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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 99 von 138

 

töpfen. Ja, es ist leider so, es gibt Doppelförderungen. Der Verein poika, der ein separater Punkt ist, bekommt natürlich auch noch aus diesem Kleinförderungstopf ein Geld heraus. Also das soll bitte nicht sein, dass es Doppelt- und Dreifachförderungen gibt, meine sehr verehrten Damen und Herren.

 

Auf der einen Seite habe ich heute einen Gast gehabt, den Bundesschulsprecher aus Österreich, der auch bei der Schülerunion Wien ist, und die Förderung für die Schülerunion Wien wurde jetzt beispielsweise um 800 EUR gekürzt. Für die Schülerunion, für unsere Schüler ist kein Geld da, für Fahrradkurse für LGTB-Flüchtlinge stellen Sie allerdings 1.000 EUR zur Verfügung. Dann gibt es einen weiteren Verein, der da auf der Liste ist, das ist der Verein FIBEL für Multikulti-Ehen. Da geht es dann um schlappe 91.000 EUR, die hier veranschlagt werden. Auch das ist ein sehr markantes Schmankerl.

 

Kommen wir weiter auf das Amerlinghaus zu sprechen, meine sehr verehrten Damen und Herren, denn der nächste Verein ist die Vereinigung Frauenintegration. Auch dieser Verein bekommt eine „kleine“ Summe, nämlich 200.000 EUR vom Steuerzahler veranschlagt. Ich werde heute später noch auf das Amerlinghaus zu sprechen kommen. Da haben wir noch einen weiteren Punkt, da wird es sicherlich wieder lustiger werden. Das Amerlinghaus ist ja wirklich ein Hort von Linksextremen, Kommunisten, Rad-Rowdys. Die sitzen da alle unter einem Dach. (Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Mag. Rüdiger Maresch: Das ist witzig!) Da brauchen Sie zu nicht lachen, das ist leider die Tatsache. Die sitzen dort zusammen mit diesen Frauenintegrationskursen. (GRin Birgit Hebein: Peinlich! - Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger (unterbrechend): Ich bitte um Ruhe!

 

GR Leo Kohlbauer (fortsetzend): Zwei Schmankerln möchte ich Ihnen hier noch zum Besten geben. Was da gemacht wird und was da angeboten wird bei dieser Frauenintegration: Die wirbt auf ihrer Homepage beispielsweise mit dem tollen Internetzugang, den es gratis gibt - das ist ja eine super Leistung, die es am Westbahnhof nicht gibt. Weiter heißt es, sie machen Partys. Da gibt es ein Fest. Gegen Toleranz und für kulturellen Austausch (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.), so heißt diese Party, die da hier geschmissen wird, und ich kann mir schon vorstellen, wie diese Party aussieht mit den Linksextremen, mit den Kommunisten und mit den Frauen, die hier in dem Frauenintegrationshaus unterrichtet werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir Freiheitliche werden alle diese Punkte ablehnen, weil wir diese Steuergeldverschwendung sicherlich nicht unterstützen werden! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste ist Frau GRin Akcay zu Wort gemeldet. - Bitte.

 

19.46.10

GRin Safak Akcay (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich glaube, es ist wichtig, das noch einmal in Erinnerung zu rufen, dass wir ein Wiener Integrationskonzept haben, das sich eben an Integrationsmaßnahmen koppelt und sich auf vier Säulen anlehnt, nämlich Bildung, Sprache, Zusammenleben, mit der Teilhabe und natürlich auch die Messbarkeit. Unser Ziel ist es immer gewesen, und ist es auch weiterhin, dass wir Menschen durch Projekte miteinander verbinden, weil wir den Wienerinnen und Wienern es ermöglichen möchten, dass sie mit ihren NachbarInnen, Einrichtungen, Institutionen in ihrem Umfeld einfach in einen Dialog treten können, um eben hier diese gemeinsame Identität unserer Stadt zu stärken, dieses Wir-Gefühl sozusagen zu fördern.

 

Bei diesem Themenschwerpunkt vom Kleinprojektetopf „It takes a Grätzl to raise a child“ geht es darum, sozusagen eine andere Form für Bildung und Lernen bereitzustellen. Da steht der lernende Mensch im Mittelpunkt. Alles rund um diesen Menschen herum, nämlich die Bildungseinrichtungen, soll sich vernetzen, und da geht es eben darum, dass die Schulen, die Kindergärten, die Jugendzentren und die lernenden Menschen diese Bildungsgrätzln bilden, um hier einerseits das Wirken von Bildungsarbeit zu erhöhen, andererseits soll sich das auch positiv auf das Zusammenleben auswirken.

 

Sie sehen, dass in unserer Integrationsarbeit Bildungsarbeit genauso hochgeschrieben ist wie Deutschlernen. Vorreiter ist hier die gemeinnützige Interface Wien GmbH. Sie ist ein innovativer und zuverlässiger Bildungsträger und bietet auch ausgezeichnete Beratung an. Ich darf Sie in diesem Zusammenhang an „Start Wien“, Startcoaching, Lernhilfe und Freiwilligen-Koordination unterschiedlicher Projekte erinnern.

 

Auch die Co-Förderung der Vereine mit der von unserem Stadtrat heute bereits erwähnten Initiative Erwachsenenbildung ist sehr wichtig, um erwachsene Migranten und Migrantinnen im Bereich Basisbildung zu fördern. Auch der Verein „Vereinigung für Frauenintegration“ ist da ein sehr gutes Beispiel. Das ist eine anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung. Hier werden vor allem sozial benachteiligte Frauen aus anderen Kulturen betreut. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Ich weiß nicht, was immer so lustig ist, wenn ich da rede. Es haut sich jeder hier so halbert ab darüber.

 

Auf jeden Fall nehmen wir die Integrationsarbeit sehr ernst. Sie sehen auch, dass wir in Wien in puncto Spracherwerb jedenfalls ein bewährtes Vorzeigemodell zur Verfügung haben. Für uns ist es wichtig, ganz konkrete Schritte zu setzen, die allen WienerInnen zu Gute kommen. Der Spracherwerb allein ist jedoch nicht ausreichend. Deswegen setzen wir auch auf arbeitsmarktfördernde Maßnahmen und Qualifizierung, weil wir wollen, dass alle Menschen von Anfang an die Möglichkeit haben, in Wien Fuß zu fassen und ihr Potenzial weiterzuentwickeln.

 

Es geht uns darum, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Es geht uns darum, die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu stärken und darum, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. In Bezug auf das Zusammenleben macht auch Fibel eine sehr gute Arbeit für ihre Zielgruppe. Sie vermitteln fachliche Hilfe bei psychologischen, rechtlichen, kulturellen und sozialen Fragen. Viele bikulturelle beziehungsweise binationale Paare und Familien müssen mit gesellschaftlicher Diskriminierung und Vorurteilen fertig werden.

 

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