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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 26.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 100 von 134

 

13.000 Menschen, allesamt aus Wien, teilweise sehr jung - als Familienvater macht einen das besonders betroffen, aber eben auch ganz allgemein als Mensch, wenn man dort ist und die morbide Stimmung verspürt. Aber ich wollte eben als Vizebürgermeister mehr daraus machen, als nur einen Kranz niederzulegen, sondern es war für mich wichtig, dass die Stadt Wien, die Gemeinde Wien, das Land Wien, wer auch immer, der Herr Bürgermeister, nicht nur ein ideelles Zeichen setzt, sondern sich auch aktiv daran beteiligt, hier ein Mahnmal mitzuerrichten, oder sich auch an der Instandhaltung eines bestehenden Mahnmals beteiligt. Und ich konnte eben bei dieser Gelegenheit schon vor einem Jahr mit dem Bürgermeister von Minsk sprechen, der mich gebeten hat, auch bei unserem Bürgermeister die Bitte zu deponieren, hier eine Beteiligung zu ermöglichen, was ich damals auch getan habe. Ich darf an dieser Stelle auch die besten Grüße des Bürgermeisters von Minsk überbringen, der sich sehr freuen wird, dass dieser Beschlussantrag morgen auch gemeinsam beschlossen wird. Danke sehr! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Und ganz klar: Taktische parteipolitische Spielereien haben hier nichts verloren. So ein Thema darf nicht zu einem Spielball der Politik werden. Und nach einem Jahr Vorarbeit freut es mich, dass wir es eben jetzt geschafft haben, was der Nationalrat schon im Herbst beschlossen hat, dass hier eben würdig auch der Opfer gedacht wird, der Opfer insgesamt, aber vor allem der Opfer, die aus Wien gekommen sind. Ich freue mich auf die Beschlussfassung morgen am Abend. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Kollege Mag. Gudenus hat insgesamt 6 Minuten Redezeit verbraucht. Das heißt, die Restredezeit der Freiheitlichen Fraktion beträgt noch 16 Minuten. Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Bluma. Die selbstgewählte Redezeit beträgt 8 Minuten. - Sie haben das Wort.

 

19.58.26

GRin Susanne Bluma (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Herr VBgm Gudenus, der erste Teil Ihrer Ausführungen irritiert mich. Und zwar irritiert es mich, dass Sie es als erwähnenswert empfinden, dass eine Vorrednerin das Kultur- und Wissenschaftsbudget von einem Gender-Standpunkt aus betrachtet. Ich möchte dazu nur sagen, dass ich für meinen Teil es gesellschaftspolitisch ganz normal finde, dass man Gender Budgeting betreibt. Und gerade das Ressort Kultur und Wissenschaft, wo es ja sogar einen eigenen Kulturfrauenbericht gibt, ist da eigentlich vorbildhaft. Ich kann also Ihre Bemerkungen von vorhin überhaupt nicht nachvollziehen. (Beifall bei den GRÜNEN. - VBgm Mag. Johann Gudenus, M.A.I.S.: War eh super! Find ich eh super!)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es wurde bereits mehrmals erwähnt: Wien ist die größte Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum, und Wien ist auch Forschungsstadt und Wissenschaftsstadt. Und ich möchte sagen, Wien ist die Forschungsstadt und die Wissenschaftsstadt, denn immer wenn ich das große Vergnügen habe, Angehörige von Delegationen, TeilnehmerInnen an wissenschaftlichen Konferenzen hier in unserer Stadt zu begrüßen, dann ernte ich ganz, ganz viel Lob für die Bedingungen, die die Forschungsstadt Wien den Forscherinnen und Forschern bietet. Ich ernte ganz viel Lob für die Wissenschaftsstadt Wien.

 

In den letzten 30 Jahren hat sich Wien in diesem Bereich ganz enorm entwickelt, die Stadt und die Universitäten kooperieren in hervorragender Art und Weise, und Wien bekennt sich zur Förderung von Wissenschaft und Forschung.

 

Ich möchte einige Beispiele erwähnen, die auf das Jahr 2016 abzielen, weil wir diesen Rechnungsabschluss ja heute besprechen. Die Stadt unterhält zum Beispiel 6 Wissenschaftsfonds, und diese Fonds unterstützen mit 835.000 EUR besonders innovative und interdisziplinäre Forschungsprojekte junger Forscherinnen und Forscher. In wenigen Minuten auszudrücken, was Wissenschaft und Forschung für Wien bedeutet und was Wien für Wissenschaft und Forschung bedeuten will, ist sehr schwer, ich möchte es aber anhand einiger Beispiele doch versuchen.

 

Zum Beispiel das Wiener Wiesenthal Institut, das Ende 2016 seinen neuen Standort am Rabensteig bezogen hat. Hier ist es, glaube ich, auf vorbildliche Art und Weise gelungen, Forschung, Dokumentation und Vermittlung an einem Ort zu vereinen und entsprechenden Raum für akademisches Arbeiten im Zentrum unserer Stadt zu schaffen.

 

Wir haben aber ein großes Anliegen, meine Vorrednerin in diesem Bereich, Kollegin Huemer, hat es ja angesprochen, wir sehen es als unsere Aufgabe, Forschung und Wissenschaft auch für die Menschen, die in dieser Stadt leben, sichtbar zu machen, spürbar zu machen und erlebbar zu machen. Wir wollen sozusagen die Wienerinnen und Wiener an diesem wunderbaren Standort mitnehmen, die Menschen sollen partizipieren können. 2016 fand bereits zum 2. Mal der Wiener Ball der Wissenschaften statt, fast 3.000 Gäste, darunter Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt, tanzten unter dem Motto „Spaß mit Anstand - Tanz mit Haltung“ durch das Wiener Rathaus.

 

Ein anderes Beispiel ist das Institut für die Wissenschaften vom Menschen. Dieses Institut hat im vergangenen Jahr seinen Schwerpunkt auf gesellschaftspolitisch relevante Themen gelegt, wie die Flüchtlingskrise oder den Aufstieg des Populismus. Das Science Speed Dating, eine großartige Einrichtung, eröffnete den Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Kontakt zu kommen, und zwar an Orten, die für die Wissenschaft vielleicht gar nicht so gewöhnlich, aber bei den Wienerinnen und Wienern sehr beliebt sind, wie zum Beispiel die „10er Marie“ in Ottakring.

 

Ein Empfang für internationale WissenschaftlerInnen und ForscherInnen im Festsaal des Rathauses fand im Jahr 2016 bereits zum dritten Mal statt. Diese Veranstaltung richtet sich an wissenschaftlich tätige Menschen aus der ganzen Welt, die für einen kürzeren oder manche auch für einen längeren Zeitraum in Wien tätig sind, und somit auch in unserer Stadt leben. In seiner Begrü

 

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