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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 28.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 51

 

war jeden Abend streichfähig und auch sonst - obwohl ich normalerweise nicht so bin - eher weinerlich. Das erste Mal seit der Schwangerschaft mit den Zwergen hatte ich die Chance, etwas ganz für mich selbst zu tun. Einfach nur auf mich selbst zu schauen. Diese Tatsache zu akzeptieren und zu spüren, hat mich sehr irritiert. Erst in der zweiten Woche habe ich die Hilfe ganz und gar annehmen können. Die Entspannungsübungen, die Wahrnehmungen in der Natur, Stressbewältigungsgruppen, Achtsamkeitsübungen, Massagen und Einzel- wie Gruppentherapien haben mir jede für sich unglaubliche Kraft gegeben. Auch die gemeinsamen Therapien mit den Kindern waren ein völlig neues Erlebnis für uns alle. Natürlich war einer der wesentlichen Unterschiede der, dass ich mich um nichts kümmern musste. Kein Zeitstress, kein Einkaufen, kein Kochen, kein Putzen.“

 

Seit 2017 haben sich in Österreich diese Mutter-Kind-Rehabilitationen etabliert. Dieses Angebot für eine Reha gilt aber nur im Krankheitsfall beziehungsweise wenn es um eine Gesundung geht und kommt auch dann nur in Frage, wenn es bereits Probleme gibt. Eine Kur, wie es sie bereits in Oberösterreich als einen Modellversuch gibt, wäre dafür gedacht, dass es erst gar nicht zu Krankheiten und zu psychischen und physischen Ausfällen kommt.

 

Deshalb bringe ich heute einen schon einmal von mir eingebrachten Antrag für die Etablierung von Mutter-Kind-Kuren für Mehrlingsmütter in Wien ein, möglichst nach diesem oberösterreichischen Modell. Ich richte das an die Frauenstadträtin, aber auch an den Gesundheitsstadtrat, der ja heute nicht hier ist. Es wäre ein sehr tolles Signal innerhalb der Wiener Frauenpolitik.

 

Mit dieser Initiative verfolgen wir konsequent unseren Weg, die Menschen und vor allem die Frauen in ihrem Alltag, der halt nun einmal zu einem überwiegenden Teil aus Familie besteht - das ist die Realität - zu unterstützen. Es ist keine Retropolitik, das ist eigentlich lebensorientiert und - sind wir uns ehrlich - diese Art von Politik ist zukunftsorientiert. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berger-Krotsch. Ich erteile es ihr.

 

12.08.07

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Saal, auf der Galerie und via Livestream!

 

Ich finde es sehr wichtig und richtig, dass wir uns heute während der alljährlichen Bewusstseinskampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ vom 25. November bis 10. Dezember einen frauenpolitischen Schwerpunkt im Gemeinderat setzen und so auch ein frauensolidarisches Zeichen von dieser Stelle aus an die vielen Mädchen und Frauen in dieser Stadt zeigen. Es ist sehr vehement und kämpferisch, was wir hier heute vermitteln möchten, nämlich dass wir hinschauen, dass wir an der Seite der Opfer und von Gewalt Bedrohten stehen und dass wir keine Toleranz bei Gewalt an Frauen sehen.

 

Wien ist die Stadt der Frauen, in keiner anderen österreichischen Stadt haben Frauen bessere Chancen. Sie sind besser ausgebildet, die Vereinbarkeit zwischen Job, Familie und Privatleben ist am besten möglich. Sie haben gute maßgeschneiderte Weiterqualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen. Wir haben auch die geringste Lohnschere, wenn wir mit den anderen Bundesländern vergleichen.

 

In Wien wie in keiner anderen Stadt zieht sich Frauenpolitik als Querschnittsmaterie durch alle Geschäftsgruppen, top-down vom Bürgermeister bis in alle Geschäftsbereiche der Stadt. Es wird hier gedacht und gelebt, wie Frauen mitbedacht werden müssen, und danach wird gehandelt.

 

Mit unserer Frauenstadträtin haben wir eine starke Kämpferin für die Wienerinnen und ihre Herausforderungen und Probleme. Unter unserem Motto, dass jede Frau in dieser Stadt sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben soll, arbeiten wir engagiert und unermüdlich in der rot-grünen Koalition, um die Situation von Frauen Schritt für Schritt zu verbessern. Mit vielen Einrichtungen in unserer Stadt, die die Frauen unterstützen und fördern - ich denke da zum Beispiel an den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, unser Frauentelefon, den 24-Stunden-Frauennotruf und vieles mehr - stehen wir an der Seite der Frauen und informieren, beraten und unterstützen.

 

Unser Herzstück ist die Magistratsabteilung 57, das Frauenservice, das ich da besonders hervorheben möchte und mich auch für die großartige Arbeit bei den MitarbeiterInnen von dieser Stelle aus bedanken möchte. Ich möchte sagen, dass sie Frauen so toll, Mädchen so toll und maßgeschneidert unterstützen. Sie unterstützen sie in allen unterschiedlichen Lebenslagen und Lebenssituationen durch Beratung und andere Angebote so toll. Ein herzliches Dankeschön! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Von Mädchenbeinen an bis ins hohe Alter gibt es die unterschiedlichsten Angebote, Beratungen, Informationen, aber darüber hinaus geht es auch um die Sensibilisierung der Gesellschaft. Wir brauchen die Männer, um auch für Frauen mehr Gerechtigkeit und Gleichstellung zu erreichen. Ich erinnere an großartige Kampagnen der 57er. Weil wir eben gerade bei den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen“ sind, möchte ich vor allem Kampagnen zum Gewaltschutz hervorheben. Wenn man an die Standpunkte gegen Gewalt denkt, den Rettungsanker, den auch unsere Frauenstadträtin in der Budgetdebatte schon erwähnt hat oder jetzt auch ganz aktuell die Initiativen gegen Hass im Netz, wo wir eine Broschüre für Mädchen herausgegeben haben, um sich vor diesen grausigen Attacken, wie es schon erwähnt wurde, zu schützen.

 

Aber auch die vielen unermüdlichen Bemühungen, um starre Rollenbilder - Was ist typisch weiblich? Was ist typisch männlich? - aufzubrechen oder gegen überzogene Schönheitsbilder zu agieren. Es ist also wirklich ein Rundum-Package, viele, viele Lebensbereiche, die die MA 57 aufzeigt und daran arbeitet, Frauen besser zu unterstützen.

 

In unserer so wichtigen Arbeit, Frauen und Mädchen voranzubringen, werden wir großartig von vielen freien Vereinen unterstützt, die im Kampf für Gleichstellung und mehr Geschlechtergerechtigkeit zu jahrelangen sehr

 

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