Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.06.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 96 von 99
Wilhelminenspital. Für die Realisierung des künftigen Onkologischen Zentrums Süd wurden mit der Inbetriebnahme der Endoskopieeinheit am Kaiser-Franz-Josef-Spital wesentliche Schritte gesetzt. 2018 wurden die Planungen für alle zentralen Notaufnahmen der Wiener Spitäler konkretisiert und weiterentwickelt, die Zentrale Notaufnahme im Wilhelminenspital baulich erweitert und eröffnet. Das sind nur einige wenige Beispiele von einem umfassenden Programm, das im Jahr 2018 realisiert werden konnte.
Wichtig war auch, dass gemeinsam mit dem Psychosozialen Dienst PSD der psychiatrische und psychosomatische Versorgungsplan Wien weiterentwickelt wurde, insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, um hier die Versorgung der Wienerinnen und Wiener mit psychischen Erkrankungen auch weiter zu verbessern. So wurde 2018 die Übersiedlung von zwei Abteilungen aus dem Otto-Wagner-Spital in das Krankenhaus Hietzing und der Spezialambulanz für Psychiatrie in das Wilhelminenspital vorangetrieben. Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Rosenhügel wurde renoviert und die Betreuungsplätze wurden weiter ausgebaut. Die Inbetriebnahme war dann Anfang dieses Jahres.
Es haben aber auch zahlreiche Strukturveränderungen in der Teilunternehmung Pflegewohnhäuser stattgefunden. Die Anzahl der im Periodenschnitt systemisierten Betten in dieser Teilunternehmung war entsprechend der Zielsetzung des Geriatriekonzepts mit 2.966 Betten und 3,2 Prozent niedriger, weil es hier auch einen Rückgang der Aufnahmen und Pflegetage gegeben hat. Mit Ende Februar 2018 wurde auch das SMZ Baumgartner Höhe Pflegezentrum geschlossen. Für die Etablierung einer Remobilisation, Nachsorge im Pflegewohnhaus Baumgarten mit Februar 2019 wurden aber bereits 2018 in Zusammenarbeit mit dem AKH die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Und mit Stand 2018 haben die Pflegewohnhäuser Meidling sowie Rudolfsheim-Fünfhaus Hospizkultur und Palliativ Care integriert. Für die Pflegewohnhäuser Donaustadt und Simmering befinden sich diese im Implementierungsprozess.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Jahr 2018 haben aber auch im infrastrukturellen technischen Bereich zahlreiche Investitionen stattgefunden wie beispielsweise im AKH Hightech in der Augenheilkunde für die Untersuchung der Netzhaut auf Grund eines diabetischen Schadens, das neueste Multifunktions-OP-Mikroskop mit ultrahochauflösender Darstellung und Fluoreszenzfunktion, wenn es um neurochirurgische Operationen geht. Ein Schockraum-CT wurde erneuert, und durch eine verbesserte Computerhardware können nun noch wesentlich schärfere Bilder von pulsierenden Strukturen produziert werden wie etwa von Herz oder großen Adern und das bei einer geringeren Strahlenbelastung. Das sind alles Vorteile und Investitionen für die Patientinnen und Patienten in unserer Stadt, aber nicht nur im AKH, sondern auch in den Wiener Spitälern, wenn es um die Anschaffung beziehungsweise Reinvestition von zwei Computertomographen im Krankenhaus Hietzing und im Kaiser Franz-Josef-Spital geht, eine Magenresonanztomographie im Wilhelminenspital oder das Strahlentherapiezentrum im Donauspital, dessen Inbetriebnahme in diesem Jahr 2019 finalisiert wurde.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Qualität und die Sicherheit der Patientenversorgung hat für den Krankenanstaltenverbund auch höchste Priorität. Ausgehend von international anerkannten Modellen wurde auch ein maßgeschneidertes Qualitätsmodell für ein internes Zertifikat erarbeitet. Die Zertifizierung aller klinischen Abteilungen und Institute nach diesem Modell ermöglichte auch eine flächendeckende Qualitätssicherung. Dazu gehört auch das Bettenbelagsmonitoring. Im Jahresverlauf 2018 konnte bei den temporären Überbelagsbetten zwischen 12 und 24 Stunden der relative Anteil um 76 Prozent, bei den Überbelagsbetten über 24 Stunden sogar um 96 Prozent reduziert werden.
Der Krankenanstaltenverbund ist aber auch der größte Ausbildner im Gesundheitsbereich in Österreich. Das heißt, er bietet eine Ausbildung für die Gesundheits- und Krankenpflege in allen drei Qualifikationsstufen von der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz, der zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz bis zum dreijährigen Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege. 2018 haben insgesamt 514 Auszubildende diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Im KAV absolvieren auch die Studentinnen und Studenten und Ärztinnen und Ärzte das klinisch-praktische Jahr, eine Basisausbildung für die Allgemeinmedizin und die fachärztliche Ausbildung. Und es wurden auch 87 Lehrlinge in insgesamt 6 Lehrberufen aufgenommen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Abschließend möchte ich mich noch ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wiener Gesundheitswesen bedanken, die mit ihrem Einsatz und Engagement dafür sorgen, dass in Wien allen Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen, auch die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung geboten wird. Vielen Dank! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist Herr Amtsf. StR Hacker. Sie haben 15 Minuten, bitte sehr.
Amtsf. StR Peter Hacker: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte mich zunächst für die Ruhe, Besonnenheit und Präzision bedanken, mit der diese Debatte hier in diesem Haus heute geführt wurde. Es ist immerhin ein Rechnungsabschluss über zentrale Teile, für die wir hier in diesem Haus oder wir als Wiener Stadtregierung verantwortlich sind und diese Stadt in vielen Fragen auch prägen. Bei einem Rechnungsabschluss in meiner Geschäftsgruppe über 4,26 Milliarden EUR sind diese 4,26 Milliarden EUR überwiegend Personalkosten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Diese 4,26 Milliarden EUR sind aber gar nicht der richtige Ausdruck für die Dimension unserer gemeinsamen Verantwortung, die wir für das Sozial- und Gesundheitswiesen unserer wunderbaren Stadt tragen. Denn insgesamt bewegen und verantworten wir mit den Organisationen, die uns anvertraut sind, mit den Bereichen, die uns anvertraut sind, einen Jahresaufwand von 7,567
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