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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 25.11.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 26

 

kungen besondere Angebote setzen und weiter entgegenkommen können?

 

Auch die Frage der Kinder- und Jugendpsychiatrie hat uns immer schon beschäftigt und wird uns weiter beschäftigen. Das ist allerdings kein Wiener Problem oder kein hier hausgemachtes Problem, sondern es ist etwas, wo es weltweit, aber insbesondere auch in Europa, vom Personal her schon einen Mangel gibt. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie hat immer schon zu wenig ausgebildetes kinder- und jugendpsychiatrisches Personal gehabt. Daran wurde auch intensiv gearbeitet. Es wurden eigene Programme und Ausbildungsförderungen installiert. Auch hier geht es darum, die Angebote immer wieder an die Bedürfnisse der Erkrankungen und vor allem der Kinder und Jugendlichen nachzuschärfen und das Konzept dementsprechend weiterzuentwickeln. Ich habe es deshalb gebracht.

 

Jetzt gäbe es noch ganz viel zu den erstbeschlossenen Gesundheitszielen zu sagen, weil natürlich Gesundheitssystem nicht bedeutet, alleine Krankenanstaltenverbund, KWP und Einrichtungen, die die Stadt Wien betreibt, sondern ganz viel auch mit Prävention und mit Gesundheitsvorsorge zu tun hat und in Wahrheit mit dem Thema Gesundheit bei den Menschen auch ein bisschen bei Eigenverantwortung, Verantwortung für ihren Körper anzukommen. Das ist die wirklich große Herausforderung. Da geht es darum, ein bisschen etwas im Mindsetting zu verändern.

 

Dann gibt es die Gesundheitsziele, die ganz stark auch darauf abzielen, in der Prävention viel zu machen, gerade auch, was die Frauengesundheit betrifft, aber auch Ernährungserkrankungen und all diese Segmente, etwas, das wir im Übrigen erst diskutiert und auch hier beschlossen haben. Auch hier hat es die Möglichkeit gegeben, und es haben einige wahrgenommen, sich inhaltlich einzubringen und zu engagieren.

 

Das heißt, das Wiener Gesundheitssystem ist nicht alleine der KAV, nicht alleine das Nordspital und nicht alleine ein singuläres Ereignis oder eine Kritik im Gesamtsystem, sondern ist eben viel mehr.

 

Was das Nordspital betrifft, bin ich die Erste, auch als Mitglied des Stadtrechnungshofausschusses seit vielen Jahren, das hier, wenn es zu einer Verzögerung kommt, zu einer Verteuerung kommt, zu baulichen Schwierigkeiten kommt (GR Mag. Manfred Juraczka: Das gibt es ja!), ganz klar aufzudecken, nachzuvollziehen, zu dokumentieren und auch daraus zu lernen. Das sage ich auch jedes Mal im Ausschuss. (GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES: Und Verantwortung zu übernehmen!) - Ja! Dann auch Verantwortung zu übernehmen.

 

Aber ich bin hier die ganze Zeit gesessen, habe sehr aufmerksam zugehört und ich kann es mir jetzt aussuchen. Hier gibt es so viele unterschiedliche Stories und Spekulationen. Das ist sensationell! Ich könnte mir jetzt aussuchen, welche der Geschichten, der Zahlen, der Spekulationen - ich weiß nicht, das wird aus dem Finger gezogen oder gewürfelt oder irgendetwas, keine Ahnung, wie man darauf kommt - ich jetzt glauben mag und sage, das war es und dort liegt die Verantwortung. (GR Mag. Wolfgang Jung: Reden wir nur über die Verteuerung!) Ich glaube das dann, wenn ein Projekt abgeschlossen ist, wenn ein Projekt fertig ist, dass man hergehen muss und das ganz klar nachvollziehbar aufzeigt, transparent dokumentiert, um dann daraus zu lernen und auch Verantwortung zu übernehmen. Da bin ich vollkommen bei Ihnen. Aber man sollte nicht im Laufe eines Projektes sonder Zahl spekulieren! Das wird hier jedoch permanent mit Spekulation gemacht! Man übertrifft sich dann auch immer gleich, weil der Nächste wieder eines drauflegen muss, damit er vielleicht auch noch in der Zeitung steht. (GR Christian Oxonitsch: Am wenigsten kann man falsch machen, wenn man nichts macht!) Das, glaube ich, halte ich nicht aus. Das, finde ich, ist überhaupt nicht zielführend, bringt niemandem von uns etwas, am allerwenigsten dem Gesundheitssystem und am allerallerwenigsten den Wienerinnen und Wienern. Da geht es auch um das Ernstnehmen. Wenn wir unsere Beschlüsse als Parlamentarierinnen und Parlamentarier darauf abzielen, dass irgendwer Spekulationen angestellt hat, halte ich das auch nicht für professionell und finde ich es auch unter unserer Würde! (GRin Ingrid Korosec: Frau Kollegin, wie schaut es beim AKH aus? Welche Verantwortung übernehmen Sie?) - Ich höre Sie nicht, Frau Korosec! Entweder Sie melden sich nach mir noch einmal zu Wort, oder ich weiß nicht, was Sie wollen! (GRin Ingrid Korosec: Das hören Sie schon!) - Nein, ich höre es nicht! (GRin Ingrid Korosec: Welche Verantwortung im AKH? - GR Mag. Josef Taucher: Keine Zwiegespräche!)

 

Ganz besonders finde ich in dem Zusammenhang das wichtig, worauf die Kollegin Laschan hingewiesen hat. Ich glaube, es ist die Frage der Zahlen und Daten für die Planung eine ganz wichtige Sache. Es ist, glaube ich, eine der Lehren, die man aus der Vergangenheit, nämlich aus der langen Vergangenheit, ziehen kann, dass oftmals Entscheidungen, auch im Gesundheitssystem oder in anderen Bereichen, mehr aus Glauben als aus Wissen getroffen wurden. Das lag natürlich daran, dass man das oft machen musste, weil die Zahlen und Daten nicht zur Verfügung gestanden sind, um ordentlich zu planen und zu steuern. Ich glaube, in der Frage der Datenqualität, der Dokumentation, der Nachvollziehbarkeit müssen wir ganz viel Augenmerk darauf legen. Das ist nicht immer jedem recht, eh klar, weil natürlich die eine oder andere Sache, die auf persönlicher Befindlichkeit oder persönlichen Interessen beruht, damit vielleicht ans Tageslicht kommt. Aber diese Frage von ordentlicher Dokumentation, Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Datenstruktur, um gut zu planen, um gut zu steuern, halte ich für ganz wichtig. Da unterstütze ich jede Initiative, die in diesen Bereich geht, insbesondere auch, wenn es um die Zusammenarbeit im Finanzierungs- und Planungssystem gemeinsam mit dem Bund, den Sozialversicherungen, et cetera geht. Dass da mit Sicherheit noch viele Nahtstellen nicht optimal laufen, dass da die Kommunikation nicht optimal läuft, dass da oftmals persönliche Interessen der Einrichtung, sei das der Sozialversicherung oder auch des Bundes, et cetera, vielleicht vorangestellt werden und nicht das Gemeinsame immer gleich ganz vorne steht, glaube ich auch. Das ist auch sicher die große Herausforderung, da viel an Kommuni

 

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