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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 26.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 128 von 134

 

Aus unternehmerischer Sicht ist hier natürlich auch der Sachaufwand zu beleuchten, der um 3,7 Millionen unter dem Niveau des Vorjahres liegt. Das ist auch deshalb beachtlich, weil die Maßnahmen zur Kostendämpfung und auch die Sicherung des Qualitätsstandards im Jahr 2016 im Rahmen einer umfassenden und extern begleiteten Sachkostenoptimierung weitergeführt wurden. - Von Unwirtschaftlichkeit, wie Frau Kollegin Korosec gemeint hat, kann hier keine Rede sein, da dieses Konzept insbesondere auch im Hinblick auf Preisoptimierung, Standardisierung sowie Bedarfs- und Verbrauchssteuerung umgesetzt wurde.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kollege Wagner hat bereits erwähnt, dass 50 Prozent der Magistratsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter im Krankenanstaltenverbund beschäftigt sind. Trotz steigender Anforderungen ist der Personalstand aber um 0,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau geblieben. Außer dass die Besetzung von Stellen für StationssekretärInnen zur Entlastung des medizinischen Kernbereiches forciert wurde, gab es hier keine wesentlichen Steigerungen.

 

Das Wiener Spitalskonzept wird daher auch stufenweise umgesetzt. 2016 betrug die Anzahl der durchschnittlich systemisierten Betten in den Krankenanstalten des KAV 8.217, im AKH wurden im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7,9 Prozent weniger Betten systemisiert.

 

Das heißt, was wir in den Krankenanstalten des KAV, aber auch im AKH selbst sehen, ist, dass der tagesklinische Bereich entsprechend ausgebaut werden konnte: So ist dieser etwa im AKH sogar bereits um 21,9 Prozent im Jahresdurchschnitt erhöht worden. - Das ist eine klare Erfolgsbilanz auch für das vergangene Jahr und das, obwohl es generell um 3,3 Prozent höhere Aufnahmezahlen in den Spitälern gegeben hat, im AKH sogar um 6,7 Prozent. Gleichzeitig konnte die durchschnittliche Verweildauer auch weiterhin auf 6,4 Pflegetage gesenkt werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Medizinische Masterplan wurde bereits angesprochen. Der Masterplan Betriebsorganisation wurde von 400 Expertinnen und Experten erarbeitet und präsentiert. Das Konzept kennen Sie, daher brauche ich dieses hier auch nicht mehr näher auszuführen. Im Wesentlichen geht es auch hier um die Verkürzung von Wartezeiten, um eine bessere Planbarkeit für die PatientInnen und MitarbeiterInnen, um eine Verringerung der Verweildauer und natürlich um eine enge Kooperation zwischen den Häusern, die auch die medizinische Versorgung in der jeweiligen Region sicherstellen soll. In den Häusern selbst werden dann jene Zentren geschaffen, die das Know-how und die Kompetenz aus den verschiedenen Fachbereichen bündeln sollen.

 

All das wird auf Basis eines Transformationsprozesses, der 2016 aufgesetzt wurde, tatsächlich umgesetzt. Man könnte jetzt noch auf eine Vielzahl von wesentlichen Bereichen, die im Jahr 2016 realisiert werden konnten, hinweisen, ich denke jetzt beispielsweise an die Eröffnung des Mutter-Kind- und OP-Zentrums im Kaiser-Franz-Josef-Spital. Und ich erwähne auch die größte Veränderung, die seit Bestehen des AKH Wien durch den Abschluss eines Reformprozesses geschaffen wurde, in dessen Rahmen bis zum Jahr 2030 2,2 Milliarden investiert werden sollen, um die Spitzenmedizin auf internationalem Niveau halten zu können, und der Grundstein für eine gemeinsame Betriebsführung zwischen der Republik und der Stadt Wien gelegt wurde.

 

Lassen Sie mich zum Schluss noch darauf hinweisen, dass gerade auch mit dem Krankenhaus Nord eine sehr wesentliche Entscheidung im Rahmen dieses Spitalskonzeptes gefallen ist und die regionale Gesundheitsversorgung im Nordosten Wiens verbessert wird. (Zwischenruf von GR Mag. Wolfgang Jung.) Sie waren damals nicht dabei, aber der Gemeinderatsausschuss selbst hat sich vor einigen Wochen auch vor Ort überzeugen können, wie weit man dort bereits mit der Umsetzung ist. Der Innenausbau des Krankenhauses ist zügig vorangeschritten. (Weiterer Zwischenruf von GR Mag. Wolfgang Jung.) Sie waren nicht dabei, Herr Kollege Jung! Sie können das relativ schlecht beurteilen, auch wenn Sie jetzt reinschreien! (GR Mag. Wolfgang Jung: Aber ich weiß ganz genau, wie dort der Bauzustand ist!)

 

Die Ambulanzen sind fast zur Gänze fertiggestellt worden. Die Bettenstationen werden aktuell eingerichtet. Die Inbetriebnahmeprozesse werden vorbereitet, und bis Ende 2017 soll dann auch der genaue Terminplan für die Besiedelung feststehen.

 

In diesem Sinne ersuche ich Sie, dem Rechnungsabschluss zuzustimmen, und danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Hobek. Restredezeit der Fraktion 9 Minuten.

 

23.24.18

GR Mag. Martin Hobek (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrtes Publikum vor den Bildschirmen, das jetzt wohl nicht mehr sehr zahlreich ist!

 

Ich möchte heute zu meinem primären Themenbereich sprechen, zu den behinderten Menschen in dieser Stadt. Wenn man sich den internationalen Vergleich betreffend Behinderte anschaut und wenn man sich auf der Welt unter diesem Aspekt umschaut, dann stellt man fest, dass Österreich und auch die Stadt Wien ungefähr im Mittelfeld liegen.

 

Ich nenne als Beispiel jetzt einmal die Türkei, wo man auf der Straße beidbeinig Amputierte sieht, die weit davon entfernt sind, einen Rollstuhl zu haben, und die in einer Plastikschlüssel sitzen und an jeder Hand eine Sandale haben und sich so vorwärtsbewegen. - Davon sind wir Gott sei Dank weit entfernt!

 

Oder schauen wir uns zum Beispiel an, wie viel in den USA Organisationen oder Unternehmen zahlen müssen, wenn sie behinderte Menschen diskriminieren. - Auch davon sind wir weit entfernt!

 

Auch in Europa gibt es ein relativ starkes Gefälle. Wir müssen also schauen, dass wir dort hinkommen, wo die skandinavischen Länder stehen.

 

Es wäre also ganz wichtig, dass wir eine Entwicklung haben, die vorwärtsgeht und positiv ist. Das kann man leider in Wien momentan nicht sagen! Wir haben hier

 

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