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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 25.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 100

 

internationale und mediale Wahrnehmung der Wiener Kultur betrifft. Sie sind wichtig als kulturelle Botschafter Wiens in aller Welt. Sie sind wichtig auch als relevante Arbeitgeber, und sie sind wichtig als Wirtschaftsfaktor, weil es eine umfassende und bewiesene Umwegrentabilität gibt, und letztlich sind sie auch verlässliche Partner für den WienTourismus und den Kongresstourismus.

 

Nun, eine Institution, die immer schlechtgeredet wird - und genau dagegen möchte ich Stellung nehmen -, sind die Vereinigten Bühnen Wien. Die Vereinigten Bühnen Wien sind unsere größte Kultureinrichtung, und sie schreiben in den letzten Jahren eine einzige Erfolgsgeschichte.

 

Ich spreche zuerst über die Oper: Das Theater an der Wien ist eines der besten Opernhäuser der Welt, wurde heuer, 2019, wieder beim internationalen Opera Award in London als bestes Opernhaus der Welt nominiert, und es gibt viele Erfolge, die man zum Theater an der Wien erwähnen kann. Die Barockoper, die früher ein stiefmütterliches Dasein geführt hat und heute eines der Highlights des Wiener Kulturlebens und Musiklebens ist, ebenso wie semikonzertante oder konzertante Aufführungen, die einfach großartig sind im Theater an der Wien.

 

Ich erwähne insbesondere die Kammeroper und das Junge Ensemble. Das Junge Ensemble besteht aus sechs Mitgliedern und trägt das Programm der Kammeroper und singt auch immer wieder kleinere Rollen im Theater an der Wien. Und das muss man schon einmal erwähnen: Dieses Junge Ensemble ist für 2 Jahre engagiert, und da kommen 437 junge Sängerinnen und Sänger aus 51 Ländern der Welt, um in Wien vorzusingen, damit dann 6 von ihnen ins Junge Ensemble aufgenommen werden! Daran sieht man doch sehr deutlich, welche Stärke und welche Qualität unser Kulturleben und auch das Theater an der Wien und die Kammeroper haben.

 

Das Theater an der Wien verfolgt auch - das ist leider weitgehend unbekannt, daher erwähne ich es heute hier - die Musikvermittlung. Es gibt das Projekt „Kinder an der Wien“ und „Jugend an der Wien“, und ich bin sehr froh, heute berichten zu können, dass „Jugend an der Wien“ in den nächsten Monaten für das Projekt „Neun x Leben“ im Beethoven-Jahr den renommierten internationalen Junge Ohren Preis für erfolgreichste Kulturvermittlung erhält. Ich habe selbst einige Aufführungen von „Jugend an der Wien“ erlebt. Es ist einfach großartig, wenn junge Menschen Oper auf der Bühne des Theaters an der Wien spielen, und ich kann jetzt schon sagen: Merken Sie den 26. Juni 2020 für die Premiere im Theater an der Wien vor!

 

Auch das Musical ist sehr erfolgreich. Wenn vor der Premiere von „Cats“ schon 140.000 Karten verkauft sind, dann braucht man nicht mehr die Frage zu stellen, ob es berechtigt ist, dieses Musical in Wien zu zeigen. Derzeit gibt es keine Karten mehr bis April 2020. Genau dasselbe wird mit dem Musicalklassiker „Miss Saigon“ zu erwarten sein, mit dem das sanierte Raimund Theater nächstes Jahr wiedereröffnet wird.

 

Auch VBW International ist höchst erfolgreich als großer kultureller Botschafter der Stadt Wien. Seit 1996, in 23 Jahren, haben 26 Millionen Besucherinnen und Besucher eine der 9 VBW-International-Produktionen weltweit gesehen! Und derzeit läuft in Japan, in Osaka und in Tokio, vom Takarazuka Theater „I am from Austria“ auf Japanisch. Ich kann nur sagen: Großartig! Ein großartiger Erfolg! Vor der Premiere waren in Japan 250.000 Karten verkauft! Vor der Premiere! - „I am from Austria“ auf Japanisch, das ist auch eine ganz, ganz großartige Werbung für Österreich und auch für Wien.

 

Nun, auch die Kennzahlen der Vereinigten Bühnen Wien sind hervorragend: 600.000 verkaufte Karten in Wien, 800 Arbeitsplätze werden gesichert, eine Eigendeckung von 70,1 Prozent und eine Umwegrentabilität von einem Faktor von 2,9. Das heißt, wenn wir heute hier 40 Millionen EUR für die Vereinigten Bühnen Wien beschließen, dann kommen 116 Millionen EUR in die Stadtkassa zurück. Eigentlich ist das keine Förderung, sondern ein Investment, und daher ist es so berechtigt, dass wir es heute und morgen hier so beschließen.

 

Kultur und Musik sind auch in vielen anderen Projekten die besonderen Botschafter Wiens als Kulturstadt weltweit. Ich erwähne jetzt ein Projekt, das ich vor wenigen Tagen selbst in Moskau erlebt habe: Kulturtage Wiens in Moskau Ende Oktober. Nicht nur, dass die Albertina mit vielen Künstlern und Künstlerinnen an der Moskauer Biennale teilgenommen hat, dass die Ausstellung „Sozialer Wohnbau“ in Russisch im Kulturzentrum ZIL gezeigt wurde, sondern es hat ein Mammutprojekt des Österreichischen Kulturforums unter der Kuratierung von unserem Kulturattaché Simon Mraz in Moskau stattgefunden: Insgesamt 10 Kulturprojekte, die innerhalb von 14 Tagen in Moskau gezeigt wurden, und zwar an der Peripherie Moskaus. Und wenn man über Moskau redet, dann ist die Peripherie tatsächlich Peripherie, denn da fährt man gleich einmal eineinhalb Stunden in irgendeinen Außenbezirk Moskaus. Ich kann nur sagen, das war großartig. Es war das Filmmuseum dabei, es war das Wien Museum dabei, es war das Architekturzentrum dabei. Es waren bildende Künstler dabei, die beispielsweise in einer alten Kartonfabrik ausgestellt haben. Es war das Wien Museum dabei mit „Wo Dinge wohnen“ im Museum der Industriekultur. Also ich habe selten so einen schrägen Ort gesehen wie dieses Museum, und da war das Wien Museum vertreten. Es gab ein Skulpturenprojekt im Neubaugebiet, einem Stadterweiterungsgebiet von Moskau, in Novo-Molokovo, und drei SHIFT-Projekte - das sind Basis.Kultur.Wien-Projekte - gehen nach Moskau: „Finding Motherland“ von Franzi Kreis -, das ist übrigens aktuell zu sehen im Kulturcafé Max in Hernals und geht nächstes Jahr nach Moskau -, „Stickeria“ von Stefan Olah über den Metzleinstaler Hof und „Rememory“ von Godʼs Entertainment und Boris Ceko. Er zeigt nächstes Jahr ab Ende April Guggenheim vor dem Amtshaus in Floridsdorf und nachher dann Guggenheim in Moskau.

 

Das ist alles beachtlich, und das erreicht eine große Öffentlichkeit, riesige Medienresonanz. Und ich kann Ihnen jetzt sagen, darüber das nicht nur in Österreich, in

 

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