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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 30.04.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 115

 

chen sollte, im Gegensatz zu Beachvolleyball, wo ja die meisten Aussteller vor Ort - außer Ottakringer, der Biersponsor war - eher internationaler Natur waren und auch Konzerne waren - das ist ein Moment, mit dem Sie ja sehr gerne spielen -, in ein Kooperationsverfahren zu gehen und auch heimische Unternehmen im Rahmen dieses Events besser zu präsentieren?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Bürgermeister, bitte.

 

Bgm Dr. Michael Ludwig: Mir ist prinzipiell immer wichtig, dass wir heimische Unternehmen, wenn es möglich ist, auch jene, die in Wien einen Standort haben oder mit Wien kooperieren, in den Vordergrund rücken. Ich habe bei meiner ersten Beantwortung auch darauf hingewiesen, dass die voest beispielsweise sich hier sehr stark engagieren und einbringen würde, auch einer der Hauptsponsoren ist. Das wäre für mich ein zusätzliches Signal, dass wir das ernsthaft diskutieren.

 

Und ja, Sie haben recht, ich würde mich da gerne verstärkt auch dafür einsetzen, dass wir gemeinsam mit der Wiener Wirtschaft schauen, dass wir auch möglichst viele Betriebe aus unserer Stadt mit einbeziehen.

 

Vielleicht nur als Anmerkung prinzipiell: Ich persönlich habe nichts gegen Konzerne, ich bin nur sehr dafür, dass Konzerne genauso viel Steuer zahlen wie andere Unternehmen. Das ist eigentlich der Zugang, den ich zu Konzernen habe, denn Konzerne sind an und für sich unter Umständen eine wertvolle Ergänzung zum Wirtschaftsbetrieb. Ungerecht ist nur, dass manche internationalen Konzerne deutlich weniger Steuer zahlen als Klein- und Mittelbetriebe in unserer Stadt. Das ist eine Ungerechtigkeit, gegen die ich auch auftrete.

 

Aber: Ja, Sie haben recht, ich werde alles daransetzen, um die Wiener Wirtschaft zu unterstützen. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Birgit Hebein.)

 

Im Übrigen: Nach der Fragestunde muss ich deshalb kurz weggehen, weil ich zur Eröffnung des Hauses der Wiener Wirtschaft gehe, um auch ein Zeichen zu setzen, dass diese enge Kooperation auch in der Öffentlichkeit wahrnehmbar ist. (Heiterkeit bei GR Mag. Manfred Juraczka und GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Herr GR Mag. Juraczka, bitte.

 

10.13.18

GR Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Einen wunderschönen Vormittag, Herr Bürgermeister! Herzlichen Dank für Ihre doch recht klare Beantwortung der Frage. Ich freue mich ja - dieser kurze Sidestep sei mir erlaubt -, dass es mit dieser Fragestellung endlich gelungen ist, selbst bei den Vertretern der GRÜNEN und der NEOS eine Sensibilisierung für die Problematik von Ringsperren hervorzurufen. Es freut mich, dass Kollege Ellensohn dieses Problem jetzt auch sieht. Damit ist eindrucksvoll der Beweis gelungen, dass diese Frage zumindest insofern einen wirklichen Sinn hat! (Heiterkeit und Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Zum eigentlichen Thema zurückkehrend: Ich glaube, dass Wien als Sportstadt eine große Tradition hat. Wir haben in dieser Fragestunde ja bereits im Zusammenhang mit dem Thema Busterminal und Dusika-Stadion davon gesprochen, dass die Sportstadt Wien mehr sein soll als Rapid und Austria - das sage ich durchaus auch als begeisterter Violetter. Wir haben beispielsweise bei diesen neuen Trendsportarten - oder sagen wir, neuen Sportarten, denn Trendsportarten klingt so nach Sternschnuppe - wie dem Beachvolleyball auf der Donauinsel gesehen, wie gut das angenommen wird, was das für Impulse für Wirtschaft, für Tourismus, für Gastronomie, und so weiter in dieser Stadt bringt.

 

Daher zuletzt, eigentlich zusammengefasst zu dieser Frage, eine Frage an Sie: Sehe ich das richtig, dass der Wiener Tourismus, die Wiener Wirtschaft mit Ihnen einen Partner hat, wenn es darum geht, neue sportliche Groß-Events nach einer vernünftigen und seriösen Begutachtung und Kalkulation nach Wien zu holen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Bürgermeister, bitte.

 

Bgm Dr. Michael Ludwig: Ja, absolut. Da teile ich die Einschätzung, dass es wichtig ist, dass wir Großereignisse, um auch die Marke Wien international zu positionieren, nach Wien holen. Das ist ja auch mit ein Grund, dass wir die neue Veranstaltungshalle in St. Marx errichten, denn das soll ja die Möglichkeit bieten, auch internationale große Sport-Events nach Wien zu holen. Wir wollen ja ganz bewusst diese Halle auch so ausstatten, dass manche Sportarten möglich sind, die jetzt in den bestehenden Hallen nicht unterzubringen sind, weil beispielsweise die Raumhöhe nicht gegeben ist - ich denke zum Beispiel an die Albert-Schultz-Halle, wo man nur sehr eingeschränkt Tennis spielen kann -, oder rhythmische Gymnastik beispielsweise, und vieles andere mehr. Wir wollen eine Halle konzipieren, wo auch diese internationalen, großen Sport-Events möglich sind. Das sind nicht nur nationale Veranstaltungen, Staatsmeisterschaften, sondern wir denken da schon daran, dass wir auch Europa- und Weltmeisterschaften wieder nach Wien holen können.

 

Wir haben, wie ich meine, bewiesen, dass wir es in Wien können - ich denke nur an die Europameisterschaft im Fußball oder an die Weltmeisterschaft im Eishockey, und vieles andere mehr. Von daher, denke ich, wird die Sportstadt Wien gut beraten sein, sich hier in Akkordanz mit der Stadt, aber auch mit der Wiener Wirtschaft auch auf so große internationale Großveranstaltungen einzustellen. Denn das ist wichtig, um auch den Breitensport zu mobilisieren und natürlich auch die Wiener Wirtschaft zu stimulieren und damit auch Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Von daher gebe ich dieser Einschätzung völlig recht.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Bürgermeister. Damit ist die 5. Anfrage beantwortet.

 

Die Fragestunde ist damit beendet.

 

10.16.50 Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Der Grüne Klub im Rathaus hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Weltweiter Schüler_innenstreik - Wien setzt mutige Schritte gegen die Klimakrise“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte die Erstrednerin, Frau GRin Hebein, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich

 

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