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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 93 von 99

 

GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte eingangs nur darauf hinweisen, weil ich auch zur Gesundheitsförderung etwas sagen möchte, dass diese Klimaanlage hier jedenfalls nicht gesundheitsfördernd ist, weil es bei solchen Temperaturen draußen nicht zulässig ist, dass man mehr als fünf, sechs Grad Unterschied hat. So wie es hier heruntergekühlt ist, führt es dazu, dass es zu einer Austrocknung der Luft kommt und zu einer Austrocknung der Schleimhäute und damit auch dort die Barriere gegenüber Keimen, die eintreten können, gestört wird. Ich würde mich nicht wundern, wenn nach drei oder vier Tagen dieser Temperaturen hier oder dieser Unterschiede sehr viele von uns dann eine Bronchitis haben werden.

 

Ich möchte zum Thema Sucht und Drogen ein Projekt herausgreifen, nämlich das Projekt mit dem Titel „Alkohol leben können“. Das war ursprünglich das Projekt „Alkohol 2020“, eine erste Kooperation zwischen Pensionsversicherungsanstalt, Wiener Gebietskrankenkasse und der Sucht- und Drogenkoordination Wien. Im Jahr 2018 konnte dieses Projekt weiterhin sehr erfolgreich fortgeführt werden. Fast 2.100 Alkoholsuchterkrankte konnten neu in das Programm aufgenommen werden. Bei diesem Programm geht es um Betreuung, Behandlung und Rehabilitation von Menschen mit Alkoholerkrankung. Zwei Drittel davon können rein ambulant betreut werden. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand, nämlich, diese Menschen können weiter berufstätig sein und die Termine können so vereinbart werden, dass der Arbeitgeber nicht unbedingt involviert werden muss. Wie man ja weiß, wird die Arbeitswelt immer unangenehmer und es ist dann oft nicht leicht, einen Arbeitsplatz zu finden. Wenn man auf Grund einer Erkrankung, einer Suchterkrankung, den Arbeitsplatz verloren hat, tut man sich dann besonders schwer. Deswegen ist es für diese Menschen ganz wichtig, dass sie dieses Programm sozusagen berufsbegleitend absolvieren können. Für jeden Betroffenen wird individuell ein Maßnahmenplan erstellt, der sich oft über viele Monate erstreckt, bis zu eineinhalb Jahren. Dieser Maßnahmenplan beinhaltet Sozialarbeit, Medizin und psychologische Beratung. Ich kenne persönlich aus meiner beruflichen Tätigkeit Patientinnen und Patienten, die dieses Angebot in Anspruch genommen haben, die ihr Leben besser in den Griff bekommen haben und die zum Teil auch ihr Leben komplett verändert haben. Ich freue mich sehr, dass dieses erfolgreiche Programm nunmehr in die Regelversorgung in Wien übernommen wird und damit auch die Kapazitäten ausgeweitet werden können.

 

Auch das Rauchen ist eine immer noch unterschätzte Suchterkrankung, und ich freue mich daher, dass jetzt doch ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie möglich gemacht werden wird zum Schutz vor allem für Jugendliche und die Beschäftigten in der Gastronomie.

 

Es gibt unzählige Suchterkrankungen. Bei allen gibt es Kriterien, die unterscheiden helfen, ob es sich um einen problematischen Gebrauch handelt oder ob es bereits eine Sucht ist. Vor einigen Jahren schon wurde eine Broschüre über Internetsucht von Jugendlichen veröffentlicht, die sich vor allem an verzweifelte Eltern richtet, damit sie einschätzen können, wann professionelle Hilfe notwendig ist und wo man sich dann hinwenden kann und was man tun kann, damit es gar nicht so weit kommt. Die Generation Z ist die erste Generation, das sind die nach 1996 Geborenen, die mit dem Smartphone praktisch groß geworden ist. Wie ein Körperteil ist das Smartphone für viele rund um die Uhr dabei. Schlafmangel und damit verbundene Konzentrationsstörungen sind eine Folge. Die Wiener Gesundheitsförderung hat sich im Rahmen einer international besetzten Konferenz mit dem Thema Gesundheit und Digitalisierung befasst und bearbeitet dieses Thema, um aufklärerisch wirken zu können und Hilfestellungen anbieten zu können.

 

Eine für alle Altersgruppen gesundheitsfördernde Maßnahme ist der Sport. Nicht passiv vor dem Fernseher bei Chips und Bier, sondern aktiv ausgeübt, wirkt Sport bei gesunden Menschen, aber auch bei Kranken vorbeugend, vorbeugend bei Gesunden und gesundwerdend bei Kranken. Man weiß heute, dass jemand, der auch schwer krank ist, sich nicht schonen muss und sich ausrasten muss, sondern dass auch bei schwer krebserkrankten Patientinnen und Patienten zum Beispiel während einer Chemotherapie eine mäßige körperliche Bewegung sinnvoll ist und das Ergebnis verbessert, das Ansprechen verbessert. Es gibt unzählige von der Stadt Wien geförderte Sportvereine. Die bieten ein vielfältiges Angebot an Bewegungsmöglichkeiten unter professioneller Anleitung und gemeinsam mit anderen Menschen an.

 

Ich möchte vor allem das Gemeinsame hervorheben, da wir auch wissen, dass soziale Beziehungen und das Engagement in Vereinen zusätzlich gesundheitsfördernd wirkt. Man nennt das Sozialkapital. Wir haben im Rahmen einer Gesundheitskonferenz, bei der uns die Wiener Gesundheitsförderung unterstützt hat, im 15. Bezirk über dieses Thema Sozialkapital einen ganzen Vormittag verbracht mit dem Ziel, und es wurde von einer Vorrednerin erwähnt, die sozialen Beziehungen im Grätzel zu unterstützen, weil nicht nur die familiäre Unterstützung, die familiäre Einbindung, sondern auch der Freundeskreis, aber auch das Engagement in der unmittelbaren Nachbarschaft und das Miteinandersein in der unmittelbaren Nachbarschaft positiv auf die Gesundheit wirken. Kinder und Jugendliche haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der ausgelebt werden muss, den sie auch ausleben. Und wenn sie es nicht draußen können, dann eben im Klassenzimmer. Deswegen ist es ganz, ganz wichtig, dass alle möglichen Flächen optimal genutzt werden, damit genug sportliche Aktivitäten angeboten werden können. Das passiert in den Schulen schon sehr häufig, wo Turnvereine Schulsportsäle nutzen können. Und es passiert auch, dass die außerschulische Jugendbetreuung diese Turnsäle für sportliche Angebote nutzt. Man sollte das ganze Procedere vielleicht ein bisschen entbürokratisieren, sodass es für die Vereine einfacher wird. Im 15. Bezirk ist es uns gelungen, und da weise ich immer wieder darauf hin, die Jugendsportanlage im Auer-Welsbach-Park in der wärmeren Jahreshälfte für

 

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