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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 75

 

von dem kulturellen Erbe, das ist überhaupt keine Frage, auch wenn es imperial ist, auch wenn es bourgeois ist. 150 Jahre Ringstraße ist wunderbar. Dass ich jetzt davon einen Teil nicht sehe, weil der Rathausplatz von einem Euro-Zaun eingezäunt ist, dass ich glaube, ich komme in einen Tiergarten, wenn ich überhaupt hineinkomme, steht auf einem anderen Blatt. Aber es muss möglich sein, dass man hier das Bewusstsein für die Erhaltung von Weltkulturerbe schafft, fördert und dass man für das Haus der Geschichte eine Alternative findet, dezentral! Dafür gibt es wunderbare Modelle, wo auch die Bezirke davon etwas haben könnten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Genau die Redezeit eingehalten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist der Herr GR Neumayer. Selbstgewählte Redezeit 20 Minuten, Restredezeit wäre 24 Minuten.

 

15.36.09

GR Jörg Neumayer, MA (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher auf der Tribüne und online via Livestream!

 

Als einer der jüngsten Gemeinderäte möchte ich mich jetzt einem Thema widmen, das heute noch nicht so viel Platz hatte. Ich hatte nämlich in den letzten Monaten doch die Chance und die Möglichkeit, mir ein Bild zu machen, was in der Wiener Filmszene alles passiert und die Menschen, die dahinterstehen, besser kennen zu lernen. Ich kann es Ihnen sagen: Das, was hier passiert, ist für unsere Stadt einfach bereichernd und das ist ein Engagement, das mich persönlich begeistert. Wenn wir uns nur einmal die Highlights im letzten Jahr ansehen, muss man eines gleich vorwegnehmen: Wir waren fast Oscar. Fast ist noch nicht ganz Oscar. Aber Patrick Vollrath, ein Schüler vom renommierten Regisseur Haneke, hat es mit seinem Diplomfilm „Alles wird gut“ geschafft, zu den Oscars zu kommen und hätte es vor Ort auch beinahe geschafft. Oder der Horrorfilm „Ich sehe, ich sehe“, dem letztes Jahr auch ein internationaler Durchbruch geglückt ist. Oder die zwei Initiatoren von Vienna Independent Shorts, ein Kurzfilmfestival. Die haben vor einigen Jahren als studentische Initiative begonnen und heute sind sie das einzige österreichische Festival und eines von wenigen europäischen. Die Filme, die dort gewinnen, kommen danach zu den Oscars. Auch das ist etwas, worauf wir stolz sein können.

 

Diese Erfolge gibt es aber in der Filmbranche, in der Wiener Filmszene nur, weil die Menschen in dieser Szene zusammenarbeiten. Genau in diesem Moment möchte ich mich auch dafür bedanken, zum einen als junger Gemeinderat für die großartige Zusammenarbeit mit der MA 7, mit dem Filmfonds Wien und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich um die Struktur und den Rahmen für den Wiener Film bemühen. Und zum anderen als junger Wiener für die Arbeit, die die engagierten Filmschaffenden, die KünstlerInnen, die Requisiteure, die Filmmusiker, und, und, und leisten und den Wiener Film damit so besonders machen. Vielleicht werden wir es gemeinsam wieder schaffen, das gleiche Ruhmesblatt wie in den 1920er Jahren für Wien zu erreichen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich habe vorhin schon kurz ein Festival zitiert. Nehmen wir uns noch zwei, drei andere her, beispielsweise die großartige Viennale, weit über unsere Grenzen bekannt. Oder das Identities, eines der wichtigsten Queer-Festivals in Europa. Oder das VOLXkino, das einfach wirklich gute Filme in unsere Bezirke hinausträgt.

 

Nachdem ich heute aber zum Rechnungsabschluss rede, möchte ich Ihnen noch zeigen, dass sich dieses Engagement auch wirtschaftlich lohnt, wirtschaftlich auch für unsere Stadt und die ganzen Filmschaffenden. Die Stadt Wien hat im letzten Jahr mit 12,5 Millionen EUR 157 Filmprojekte gefördert. Das ist eine Million mehr als noch im Jahr 2014. Und zirka das Vierfache bekommen wir an Investitionen zurück, das heißt, 50 Millionen, die am Investitionsstandort Wien dafür retourfließen. Alleine die vom Filmfonds Wien geförderten Projekte haben im letzten Jahr 580.000 BesucherInnen verbuchen können. Das ist eine Steigerung von 100.000 Karten. Auch das ist ein Zeichen für uns, dass die Richtung stimmt. Ein Kassenschlager war auch dabei, Wolf Haas-Verfilmung „Das ewige Leben“ mit 270.000 verkauften Karten und Anerkennung über unsere Landesgrenzen hinaus. Das heißt, Wien wird immer internationaler, auch im Film, und ich glaube, das ist mehr als gut und richtig so. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wien ist zwar nicht Hollywood, vielleicht wollen wir das auch gar nicht. Aber Wien ist das Sprungbrett für die österreichische Filmbranche, und das wollen wir ganz eindeutig. Wien ist aber noch etwas. Wien ist in Wahrheit mittlerweile der Drehstandort der internationalen Filmbranche in unserem Land. Erinnern wir uns letztes Jahr an die Weltpremiere vom neuesten „Mission Impossible“-Teil, wo wir danach die Weltpremiere bei uns in der Stadt hatten. Das wiederum bringt mittelfristig eine enorme Werbung und mittel- wie langfristig im Tourismus eine Steigerung. Unser Ziel ist relativ klar. Unser Ziel ist, dass noch mehr junge Talente dieses Sprungbrett Wien in ihrem Bereich Film erfolgreich nutzen. Unser Ziel ist, dass noch mehr Weltpremieren bei uns stattfinden. Und unser Ziel ist natürlich, dass unsere jungen Talente in diesen Weltpremieren auch auf der Leinwand zu sehen sein werden.

 

Aber nicht nur die Wiener Filmszene bewegt. Der Bereich Sport, wir hatten ihn ja heute auch schon kurz und ich möchte jetzt auf einige Punkte eingehen, die zuvor gefallen sind, bewegt in Wien und bewegt die Wienerinnen und Wiener. In Wien kann jeder Sport machen. In Wien kann jeder den Sport machen, den er oder sie möchte. Wir sind uns auch einig, dass das gut ist für die Gesundheit, wir sind uns einig, dass das gut ist für den Teamgeist, und wir sind uns einig, dass das gut ist für den Zusammenhalt in dieser Stadt. Das stimmt alles.

 

Kollege Ornig von den NEOS, ich wollte mich vorhin nicht mehr zu einer tatsächlichen Berechtigung melden, aber Sie haben dazwischen unter anderem den Sport-Pool erwähnt. Ich glaube, Sie meinten die Sportunion, weil das nämlich ein Verband ist und kein Verein. Der Sport-Pool ist aber ein Verein und kein Verband. (Zwischenruf von GR Markus Ornig, MBA.) Okay, es kam

 

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