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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 138

 

ersuchen. - Der Antrag wird von ÖVP, NEOS, FPÖ unterstützt gegen SPÖ und GRÜNE und hat damit nicht die ausreichende Mehrheit.

 

18.19.09Es gelangt nunmehr Postnummer 83 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Theater an der Gumpendorfer Straße GmbH. Ich darf den Berichterstatter, Herrn GR Woller, bitten, die Verhandlung einzuleiten.

 

18.19.34

Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung für die Subvention des TAG, Theater an der Gumpendorfer Straße.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Kohlbauer. Ich erteile es ihm.

 

18.19.52

GR Leo Kohlbauer (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Ich werde jetzt ganz kurz erläutern, warum wir dieser Subvention zum Theater auf der Gumpendorfer Straße in Wien Mariahilf nicht zustimmen können. Warum werde ich mich kurz halten? - Es ist so, dass dort nicht viel passiert, dass es dort nicht viele Besucher gibt. Das Einzige, was dort viel vorhanden ist, ist Förderung, nämlich 770.000 EUR Subvention, das schon die letzten Jahre. Ich möchte jetzt aber hier nicht die Qualität des Ensembles in Frage stellen, sondern ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass die Leitung dieses Ensembles in den letzten Monaten in die Medien gegangen ist und gesagt hat, dass sie noch mehr Subvention brauchen. Sie brauchen 800.000 EUR Subvention und am liebsten hätten sie noch gerne vom Bund eine Subvention. Ich sage Ihnen für meine Fraktion, das ist schon eine Chuzpe, wenn man schon mit so großzügigen Geldgeschenken begütert ist, hier noch mehr verlangt und nicht einmal sagt, dass man noch weitermacht, wenn man weniger bekommt. Das wird nämlich so über die Medien kolportiert.

 

Ich würde diese Subventionen viel lieber bei notleidenden Wienern sehen. Es leben 400.000 Wiener an oder unter der Armutsgrenze. Dort wäre dieses Geld gut aufgehoben und nicht im TAG auf der Gumpendorfer Straße.

 

Für all jene, die sich gefragt haben, wo die übliche rot-grüne Politprominenz in so einem Verein ist, der mit so großzügigen Spenden und Subventionen bedacht wird: Ja, auch hier gibt es die Politprominenz, es ist die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin vom 7. Bezirk, Frau Isabelle Uhl, die dort in leitender Funktion tätig ist. Ich kann für meine Fraktion sagen, dass das alles zusammen ein Bild ergibt, das wir nicht wollen. Wir wollen nicht Subventionen bei rot-grünen Günstlingen, wir wollen Subventionen bei den notleidenden Wienern. - Besten Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Bluma. Ich erteile es ihr.

 

18.22.01

GRin Susanne Bluma (SPÖ)|: Herr Kollege! Gestatten Sie mir eine Frage: Waren Sie schon einmal im TAG? Waren Sie überhaupt schon einmal in einem Theater in Wien? (Heiterkeit. - Zwischenrufe bei der FPÖ. - GR Mag. Wolfgang Jung: Der war gut!) Ich habe Sie noch nie gesehen. Ich bin regelmäßig im TAG, ich habe Sie noch nie gesehen. Das mit dem Geld in der Kultur einsparen, um es den armen Wienerinnen und Wienern zu geben, ist also wirklich unterste Lade. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, widmen wir uns einem weiteren Kulturbetrieb, einer weiteren Bereicherung unserer Theaterlandschaft. Das TAG ist eine Bühne im Eigentum des Theatervereins Wien, es ist aus dem Zusammenschluss mehrerer freier Gruppen entstanden und ist heute vor allem Heimstätte zeitgenössischer Auseinandersetzung mit der klassischen Theaterliteratur. Vielleicht haben Sie damit Probleme, Herr Kollege, keine Ritterspiele dort, aber so etwas Ähnliches. (Heiterkeit bei GR Mag. Wolfgang Jung.)

 

Es ist ein Haus, in dem mit einem Ensemble gearbeitet wird, das ist eine große Besonderheit in der freien Szene, und es ist auch ein Haus, das sich über regen Publikumszuspruch freut. Das ist für mich ein Kriterium, ob das Theater von den Besucherinnen und Besuchern, von den Wienerinnen und Wienern auch angenommen wird.

 

Ich habe schon eingangs gesagt, unsere Theaterlandschaft hier in Wien ist sehr vielfältig und ist sehr unterschiedlich. Das Wichtigste ist aber, dass das alles gleichzeitig in Wien stattfindet. Wir haben vom Gloria Theater gesprochen, wir haben von den Vereinigten Bühnen gesprochen, von vielen anderen Theaterinstitutionen, und all das hat Platz in dieser Stadt und all das floriert wunderbar nebeneinander.

 

Dafür, meine sehr geehrten Damen und Herren (GR Mag. Wolfgang Jung: Alles subventioniert!), auch Sie, hören Sie mir zu, dafür steht Wien, unser Wien, Sie halt nicht, aber unser Wien, dafür steht die Kulturpolitik in dieser Stadt. (Ruf bei der FPÖ: Das wird sich ändern!) Wir halten die Unterschiedlichkeit der Menschen nicht nur aus, wir geben Raum, wir verleihen ihr künstlerischen Ausdruck und wir bieten Kunst für jeden Mann, für jede Frau, für jede Wienerin, für jeden Wiener, für uns alle. - Danke sehr. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Mag. Wolfgang Jung: Sie haben das dritte Geschlecht vergessen!)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Chorherr. Ich erteile es ihm.

 

18.24.37

GR Mag. Christoph Chorherr (GRÜNE)|: Ich habe mir von meinem Klubobmann trotz der langen Redeliste, die wir haben, die Erlaubnis geholt, eine Minute zum TAG etwas sagen zu dürfen. Nicht, weil ich in der Gumpendorfer Straße wohne, sondern weil ich dort sehr oft ins Theater gehe, will ich jetzt zur Ehre dieses Theaters einige der Highlights sagen, die in allen Medien groß gebracht wurden, ich habe einige Male keine Karten dafür gekriegt. Einer der Kernbereiche der letzten Jahre waren Klassiker. Das war der „Hamlet“, das waren Shakespeare-Geschichten, das war der Schiller, die vom TAG, die vom Autor und Regisseur nicht neu übersetzt wurden, sondern die unglaublich rüde Sprache des Shakespeare, zwar im Taktmaß, aber in eine moderne Sprache gebracht wurde, und ich würde mir jetzt 10

 

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