«  1  »

 

Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 71

 

welche Leistung zum günstigsten Preis? Das wird immer ein bissel vermischt, weil Sie das auch jetzt gerade gesagt haben. Jetzt zu den Ergebnissen. Es ist ja so, dass das jetzt nicht unbedingt ein Einzelbeispiel ist, wenn Sie sich jetzt zum Beispiel das Thema Eislaufverein ansehen, das gerade diskutiert wird. Auch da gab es einen Wettbewerb mit einem ganz klaren Ergebnis, und dann hat der Gestaltungsbeirat, wo auch Architekten drinnen sind, gesagt, okay, nein, dieses Ergebnis gefällt uns nicht. Also insofern ist das ja etwas, was in der Stadt öfter passiert, dass es Wettbewerbsergebnisse gibt, die dann von der einen oder anderen Seite eben so nicht umgesetzt werden, und ich glaube, im Gestaltungsbeirat sitzen auch sehr viele honorige Architekten und Architektinnen. (GR Mag. Dieter Kowarik: Also wieder keine Antwort! - GR Mag. Wolfgang Jung: Nicht beantwortet!)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.

 

10.05.00†Amtsf. StR Dr. Michael Ludwig - Frage|

Die 5. Anfrage (FSP - 03348-2016/0001 - KSP/GM) wurde von Herrn GR Mag. Marcus Gremel gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung gerichtet. (Viele Menschen in Wien wollen einen eigenen Bereich zum eigenständigen Gärtnern. Wie gehen Sie mit diesem Wunsch um?)

 

Amtsf. StR Dr. Michael Ludwig: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Hoher Gemeinderat! Hochgeschätzter, sehr geehrter Herr GR Gremel!

 

In Beantwortung der Frage, inwieweit es möglich ist, den Wunsch nach Gärtnern auch in einer Großstadt zu erfüllen, kann ich mitteilen, dass wir uns da vielfältig bemüht haben, auch im Neubau Maßnahmen zu setzen, um beispielsweise diesem Wunsch großer Teile der Bevölkerung gerecht zu werden. Es gibt Projekte, die sich im Neubau speziell mit diesem Thema beschäftigen, wie Urban Gardening, ein Projekt in Liesing In der Wiesen, wo 900 Wohneinheiten errichtet werden und wo es speziell auch darum geht, Möglichkeiten zu bieten, dass man Grünraum im Wohnbereich schafft, aber auch die Möglichkeit bietet, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in dieser Wohnhausanlage auch gärtnerisch betätigen und Gemüse, Obst auch in einem größeren Ausmaß ziehen. Wir haben aber auch im bestehenden Bestand durch eine Novelle der Bauordnung es möglich gemacht, dass Balkone zusätzlich errichtet werden können und zwar zusätzlich auch über Verkehrsflächen. Das war bis jetzt nicht möglich gewesen immer aus der Sorge heraus, dass, wenn man Balkonflächen in der Freizeit nutzt, unter Umständen Beeinträchtigungen von sich auf der Verkehrsfläche befindlichen Personen eintreten könnten. Ich habe immer gesagt, die Gefahr, dass man im Sommer am Balkon sitzt und dort bei einem Krügerl vielleicht das eine oder andere Glasl verliert, ist eines. Allerdings in anderen Städten, in Paris, funktioniert das auch: Also von daher haben wir uns nach eingehender Behandlung im Wohnbauausschuss entschlossen, durch die Novelle der Bauordnung zusätzliche Balkonzubauten auch über Verkehrsflächen zu ermöglichen. Diese Balkone sind gerade im dichtverbauten Gebiet auch überall dort, wo es einen hohen Bestand beispielsweise an Gründerzeithäusern gibt, die einzige Möglichkeit, zusätzlich individuellen Grünraum auch für gärtnerische Gestaltung zu erwerben.

 

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist aber sicher auch, dass wir mit den insgesamt neun Gebietsbetreuungen, die wir haben, die Möglichkeit bieten, sich beraten zu lassen, informiert zu werden, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen, um gemeinsam mit den oft privaten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern die Möglichkeit zu nutzen, freie Räume für gärtnerische Anlagen zu verwenden. Nach dem Motto „Garten ums Eck“ gibt es da auch eine Reihe von Projekten in guter Kooperation mit der MA 42, mit dem Stadtgartenamt, und ich freue mich, dass das auch über die Ressortgrenzen hinweg sehr gut funktioniert.

 

Das Projekt, das wir auch im dicht verbauten Gebiet besonders forciert haben, ist die Begrünung von Baumscheiben. Da sind mittlerweile 525 Baumscheiben vor allem in den Stadterneuerungsgebieten unter Einbeziehung der Bevölkerung entwickelt worden, die auch von den Menschen, die dort leben, betreut werden und wo dann auch ein sehr starkes Naheverhältnis zum eigenen Bezirksteil entsteht. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch Angebote der Gebietsbetreuungen wie zum Beispiel Pflanz-Workshops, Tauschbörsen, aber auch Stadtspaziergänge durch Gartenprojekte, Gartenfeste. Das stärkt natürlich sehr stark auch die Nachbarschaft. Das ist etwas, wenn man so will, auch im sozialen Bereich ganz Bedeutsames. Danke.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Mag. Emmerling stellt sie.

 

10.08.15

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Vielen Dank für die Ausführungen. Sie haben das Projekt in Paris jetzt selbst erwähnt und auch, was wir in Wien im Rahmen der Gebietsbetreuung tun. Jetzt ist es trotzdem noch so, wenn ich heute zum Beispiel eine Fassadenbegrünung oder vor meiner Haustür eine Begrünung will, dann ist das auch über den Weg der Gebietsbetreuung mit einem sehr hohen bürokratischen Aufwand versehen.

 

Jetzt meine Frage zu dem, was schon passiert und was Sie ausgeführt haben: Können Sie sich vorstellen, dass es hier, konkret zu Fassadenbegrünungen, noch zu weiteren bürokratischen Erleichterungen kommen kann?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Dr. Michael Ludwig: Ja, das ist zweifellos ein wichtiges Thema und zwar insbesondere deshalb, weil durch Begrünungen im dicht verbauten Gebiet wir auch Einfluss auf das Mikroklima einer Großstadt nehmen können, und wir wissen, dass überall dort, wo Grünraum, Grünflächen sind, die Temperaturen zum Beispiel in sehr starken Hitzemonaten abgesenkt werden können. Von daher ist es auf der einen Seite aus ökologischen Gründen wichtig. Auf der anderen Seite sehen wir, dass wir natürlich auch Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Brandschutz im Auge haben müssen. Aus diesem Grund heraus ist eine Magistratsabteilung bei mir im

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular