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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 51 von 102

 

Sie haben sich ja auch jahrzehntelang gegen unsere Deutschklassen gewehrt, die wir endlich eingeführt haben. Mittlerweile sagen viele, viele Experten, dass das der richtige Weg war. Sie können mit betroffenen Eltern und Schülern sprechen, die sagen, ja, mein Kind lernt vielleicht ein bisschen nach, holt auf, aber am Ende kann es auch eine echte Bildungskarriere haben und wird zukunftsfit gemacht. Ihr System produziert Jugendarbeitslosigkeit, produziert den Wechsel von NMS zu AMS. Das ist vielleicht das, was Sie wollen. Wir wollen es nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Bereich Bildung und Integration ist natürlich einer der Bereiche, bei dem wir am meisten Kritik üben, denn da kumulieren natürlich auch die meisten Probleme. Wenn wir jetzt wieder im Bildungsbereich gesehen haben, dass wir vor massiven Problemen stehen, es im letzten Jahr in einer Berufsschule in Wien die Szenen gegeben hat, dass ein Lehrer gegen die Tafel geworfen wurde, wir erlebt haben, dass es zu Gewalt in Schulen kommt, dass immer öfter die Messer gezogen werden, dass wir über 300 Wegweisungen von Schülern hatten, die Probleme an der Schule gemacht haben, die vielleicht angezeigt worden sind, die gewalttätig geworden sind, und die Dunkelziffer wahrscheinlich noch viel höher liegt, dann muss man sich diesen Problemen stellen. Dann reicht es nicht, nur Broschüren zu entwickeln, dann reicht es nicht, einen Runden Tisch nach dem anderen einzuberufen. Dann muss man die Dinge anpacken, dann muss man vielleicht neue Wege gehen, dann muss man über unsere Idee der Besserungszentren nachdenken, dass Schüler, die Probleme machen, die gewalttätig sind, einmal aus dem Regelunterricht herausgenommen und nicht nur suspendiert werden und eigentlich nach Hause gehen und zwei Wochen frei haben, sogar froh sind, da sie nicht verstehen, was das für ihre Zukunft bedeutet.

 

Wenn man diese Problemschüler in Besserungszentren bringt, dort von Ärzten, von Psychologen, von Pädagogen betreuen lässt, damit am Ende vielleicht auch wieder eine Reintegration in der Klasse möglich sein kann, zum Wohle aller Beteiligten, dann müssen Sie sich da einmal öffnen und nicht immer nur auf Ihren sturen alten Konzepten drauf bleiben, denn die bringen wirklich niemanden weiter. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass bei den 350 Wegweisungen, die es gegeben hat, natürlich auch eine viel höhere Zahl von Schülern und viele Klassen betroffen sind, die von den Schülern, die weggewiesen wurden, gestört werden, die keinen Lernerfolg haben, die vielleicht gemobbt werden und die von all diesen Entwicklungen nichts Gutes zu erwarten haben. Da geht es einerseits darum, die Schüler, die Probleme machen, die stören, aus dem Unterricht herauszunehmen, zu analysieren, um dann auch wieder verbessern zu können, mit ihnen gemeinsam einen Erfolg für sich selbst durchführen zu können.

 

Andererseits geht es natürlich auch um die Schüler, die keine Probleme machen, die sich in den Regelunterricht gut integriert haben oder ohnehin Österreicher sind, die einfach nur in die Schule gehen wollen, um Freunde zu treffen, um zu lernen, um Wissen zu erwerben und nicht aufgehalten werden wollen. Auch die Rechte dieser Kinder muss man einmal ansprechen und nicht immer nur darüber diskutieren, wie man Problemfällen helfen kann. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ein Punkt, den ich zuletzt noch ansprechen wollte, sind die Berufsschulen, denn da haben wir doch österreichweit ein sehr differierendes Bild. Wir haben Berufsschulen im ländlichen Bereich, bei denen es viele Kooperationen mit großen Unternehmen gibt, die gut funktionieren, da gibt es auch in Wien positive Bespiele. Es gibt aber gerade in Wien extrem viele Beispiele dafür, dass die Berufsschulen nicht gut funktionieren, dass es dort, wo sie sinnvoll wären, keine Kooperationen mit Privaten gibt, dass die Methoden, die dort unterrichtet werden, alt sind, dass die Lernmittel alt sind, dass es nicht das Budget gibt, um die Klassen auf den neuesten Stand zu bringen, und dass in der Folge oftmals Unternehmer sagen, die Leute, die aus Wiener Berufsschulen kommen, sind oft nicht fit für den Arbeitsmarkt. Das heißt, da zu einem Umdenken zu kommen, auch die Berufsschulen wieder aufzuwerten, mehr finanzielle Mittel bereitzustellen, das vermisse ich in diesem Budget. Das ist auch ein Punkt, warum wir es ablehnen werden. - Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Tatsächliche Redezeit waren 8 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Vettermann. Selbstgewählte Redezeit 8 Minuten.

 

14.31.25

GR Heinz Vettermann (SPÖ)|: Na, schauen wir einmal. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Lieber Vorsitzender und lieber Herr Stadtrat!

 

Ganz kurz zu meinen Vorrednern, Vorrednerinnen, auf alles kann ich wegen der acht Minuten nicht eingehen, aber doch auf einiges, und zum anderen dann wordrappmäßig. Ich meine, was sehr interessant war: Kollege Krauss hat sich erstmals darum gesorgt, dass der Bildungsstand derer, die nicht die deutsche Muttersprache haben, zugewandert sind, entsprechend weiter steigt. Das ist ja ein gutes und richtiges Ansinnen. (StR Maximilian Krauss: Das müssen wir in die Wege leiten!) - Ja, ja, ja, ich will ja gleich etwas dazu sagen, auch faktisch, denn das verbindet uns, da sind wir dran. Man muss ja eine Sache sagen: Ich meine durchaus, wenn man nur die Akademikereltern betrachtet, mag es ganz kurz gesunken sein. Wenn man sich alles anschaut, ist es natürlich bei Weitem nicht so. Also es gibt immer mehr Jugendliche, Kinder, die entsprechend bis zur AHS-Reife, bis zur Matura - sei es in der HAK, sei es in der HTL - kommen, die auf die Universitäten gehen, deren Eltern Hackler waren oder in irgendeiner Form in einer Fabrik gearbeitet haben. Also man darf ja nicht nur das eine Segment sehen, sondern das Ganze, und da gibt es diese Erfolge. Das wird ja auch von uns weiter vorangetrieben. Also in dem Sinn wollte ich nur sagen, schön, dass Sie sich darum kümmern, wir versuchen das ja auch und haben dabei Erfolge.

 

Dass Sie so viele Experten gefunden haben (Zwischenruf bei der FPÖ.) - na ja, ich höre dann ein anderes

 

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