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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 71

 

porte mit ärztlicher Begleitung. Meine Frage: Wie gedenken Sie, diese Zunahme an Krankentransporten mit ärztlicher Begleitung beziehungsweise der intensivmedizinischen Transporte zwischen den Bezirken über der Donau und der anderen Seite zu bewältigen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Sonja Wehsely: Ich konnte Ihnen jetzt kognitiv nicht ganz folgen, es liegt sicher an mir. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir in dieser Stadt zu einem Exzellenzzentrum im Bereich der Augenheilkunde kommen werden. Insgesamt, ich wiederhole es noch einmal, werden wir vier Augenabteilungen haben, nämlich mit der Expertise des AKH, der Rudolfstiftung, der Barmherzigen Brüder und des Hanusch-Krankenhauses. Daraus lässt sich keineswegs ableiten, dass die Zahl der Krankentransporte steigen wird.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von NEOS. Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara, bitte.

 

9.34.02

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich glaube, Frau Stadträtin, Sie hören sehr viele der warnenden Stimmen nicht. Es gibt gerade im medizinischen Bereich eine Reihe von Ärzten, die sehr kritisch dieser Art von Neustrukturierung entgegenstehen. Sie können auch Stockholm nicht mit Wien vergleichen, weil die Finanzierung eine komplett andere ist. Sie können auch nicht andere Bereiche in der Form übernehmen, denn das grundsätzliche Problem ist, dass der Ausbau des niedergelassenen Bereiches - und dafür sind wir ja auch - natürlich nicht alleine in Ihrem Ressort steckt; aber was ich vermisse, ist eine integrierte Planung im Gesundheitswesen.

 

Ich bin sehr froh, dass es da BürgerInnen gibt, die aufstehen. Eine dieser BürgerInnen, die 16.000 Unterschriften gesammelt haben, ist Frau Mag. Ruth Hufnagl, die hier heute im Publikum sitzt. Es wurden 16.000 Unterschriften gesammelt von Menschen aus Donaustadt und Floridsdorf, die über Ihre Gesundheitspolitik verunsichert sind. Ich denke, da braucht es mehr als nur Kommunikation. Es ist eben nicht klargelegt, wie hier langfristig diese Versorgung aussehen wird.

 

Ich ersuche Sie daher, dringend zu überlegen, wie eine Evaluierung diesbezüglich aussehen kann; denn langfristig sehen wir - und es sind sehr viele warnende Stimmen, die wir sagen hören -, dass es einfach sehr kritisch ist mit der Versorgung. Wir haben dort nämlich auch einen Fokus in der Kindermedizin. Typischerweise sind diese Themen auch entsprechend gekoppelt, weil der Bedarf entsprechend groß ist; und ich ersuche Sie hier dringend, diese warnenden Stimmen entsprechend ernst zu nehmen.

 

Meine Frage an Sie diesbezüglich ist: Was werden Sie tun, um diesen Stimmen Gehör zu verleihen und sie entsprechend ernst zu nehmen? Ich möchte symbolisch darstellen: (Der Redner hält eine Schachtel mit der Aufschrift „16.476“ in die Höhe.) Das sind diese 16.476 Unterschriften von Menschen aus Floridsdorf und aus der Donaustadt, die Ihnen Frau Hufnagl zu einem entsprechenden Termin überreichen möchte. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Sonja Wehsely: Herr Gara!

 

Das ist ein bisschen ein Schauspiel, aber auch das ist durchschaubar. Selbstverständlich ist mein Büro mit der Frau Mag. Hufnagel bereits in telefonischem Kontakt, wobei auch diese Fragen besprochen wurden. Wir haben auch bereits die Frage besprochen, wann es einmal einen Termin geben wird, damit wir uns persönlich kennen lernen; jetzt sehen wir uns persönlich, aber dazu wird es sicher kommen. Ich glaube, da braucht die Frau Hufnagl weder die ÖVP noch die NEOS, sondern da kommt der Anruf von meinem Büro prompt und da braucht man nicht politische Opposition dafür. Also ich freue mich, dass Sie heute da sind und dass wir uns jetzt auch kennen lernen. (Heiterkeit bei ÖVP und NEOS.)

 

Da ständiges Wiederholen den Unterrichtsertrag sichert, sage ich es gerne noch einmal: Ich bin der Meinung, und es ist definitiv der Fall, dass wir eine Stärkung des niedergelassenen Bereichs in der Donaustadt und in Floridsdorf brauchen. Wir haben dort zu wenig niedergelassene Augenärzte. Deshalb wurde auch entschieden, dass wir die Frage der Planung des niedergelassenen Bereiches über der Donau, insbesondere was die Augenheilkunde betrifft, vorziehen.

 

Weiters liegt ein ganz konkretes Projekt am Tisch, nämlich für die Verbesserung der Versorgung des niedergelassenen Bereiches über der Donau für die Menschen, die in der Donaustadt und in Floridsdorf leben. Es ist ein Projekt für ein großes Augenambulatorium, das die Zustimmung der Stadt Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse findet, wobei allerdings die Ärztekammer aus standespolitischen Gründen dagegen ist. Daher würde ich bitten, vielleicht können Sie da auch etwas beitragen: Die Ärztekammer möge sich einen Ruck geben und diesem Projekt zustimmen, dann können wir sehr kurzfristig und sehr gut die Versorgung für die Menschen über der Donau auch sehr rasch verbessern.

 

Ich sage weiters noch einmal ganz klar, dass die Konsiliarversorgung im Donauspital, wie in allen anderen Spitälern auch, für den Bereich der Augenheilkunde auch in Zukunft gegeben sein wird. Die Zentralisierung von Leistungen ist deshalb wichtig, damit die Qualität für die Bürgerinnen und Bürger auch passt. Ihr Argument, dass die Finanzierung in Dänemark und in Schweden eine andere ist, ist mir ein bisschen wie eine Schutzbehauptung vorgekommen. Sie haben recht, die Finanzierung funktioniert in Dänemark und in Schweden anders als bei uns. Trotzdem ist es Tatsache, dass im Großraum Stockholm mit zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern eine Augenabteilung reicht. Das hat aber mit der Frage der Finanzierung gar nichts zu tun.

 

Weiters ist es auch ganz klar, dass der Ausbau des niedergelassenen Bereiches nicht nur quantitativ der Fall sein muss, sondern dass wir für die gute Versorgung der Wienerinnen und Wiener viele Dinge, die im Augenbereich derzeit im Spital angeboten werden, zukünftig im

 

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