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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 26.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 134

 

Ich möchte meine Redezeit dahin gehend verwenden, um einige Themen im Bereich Umwelt anzusprechen, die mir ein persönliches Anliegen sind. Der Kollege Maresch hat gesagt, dass die MA 48 tolle Dienste für unsere Stadt leistet. Das kann ich unterschreiben und bestätigen, ich bin durchaus dankbar dafür, dass wir die MA 48 haben, wenn man sich andere Städte anschaut, da funktioniert das bei Weitem nicht so wie bei uns in Wien.

 

Allerdings möchte ich da ein bisschen nachhaken, und zwar beim Thema Mülltrennung. Ich glaube, das ist heute auch schon das eine oder andere Mal angesprochen worden. Wenn man nämlich den Zahlen der Statistik Austria Glauben schenken darf - und ich möchte vorausschicken, dass ich dieser Statistik Austria Glauben schenke -, dann schaut es bei der Mülltrennung bei Weitem nicht so gut aus, wie es ausschauen könnte. Ich muss durchaus eingestehen, dass bei der Mülltrennung die Papiertrennung, also das Rückführen des Papiers durchaus einen hohen Deckungsgrad, nämlich fast an die 100 Prozent hat. Wenn man sich allerdings Glas, Plastik und Metall anschaut, dann sind wir weit weg von den Ergebnissen, die die Bundesländer zusammenbringen.

 

Jetzt kann man natürlich hinterfragen, warum das denn so ist. Ist es mutwillig, dass die Leute die Mülltrennung nicht durchführen? Sind sie zu wenig informiert? Haben sie kein Interesse? Ja, das wäre interessant zu analysieren. Meine Theorie ist, wenn man sich die erwähnte Mülltrennung in Richtung Papier anschaut, dann funktioniert die, wie gesagt schon recht gut, fast zu 100 Prozent, und wenn man sich anschaut, wieso, dann bin ich der Meinung, dass fast alle großen Gemeinde- und Genossenschaftsbauten im Müllraum auch Papiersammelbehälter haben und die Leute eigentlich einen ganz kurzen Weg haben, da sie, wenn sie den Restmüll abgeben, dort auch das Papier entsorgen können. Ich habe diese Thematik und diese Problematik schon mehrmals angesprochen. Das ist für mich wirkliche eine Problematik, da meiner Meinung nach wirklich wertvolle Ressourcen verschwendet werden.

 

Meine Überzeugung ist die, dass man Punkt 1 einmal Aufklärungsarbeit leisten müsste. Aufklärungsarbeit bei den Bürgern, aber auch Aufklärungsarbeit in den Schulen, sogar schon in Kindergärten, dass die Leute zur Thematik Mülltrennung hingewiesen werden. Aber man sollte auch darüber nachdenken, ob man diese Müllsammelstellen vielleicht ein bisschen dezentralisiert, dass man vielleicht auch den einen oder anderen Glassammelbehälter in einen Gemeindebau bringt, dass man den einen oder anderen Metallsammelbehälter in einen Gemeindebau bringt. Die FPÖ hat in Simmering einen derartigen Antrag gestellt und die Antwort bekommen, das wäre ein zu großer logistischer Aufwand. Das ist eine Antwort, die muss man akzeptieren, aber ich finde, es wäre doch einmal einen Versuch wert, das einmal zu machen, sei es in einem kleinen Grätzel, sei es in einem Bezirk, dass man sich einmal das Ergebnis anschaut, ob dann die Mülltrennung nicht nur beim Papier, sondern auch bei Metall und bei Kunststoff besser funktionieren wird.

 

Meiner Meinung nach wäre auch noch die Plastiksackerlgeschichte beim Einkaufen ganz wichtig. Es hat da schon Initiativen gegeben, das ist richtig, allerdings ist der Erfolg ein bisschen überschaubar, wie man so sagt. Auch da würde ich mir wünschen, dass man da dran bleibt, mit der Wirtschaft und auch mit den Bürgern spricht und dass man da mehr oder weniger das Plastik von den Einkaufstüten wegbringt und zu Papiertüten oder Stofftüten kommt. Eine ganz wichtige Sache.

 

Angesprochen worden ist auch der MA 48-Tandler. Auch ein tolles Projekt, überhaupt kein Thema, da sieht man, wie Ressourcenschonung bei diesem Flohmarkt funktionieren kann. Das Einzige, was ein kleiner Wermutstropfen dabei ist, ist, dass der Gewinn, der aus diesem Verkauf beim MA 48-Tandler entsteht, ganz zum TierQuarTier kommt. Das TierQuarTier ist auch eine tolle Einrichtung, überhaupt kein Thema, aber ich bin der Meinung - und da haben wir schon einen Antrag bei einer der letzten Sitzungen eingebracht, der leider abgelehnt worden ist -, dass durchaus auch der Wiener Tierschutzverein davon lukrieren sollte, da wir der Überzeugung sind, dass der Wiener Tierschutzverein, immerhin einer der ältesten Vereine in Wien auch gute Arbeit leistet und durchaus auch Geld benötigt, damit er seine gute Arbeit weiter leisten kann und nicht finanziell ausgehungert werden soll.

 

Dann möchte ich noch einmal auf dieses Thema einsteigen, das heute schon mehrmals angesprochen worden ist - Rüdiger Maresch ist leider nicht mehr hier -, nämlich das Thema Dachbegrünung. Das Thema Dachbegrünung ist ein ganz ein wichtiges Thema. Es ist richtig, es gibt einen Fördertopf, der nicht ausgeschöpft worden ist, aber ich frage mich, wieso die Gemeinde hier keine Vorbildwirkung macht, nämlich dahin gehend, dass sie sich nicht auf private Investoren verlässt, die es finanzieren, ein Privathaus am Dach zu begrünen, sondern einfach einmal bei Gebäuden, die im Wirkungsbereich der Stadt Wien stehen, nämlich zum Beispiel an den Gemeindebauten als Vorbildwirkung mit einer Dachbegrünung beginnt. Eine Dachbegrünung ist eindeutig relativ leicht zu pflegen, bringt ein angenehmes Klima in die Stadt. Da wäre also sicher einiges zu machen, wenn man sich anschaut, welche freien Flächen in der Gemeinde Wien bei Flachdächern vorhanden sind. Man braucht dazu nur den Solarkataster anschauen, da sieht man, dass das viele Tausende Quadratmeter sind, und meiner Meinung nach sind das vergebene Ressourcen, die hier verschenkt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Was durchaus funktioniert, und das muss man auch einmal sagen, sind Projekte von der MA 42, die eine tolle Arbeit macht und auch innovativ ist. Hier spreche ich nur einmal die Verkehrsinseln an, die nicht nur schön ausschauen, sondern auch sicher einiges zum Klima in der Stadt beitragen. Aber, und das möchte ich ganz besonders hervorheben, seit ein, zwei Jahren werden ja auch die Verkehrsinseln der Gemeinde Wien von der MA 42 mit so einer Art Wildpflanzen besetzt. Das ist eine tolle Sache, nicht nur, dass dort Kleintiere wie Bienen und

 

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