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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 26.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 101

 

der Stadt zu ihrem Museum. Das Museum ist gut auf Schiene, wir werden morgen die Flächenwidmung beschließen, und danach wird der Baubescheid beantragt. Das heißt, wir sind voll im Plan, und wir haben auch alle Vorkehrungen getroffen, dass es ein professionelles Projektmanagement gibt. Die Projektleitung und Projektsteuerung werden noch ausgeschrieben. Insgesamt wird dieser größte Kulturbau in Wien unter anderem wichtig sein für die Sammlung der Stadt Wien. Wir haben über eine Million Objekte im Wien Museum gesammelt, die wir archivieren, erhalten und pflegen und die wir vor allem zeigen müssen.

 

Es gibt sehr große Schätze wie etwa die Kunstwerke von Klimt und Schiele, die fast einzigartig sind in Wien. Das zeigt sich gerade bei der großen Otto Wagner Ausstellung auch im Zusammenhang mit der Wiener Werkstätte. 280 Totenmasken werden im Wien Museum verwaltet und bleiben erhalten. Wir haben die zeitgenössische Kunstsammlung des Wien Museums zusammengeführt mit der Kunstsammlung der MA 7 der Stadt Wien. Das sind insgesamt 48.000 Kunstwerke, das ist damit die größte Sammlung zeitgenössischer Kunst in Österreich, und wir zeigen diese Kunstwerke immer wieder in verschiedenen Ausstellungen innerhalb und außerhalb Wiens.

 

Das städtische Museum wird aber auch ein wichtiges Kulturzentrum sein, dessen Aktivitäten weit über die bildende Kunst und über die Ausstellungen hinausgehen. Das zeigt sich auch immer wieder auf dem Karlsplatz: Das Wien Museum wird insgesamt dazu beitragen, dass der Karlsplatz und damit ein wichtiges Zentrum unserer Stadt weiter kulturell aufgewertet, neu gestaltet und damit attraktiver wird.

 

Einer der größten Budgetposten in unserer Stadt ist Theater und Musik. Das hängt damit zusammen, dass Theater und Musik einen hohen Stellenwert in dieser Stadt haben. Gerade in diesem Bereich gibt es viele Veränderungen. Wir haben jetzt seit wenigen Tagen eine neue Kulturstadträtin, und sie hatte keine Zeit zum Einarbeiten, denn sie hat sofort gehandelt, sie ist fulminant gestartet und hat sofort Entscheidungen getroffen, die ganz wichtig für unserer Stadt sind, beispielsweise dass das „brut“ auch nach dem Umbau im Künstlerhaus bleibt. Sie hat aber insbesondere auch in der jetzigen Situation, da Tomas Zierhofer-Kin gesagt hat, dass er eine - übrigens einvernehmliche - Auflösung seines Vertrages möchte, sehr rasch eine sehr gute Entscheidung getroffen, und wir sind sehr gespannt auf alles, was sonst noch an Erneuerungen, Überraschungen und Veränderungen auf uns zukommt!

 

Heute wurde natürlich auch wieder gesagt, dass die Vereinigten Bühnen Wien ein großes Problem sind. - Genau das Gegenteil ist der Fall! Wenn hier verlangt wird, Zielvorgaben zu vereinbaren, dann kann ich nur sagen: Egal, welche Zielvorgaben wir mit den Vereinigten Bühnen Wien vereinbart hätten - was wir sowieso im Rahmen des Förderabkommens der Finanzierungsverträge getan haben -, all diese Zielvorgaben hätten die Vereinigten Bühnen Wien heuer eindeutig übererfüllt, denn die Vereinigten Bühnen blicken heuer auf das erfolgreichste, wirtschaftlichste Jahr zurück, das es jemals in der Geschichte der Vereinigten Bühnen Wien gegeben hat!

 

Es werden halt hier immer Reden gehalten, die sich auf drei oder vier Jahre zurückliegende Ereignisse beziehen. - Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber man sollte halt bei einer Gemeinderatsrede eventuell doch darauf schauen, was im letzten Jahr und nicht vor vier Jahren geschehen ist! Wenn hier gesagt wird, dass es keine Eigenproduktionen gibt, dann sage ich: Genau das Gegenteil ist der Fall! Derzeit laufen oder liefen in den Vereinigten Bühnen Wien zwei Eigenproduktionen, nämlich „Tanz der Vampire“ und „I am from Austria“, und zwar mit einer Auslastung von 99,8 Prozent beziehungsweise 98 Prozent. Insgesamt 550.000 Menschen kamen, um diese beiden Musicalproduktionen zu sehen. Darüber hinaus verwerten wir über die VBW International GmbH die bisherigen Eigenproduktionen. Die VBW International hat im Jahr 1 Million BesucherInnen in 21 Ländern der Welt. Wir sind hier höchst erfolgreich und sind daher der Meinung, dass das ein gutes Investment ist. Darüber gibt es auch Studien: Wenn 1 EUR in den VBW eingesetzt wird, kommen 2,90 EUR zurück. Das könnten wir uns bei anderen Bereichen durchaus wünschen! Diesfalls wird nämlich der finanzielle Input durch die Einnahmen der Stadt Wien und im Hinblick auf die Wirkung der Stadt Wien dreifach erhöht.

 

Die Vereinigten Bühnen Wien sind höchst erfolgreich, auch im Theater an der Wien, dem Opernhaus der Stadt Wien: Es gab im Jahr 14 Premieren im Theater an der Wien und in der Kammeroper. Das sind übrigens drei Mal so viele Premieren wie an der Staatsoper! Wir haben für unsere Produktionen auch viele Preise gewonnen, letztes Jahr beispielsweise für die beste Neuproduktion für Benjamin Brittens „Peter Grimes“, und auch heuer gibt es wieder eine Nominierung von „Hamlet“ als beste Neuproduktion einer Oper in Europa.

 

Die Erfolgsgeschichte zeigt sich insbesondere auch am jungen Ensemble. Ich habe das schon einmal hier erwähnt. Das muss man sich einmal vorstellen: Es kommen 437 junge Sängerinnen und Sänger aus 51 Ländern nach Wien, um sich um 6 Positionen im jungen Ensemble der Stadt Wien zu bewerben! Von 437 Bewerbern werden 6 ausgewählt, und dieses junge Ensemble ist immer höchst erfolgreich bei den Produktionen in der Kammeroper und ebenso bei vielen kleineren Nebenrollen im Theater an der Wien selbst.

 

Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir höchst erfolgreich sind, und wir werden das auch in Zukunft sein. Der Rechnungsabschluss wird von uns gerne zur Kenntnis genommen, weil das ein erfolgreiches Jahr für die Kultur und die Wissenschaft in dieser Stadt war. Ich danke insbesondere auch Andreas Mailath-Pokorny, der als Stadtrat damals dafür verantwortlich war, und ich danke all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro und in den Abteilungen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Kulturinstitutionen, die dieses Kulturleben in dieser Stadt ermöglichen, und insbesondere allen Kulturschaffenden in dieser Stadt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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