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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 85 von 138

 

nehmen, was wir hier von der ÖVP und von den Oppositionsparteien hören.

 

Ich kann nur sagen, die Subvention ist nächstes Jahr mit 39 Millionen EUR so niedrig, wie in den letzten 10 Jahren nicht. Wir haben schon wesentlich höhere Subventionen für die VBW gehabt, und das ist eher ein Zeichen, dass es in den Vereinigten Bühnen Wien gut läuft, denn sonst könnten wir nicht die Subvention im kommenden Jahr um eine halbe Million Euro zurücknehmen. Übrigens müssen dort kollektivvertragliche Erhöhungen von insgesamt 800 Beschäftigten bezahlt werden. Das heißt, die brauchen mehr Geld, nehmen aber offensichtlich deutlich mehr ein.

 

Wenn heute hier die Kollegin Meinl-Reisinger gesagt hat, das mit der Auslastung im Musical 2014, 2015 und 2016 ist alles eine Katastrophe, dann muss ich leider sagen, dass es die Rede aus den Vorjahren war, die du heute hier gehalten hast. Heuer müsste man eine andere Rede über die Auslastung der Vereinigten Bühnen Wien im Bereich Musical halten. (Zwischenruf von GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES.) Wenn du derzeit ins Raimund Theater oder ins Ronacher gehst und versuchst, eine Karte für „I am from Austria“ oder für „Tanz der Vampire“ zu kaufen, dann wird es leider nichts mit dem Weihnachtsgeschenk, denn es gibt keine Karten, die beiden Musicals sind bis in den März hinein ausverkauft, sie haben eine Auslastung von 99 bis 100 Prozent. Mehr ist im Theater eigentlich nicht erzielbar. (GR Dominik Nepp, MA: Und wie viel bezahlt man?) Daher kann ich nur sagen: Es stimmt alles nicht, was Sie da sagen, dass das alles eine Katastrophe ist, dass das Musical schlecht läuft.

 

So gesehen muss ich sagen: Wir haben schon Zielvereinbarungen, es gibt Vereinbarungen, die die MA 7 vierteljährlich mit den Vereinigten Bühnen bespricht. Es gibt einen Aufsichtsrat, der regelmäßig tagt. Das wird alles gemacht. Wir haben keine Zielvereinbarung, wie Sie sich das vielleicht vorstellen, aber es ist ja das Ergebnis insgesamt ein besonders gutes.

 

Das Theater an der Wien spielt in der Weltliga des Opernbetriebs mit, ist eines der besten Opernhäuser der Welt, und das schon seit der Eröffnung 2006. Das heißt, da gibt es eigentlich überhaupt nichts daran herumzukritisieren.

 

Weil man immer übers Musical spricht: Nun, mehr als 99 Prozent Auslastung kann man tatsächlich nicht erzielen, und das ist momentan der Fall. Das ist eher der Beweis, dass es dort gut läuft. Daher gibt es eigentlich auch keinen Grund, dieser Subvention nicht zuzustimmen. Sie können auch beruhigt sein, dass das auch in Zukunft gut weiterlaufen wird. Es werden sehr wohl noch rechtzeitig die Intendantenentscheidungen bekannt gegeben werden. Jedenfalls ist es so, dass die Vereinigten Bühnen Wien auf einem guten Weg sind und die Subvention, die wir heute hier beschließen, wird diesen guten Weg weiter absichern. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Margulies. Ich erteile es ihm.

 

18.15.56

GR Dipl.-Ing. Martin Margulies (GRÜNE)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende!

 

Selten genug passiert es ja, dass ein Vertreter des Koalitionspartners jemand dazu ermutigt, doch noch ein paar kurze Worte zum Geschäftsstück zu sagen. Diesmal war es aber tatsächlich so.

 

Lieber Kollege Ernst Woller! Selbstverständlich, wenn man in eine gemeinsame Koalition eintritt, überlegt man sich, was man verbessern kann, was schiefgelaufen ist, et cetera. Gerade bei den Vereinigten Bühnen glaube ich wirklich, dass uns in den letzten paar Jahren einiges gelungen ist, wo wir gemeinsam in der Koalition sind. (GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger: Was?) Du hast einen der wesentlichen Punkte erwähnt: Es gelingt nunmehr, innerhalb der Vereinigten Bühnen mit einer deutlich geringeren Subvention auszukommen als früher, mit einer höheren Auslastung. Du hast es angesprochen, die Auslastung jetzt bei „Tanz der Vampire“ oder „I am from Austria“ ist nach ein paar Jahren davor, wo es etwas magerer war, wieder de facto an der Grenze angestoßen. (Zwischenruf von Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES.)

 

Über das qualitativ hochwertige Programm des Theater an der Wien, glaube ich, müssen wir alle miteinander hier nicht lange diskutieren. Dieses aufrechtzuerhalten, ist wahrscheinlich auch einer der Hintergründe, warum es noch nicht zu einer Neubestellung gekommen ist. Ich gehe davon aus, dass es tatsächlich innerhalb der nächsten ein, zwei Monate passieren sollte. Ja, es ist notwendig, Vorlaufzeiten einzuhalten. Wenn man aber das Theater an der Wien als hochwertiges Opernhaus erhalten will, dann macht es selbstverständlich Sinn, auch die Subvention für das Theater an der Wien zur Verfügung zu stellen. Ich glaube, darum muss es gehen, darum muss es auch bei der zukünftigen Intendanz gehen, es abzusichern.

 

In diesem Sinne würde ich Sie alle ersuchen, der Subvention für die Vereinigten Bühnen zuzustimmen. - Ich danke sehr. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

18.17.48Wir kommen nun zur Abstimmung, die getrennt durchgeführt wird.

 

Wer der Postnummer 82 seine Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist mit Stimmen von FPÖ, SPÖ und GRÜNEN mehrstimmig angenommen gegen die Stimmen von ÖVP und NEOS.

 

Wir kommen zur Abstimmung zu Postnummer 86. Wer der Postnummer 86 seine Zustimmung gibt, den darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das sind SPÖ und GRÜNE gegen FPÖ, ÖVP und NEOS, ist somit mehrstimmig angenommen.

 

Bei dieser Postnummer liegt uns ein Beschlussantrag von den NEOS vor betreffend ISO-Zertifizierung der Vereinigten Bühnen Wien GmbH. Es wird die Zuweisung an den Ausschuss für Kultur, Wissenschaft und Sport sowie an den Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Internationales verlangt. Wer dieser Zuweisung die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand

 

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