber nicht nur im Kindergarten oder in der Schule ab. Als Stadt setzen wir auch eine Vielzahl an Angeboten im außerschulischen Jugendbereich, um unsere Jüngsten weiterzubilden und zu stärken, um die Integration zu fördern, um den jungen Leuten Politik zu vermitteln, sie aber auch in die Gestaltung unserer Stadt mit einzubeziehen, egal, ob es sich um das Lesofantenfest, die Eröffnung der neuen Kinderbücherei der Weltsprachen oder die Kinderstadt handelt, die jedes Jahr hier im Rathaus stattfindet. Wir zeigen jungen Menschen hier in Wien, dass die Stadt bunt ist und viel für sie zu bieten hat, und gerade diese Angebote im außerschulischen Bereich sind es auch, mit welchen Begabungen gefördert und die jungen Menschen in ihren Interessen gestärkt werden, denn das ist uns ein Anliegen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wir zeigen jungen Menschen nicht nur, dass Wien eine bunte Stadt ist, sondern wir zeigen ihnen auch, dass Wien eine Stadt ist, in der sie Freiräume bekommen, in der ihnen Freiräume angeboten werden und wo sie auch Unterstützung finden. Die außerschulische Jugendarbeit in Jugendeinrichtungen oder durch aufsuchende Jugendarbeit ist ein nichtwegzudenkender Bestandteil unserer Stadt. Dabei geht es um gemeinsame Projekte mit den Jugendlichen, Nachbarschaftsarbeit, Konfliktbewältigung, Demokratiebildung oder auch um Unterstützung bei der Jobsuche durch die Zusammenarbeit mit arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen.
Die Angebote der offenen Jugendarbeit in Wien sind vielfältig und eine wichtige Stütze für den Zusammenhalt unserer Stadt. Im Hinblick darauf möchte ich hier auch allen Jugendarbeitern und Jugendarbeiterinnen einmal ein großes Dankeschön aussprechen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
In Wien ist klar: Wir wollen allen - wirklich allen! - jungen Menschen die besten Zukunftschancen bieten. Wir begleiten sie vom Kindergarten bis zur Schule, aber darüber hinaus auch im außerschulischen Bereich in ihrer Freizeit.
Ich möchte jetzt zum zweiten Thema kommen, nämlich dazu, wie wichtig es - wie gesagt - für uns ist, allen Menschen in Wien ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Somit komme ich nun zum Thema Frauen in Wien.
Für uns ist klar: Wir stärken Frauen in allen Lebenslagen. Oft wird uns erklärt, dass Frauen- und Gleichstel
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