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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 30.04.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 115

 

sammenbringen! Ein Spital, das jetzt fertig ist, wo jetzt laut Herrn Stadtrat im Juni 2019 die ersten Patienten behandelt werden sollen, aber keiner der zuständigen Politiker weiß, wie viele Betten da eigentlich drinnen sind - jetzt die Gangbetten einmal weggerechnet, jetzt nehmen wir einmal nur die sogenannten systemisierten Betten, also jene Betten, die man braucht. (GRin Brigitte Meinhard-Schiebel: Wollen Sie das jetzt verblödeln?) - Bitte, Frau Kollegin?

 

Da gibt es einmal eine offizielle Zahl vom Krankenanstaltenverbund: Bettenkapazität 785. Dann gibt es eine zweite, da steht drinnen 800, und wenn man direkt auf der Homepage nachschaut, da steht dann drinnen ungefähr 800. Ob es jetzt 785 sind oder 812, so ganz genau wissen wir das nicht, wahrscheinlich auch bis jetzt noch nicht. Die letzte Aussage der aktuellen Generaldirektorin war 785. Wie gesagt, ich schätze einmal, das ist die Zahl ohne Gangbetten. Schauen wir, wenn wir irgendwann einmal durchgehen, werden wir sie durchzählen, wie viele es dann wirklich sind.

 

Die Gangbetten stelle ich mir dann im Krankenhaus Nord überhaupt ein bisschen problematisch vor, denn wer die Gänge dort kennt, weiß, dass es dort wirklich wahnsinnig eng ist. Dort kriegen sie dann höchstens Kinderbetten rein. Das wird dann das Neue sein, was wir im Krankenhaus Nord erleben müssen, dass dann nicht mehr unsere österreichischen Senioren in den Gangbetten liegen müssen, sondern dann leider Gottes wahrscheinlich die Kinder.

 

Was haben wir dann noch erlebt? - Ja, da habe ich jetzt einen tollen Zettel gefunden. Ungefähr zur Mitte der U-Kommission waren dann auch die Programmleiter geladen. Ein Programmleiter ist sozusagen so etwas wie der Polier auf einer Baustelle. Das ist jemand, der das Ganze überwachen soll, der das Ganze koordinieren soll. Bei so einer großen Baustelle ist es auch logisch, dass das nicht nur eine Person macht, insgesamt hat die Programmleitung 25 Personen. So weit so gut, und, wie gesagt, bei so einem Monsterprojekt ist das auch keine Zahl, die wir kritisieren und wo wir sagen, das ist zu viel oder wie auch immer.

 

Aber wer sind denn diese Personen, die dort gewerkt haben? - Zunächst einmal Herr Dipl.-Ing. Strenn, das ist jemand, der natürlich noch nie an einem Krankenhausbau beteiligt war und den man direkt im Magistrat gefunden hat. Der war einst zuständig für den Brückenbau. Jetzt habe ich mir gedacht: Aha, gut, Brückenbauer, Krankenhaus, das passt für mich jetzt nicht zusammen, obwohl ich auch nicht aus der Bauwirtschaft bin. Aber schauen wir einmal, wer dann der Nächste ist, der kommt. Die Nächste, die dann gekommen ist, ist Frau Dipl.-Ing. Lettner, ebenfalls aus dem Magistrat, die war davor die Chefin von „Wien Leuchtet“, meine Damen und Herren. Ich habe vorher schon gesagt, 25 Mitarbeiter haben in dieser Programmleitung gearbeitet, und kein Einziger davon war jemals bei einem Krankenhausbau dabei.

 

Da sagen Sie uns, das ist alles professionell über die Bühne gegangen. Wir haben halt ein bisschen später aufgesperrt, ein bisschen mehr hat es auch gekostet, aber politisch ist niemand verantwortlich. Das ist, was man von Ihnen hört, und ich muss Ihnen ganz ehrlich als Steuerzahler und als Wiener sagen, ich könnte durchdrehen, wenn ich so etwas höre. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vielleicht noch ganz kurz zum nunmehr fertiggebauten Krankenhaus, denn da ist es relativ am Ende der U-Kommission relativ spannend geworden, wie zum zweiten Mal der Herr Architekt Wimmer da war, und wir ihn gefragt haben, wie es denn eigentlich in den Patientenzimmern mit den Klimaanlagen ausschaut. Da hat er gesagt, die gibt es nicht. (GRin Brigitte Meinhard-Schiebel: Das stimmt nicht!) Wie, bitte was? Sagt er: Nein, nein, nein, da hat dann das Geld gefehlt, leider Gottes war es finanziell nicht mehr möglich, die Patientenzimmer mit Klimaanlagen auszustatten.

 

Jetzt muss man sich vorstellen, wir haben heute in der Früh eine Aktuelle Stunde zur Klimakrise gehabt, und Rot und Grün schaffen es nicht, die Patientenzimmer in der heutigen Zeit, wo es im Sommer viele, viele Tage über 30 Grad hat, mit Klimaanlagen auszustatten. Nein, da hat man alternative Klimavarianten - so heißt das auf gescheit - erfunden oder nicht erfunden. Die hat man dort eingebaut, weil man sich wahrscheinlich gedacht hat, ganz ohne wird es auch nicht gehen.

 

Nur, was heißt denn das im Endeffekt? - Das heißt im Endeffekt, ich kann das Zimmer heute um 6 Grad gegenüber der Außentemperatur kühlen. (Zwischenruf: Um 4!) - Um 6, ich sage sogar 6. Wenn du nur sagst 4, ist es auch okay, ich sage sogar 6, also uns sind 6 Grad gesagt worden. Wenn ich mir denke - machen wir es leicht, beim Rechnen seid ihr ja nicht die Besten, deshalb machen wir es leicht -, wenn es heute draußen 36 Grad hat, dann schaffe ich es, ein Patientenzimmer, wo ich heute als Patient liege, um wieder gesund zu werden, nur auf 30 Grad herunterzukühlen. Das findet ihr in Ordnung? - Ja, für euch scheint das in Ordnung zu sein.

 

Meine Damen und Herren, das ist die Zukunft im Krankenhaus Nord, so wird es im modernsten Spital Europas, das Rot und Grün gebaut haben, ausschauen. Es wird einfach leider Gottes keine Klimaanlagen geben. Ich würde jedem Patienten empfehlen, nehmt euch selber einen Stabventilator mit. Jetzt haben wir nicht nachgefragt, allerdings bin ich mir jetzt gar nicht sicher, ob ihr überhaupt eine Heizung eingebaut habt. Wahrscheinlich war euch das auch noch zu teuer, und wahrscheinlich werden wir dann im Winter Heizgeräte brauchen, die man dann mobil wahrscheinlich da herstellen will. Auch dafür ist wahrscheinlich kein Geld da. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Herrn Rechtsanwalt Dullinger habe ich ja letzte Woche schon gebracht, das war der Rechtsanwalt, der gemeinsam mit 17 anderen Rechtsanwälten - er alleine mit seiner Rechtsanwaltskanzlei zu dritt - 5 Millionen EUR bekommen hat. Da muss ich auch sagen: Hut ab, also nicht schlecht. Insgesamt hat man nur alleine für Rechtsanwaltsbegleitung fürs Krankenhaus Nord 18 Millionen EUR ausgegeben, also das ist ja nicht wenig. Jetzt hat der Krankenanstaltenverbund eine sehr große eigene Rechtsanwaltsstabstelle, und trotzdem braucht

 

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