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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 71

 

Ressort, die MA 39, auch besonders beauftragt, dieses Spannungsfeld aufzulösen: Auf der einen Seite den berechtigten Wunsch nach Fassadenbegrünungen, Grünraum im dicht verbauten Gebiet, auf der anderen Seite auch alle Sicherheitsaspekte wie zum Beispiel Brandschutz mitzubedenken, denn manche Pflanzen, die beispielsweise in der Vergangenheit für die Begrünung von Fassaden herangezogen worden sind, sind dann, wenn sie verblüht sind, wenn sie in den Wintermonaten trocken sind, unter Umständen auch ein Thema beim Brandschutz. Das wird jetzt von uns noch zusätzlich eingehend geprüft.

 

Wenn sich herausstellen sollte, dass das keine zusätzliche Gefährdung ist, kann ich mir natürlich jede Form der Erleichterung vorstellen, denn natürlich ist es sinnvoll, wenn sich die Bewohnerinnen und Bewohner da auch aktiv einbringen können. Da können wir sicherlich über bürokratische Erleichterungen nachdenken.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der ÖVP, Herr GR Dr. Ulm.

 

10.10.31

GR Dr. Wolfgang Ulm (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Der Herr Kollege Gremel sagt, viele Menschen wollen einen eigenen Bereich zum eigenständigen Gärtnern. Das ist sicher richtig. Am besten geht das wahrscheinlich überhaupt im eigenen Garten. Es gibt ja mittlerweile schon viele Projekte auch beim geförderten Wohnbau, der Gartenwohnungen vorsieht mit eigenem Garten zur Wohnung gehörig. Jetzt habe ich allerdings einer Anfragebeantwortung von Ihnen entnommen, dass wir da ein starkes Missverhältnis zwischen geförderten Mietwohnungen und geförderten Eigentumswohnungen haben. Es sind im Jahr nur 160 geförderte Eigentumswohnungen, die auf den Markt kommen. Welche Möglichkeit sehen Sie, um diesen Anteil zu erhöhen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Dr. Michael Ludwig: Also man muss, glaube ich, sehen, welche budgetären Möglichkeiten wir haben, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Natürlich liegt der Schwerpunkt in einer Phase, wo wir eine sehr starke Steigerung der Bevölkerungszahlen in Wien haben, in der Schaffung möglichst vielfältigen Wohnraums und die Konzentration natürlich sehr stark auch auf geförderte Mietwohnungen, insbesondere auch, um jene zu unterstützen, die am Arbeitsmarkt unter Druck kommen. Wir haben aus dem Grund heraus ja auch im Bereich der Superförderung der Smart-Wohnungen zahlreiche Initiativen gesetzt. Ich habe erst gestern in Meidling wieder 53 neue Wohnungen übergeben, die wir alle in Form von supergeförderten und Smart-Wohnungen errichten konnten. Zusätzlich ist mir auch wichtig, dass wir ein Wohnungsangebot bis weit in den gehobenen Mittelstand stellen, dass sich hier auch im Bereich der Mietwohnungen Möglichkeiten bieten, Einkommen und Miethöhe in eine sinnvolle Relation zu setzen. Die Frage war ja auch zu Recht so ausgerichtet, dass wir ja in der Tat auch geförderte Eigentumswohnungen haben, aber natürlich nicht in derselben Anzahl wie geförderte Mietwohnungen. Ich sehe nur nicht unmittelbar den Zusammenhang mit der Errichtung von Grünraum, denn wir haben beispielsweise im geförderten Bereich Grünflächen und wir haben im geförderten Eigentumsbereich Grünflächen. Ich würde sogar behaupten, dass auch der allgemein zugängliche Grünbereich im geförderten Bereich natürlich weitaus größer ist als im Eigentumsbereich, wo wir oft das Problem haben, dass die Zugänglichkeit auch für die weitreichendere Bevölkerung nicht gegeben ist. Die größten Grünflächen, die wir in der Stadt insgesamt haben, prozentuell, aber auch in absoluten Zahlen, sind in den Gemeindebauanlagen, wo wir Grünflächen haben, die oft in vor allem dicht verbauten Gebieten die größten Grünflächen überhaupt sind und die deshalb auch von Wiener Wohnen nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern weit darüber hinaus für die gesamte Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

 

Also wie gesagt, ich glaube, man muss auch immer sehen, welche budgetären Möglichkeiten gibt es, um Wohnraum zu fördern. Wir fördern auch Eigentumswohnungen, aber wo Sie recht haben, nicht im selben Ausmaß wie die geförderten Mietwohnungen. Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir die finanziellen Ressourcen vor allem dort investieren, wo wir glauben, dass wir einer möglichst großen Anzahl von Menschen in unserer Stadt helfend zur Seite stehen können.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN, Herr GR Maresch, bitte.

 

10.14.11

GR Mag. Rüdiger Maresch (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Es gibt ja auch Möglichkeiten, zum Beispiel im Gemeindebau dieses Grätzl-gärtnern oder dieses Urban Gardening zu forcieren, und da gibt es Möglichkeiten in Ihrem Ressort. Da würde mich interessieren, wie die ausschauen und welche Erfahrungen es bisher in diesem Bereich gibt?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Dr. Michael Ludwig: Ja, also in den Gemeindebauten haben wir noch ein zusätzliches Instrument, um das zu unterstützen, und das sind die Wohnpartner, eine Einrichtung, die ich ja geschaffen habe, um jenen Bewohnerinnen und Bewohnern eine entsprechende Unterstützung in den verschiedensten Bereichen angedeihen zu lassen. Das gilt natürlich auch für‘ Gärtnern. Wir haben in Gemeindebauanlagen mittlerweile ganz spannende Gemeinschaftsprojekte, die zwei Dinge miteinander verbinden: Auf der einen Seite attraktiven, zusätzlichen Grünraum zu schaffen, der auch gärtnerisch betreut wird, und zum Zweiten auch eine Form der Nachbarschaftskommunikation zu bieten, die es sonst vielleicht nicht geben würde. Das, was wir schon auch kritisch überprüfen, ist, inwieweit wir auf der einen Seite überall dort, wo es möglich ist, Eigengärten auch in Gemeindebauten bei Sanierungen machen. Wir haben in Hasenleiten in Simmering zum Beispiel nach der Sanierung erstmals Eigengärten neu in einem Gemeindebau geschaffen. Aber auf der anderen Seite gerade auch in Gemeindebauten allgemein zugängliche Grünflächen. Das Spannende ist, dass diese Gemeinschaftsgärten

 

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