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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 51

 

dern. Der Schwerpunkt, den wir setzen, ist vor allem die Versorgung von Kindern am Wochenende, weil hier bekannterweise der niedergelassene Bereich nicht so zahlreich vertreten ist als unter der Woche. Unter der Woche wissen wir, dass der niedergelassene Bereich sehr gut versorgt, wenn besorgte Eltern mit ihren Kindern zum Arzt gehen möchten, aber am Wochenende ist logischerweise immer ein bisschen eine problematische Zeit, und daher liegen auch der Versorgungsschwerpunkt und der Organisationsschwerpunkt, auf den wir uns fokussiert haben, bei der Versorgung kranker Kinder am Wochenende. Wir haben am Wochenende einen kinderärztlichen Notdienst im Allgemeinen Krankenhaus eingerichtet und zusätzlich einen im Kaiser-Franz-Josef-Spital, und ich denke, wir sind da geographisch auch ganz gut in der Stadt verteilt. Zusätzlich werden drei Kinderarztordinationen an den Wochenenden geöffnet haben. Da haben wir dann auch an den Wochenenden an fünf Stellen der Stadt eine kinderärztliche Versorgung sichergestellt, und ich glaube, dass wir daher auch sehr gut auf die Behandlung vorbereitet sind, auch auf die Diagnostik für besorgte Eltern, wenn es um ihre Kinder geht.

 

Fünfter Punkt: Wir haben natürlich mit dem Ärztefunkdienst ein zusätzliches Service der Ärztekammer Wien. Dieser Ärztefunkdienst ist ja der Ersatz dafür, dass die niedergelassenen Arztordinationen keinen Nachtdienst machen müssen wie die Apotheken, stattdessen gibt es in Wien den Ärztefunkdienst. Der Ärztefunkdienst ist ein sehr flexibles Instrument der Ärztekammer, und wenn sich zeigt, dass die Zahl der Anrufe dort steigt, dann ist die Ärztekammer auch in der Lage, zusätzliche Ärzte in den Funkbetrieb einzustellen, die dann in der Nacht und am Wochenende und an Feiertagen Hausbesuche machen können.

 

Zusätzlich wichtig zu den Informationen über die verschiedenen Aktivitäten, die ich hier jetzt kurz referiert habe, ist, dass wir diese Informationen auch von Seiten der Magistratsabteilung 15 über das Voice-Service der Wiener Gesundheitsdienste zur Verfügung stellen und entsprechend aufbereitet haben.

 

Die MA 15 ist überdies auch eine Informationsdrehscheibe, die Landessanitätsdirektion ist eine Informationsdrehscheibe, weil alle von mir vorhin aufgezählten Einrichtungen des Wiener Gesundheitswesens aktuelle Daten und Informationen über die Dimension der Behandlung von Grippeerkrankten, die in der jeweiligen Einrichtung gesehen wird, an eine zentrale Stelle geschickt werden, und das Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien bewertet dann auch und gibt sozusagen einen regelmäßigen Kompass heraus, in welcher Dimension wir gerade mit dieser Grippewelle konfrontiert sind.

 

Ich denke, dass das ein sehr schöner Bogen ist, den wir heuer zustande gebracht haben. Wir werden sehen, wie die Grippewelle tatsächlich stattfinden wird, dass es eine geben wird, das ist völlig klar, das ist ein regelmäßiges Ereignis. Ich glaube, wir sind heuer sehr gut darauf vorbereitet, und in diesem Sinne hoffe ich, dass Sie mit meiner Anfragebeantwortung entsprechend zufrieden sind. - Danke schön.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Stadtrat. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Brigitte Meinhard-Schiebel.)

 

Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS, Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara. - Bitte.

 

9.41.30

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat, vielen Dank für die Ausführungen!

 

Ich erachte es auch als sehr wichtig, aktiv diese Vorsorge bei der Grippeimpfung zu machen. Generell ist auch das Thema des Impfens aus meiner Sicht sehr wesentlich. Die Impfmüdigkeit der Bevölkerung beginnt teilweise besorgniserregend zu werden, daher ist da auch die Einführung des elektronischen Impfpasses ein wesentlicher Schritt, der ja auf Initiative der NEOS im Parlament erfolgt ist. Es ist ja geplant, dafür drei Testregionen in Österreich durchzuführen, davon ist eine Region Wien. Meine Frage lautet: Inwieweit sind hier auch die Schulärzte eingebunden? Denn das ist ja eigentlich eine Bundesmaterie und bis dato funktioniert die elektronische Ausgestaltung in den Schulen im Kontext von ELGA so noch nicht.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat. - Bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, der uns auch, glaube ich, helfen wird, in den nächsten Monaten gemeinsam das Impfen stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Ich bin vollkommen bei Ihnen, die Durchimpfungsrate unserer Bevölkerung ist nicht berauschend, in manchen Bereichen definitiv nicht berauschend, also man könnte fast sagen, schlecht eigentlich, und das Verhalten der Bevölkerung im Umgang mit Impfungen muss einfach dazu führen, dass wir gesundheitspolitische Maßnahmen setzen. Ich denke, einer der wirklich wichtigen Punkte, um diese Bewusstseinsschaffung auch in die Bevölkerung zu bringen, ist, das Service in der Evidenzhaltung von bereits durchgeführten Impfungen zu ändern. Dieses Service ist ja nicht nur eine Vereinfachung im Sinne von, ich habe selbst in Evidenz, welche Impfungen ich schon durchgeführt habe und ich brauche nicht drei Impfpässe permanent suchen, sondern ich habe es einfach ständig zur Verfügung, kann zur Not ins Internet einsteigen. Aber das eigentlich wichtige Element ist ja, dass jeder Arztbesuch dazu führt, dass der Arzt den jeweiligen Impfstatus des Patienten automatisch sieht, und ich mir daher auch erwarte, dass dadurch ein Arzt-Patienten-Gespräch angeregt wird, wo von Seiten des Arztes der Patient darauf aufmerksam gemacht wird, dass es notwendig wäre, zum Beispiel wieder eine Auffrischung zu machen.

 

Ich denke, dass das ein gutes Vehikel werden wird, und das ist auch der Grund, warum wir gesagt haben, wir wollten von Anfang an bei diesem Pilotversuch dabei sein, weil ich einfach sehr davon überzeugt bin, dass es ein wichtiger Schritt bei der Verbesserung der Unterstützung von gescheiten, notwendigen gesundheitspolitischen Maßnahmen ist. Daher sind wir auch bei dem Versuch von Anfang an dabei, gemeinsam mit den beiden anderen Bundesländern.

 

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