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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 102

 

Mal auf -, dass Sie so viele Experten gefunden haben, die die Deutschkurse so leiwand finden: Also ich muss ehrlich sagen, die kenne ich nicht (GR Armin Blind: Das ist ein Problem!), und ich war auch bei zwei, drei Kongressen und einem Treffen, zu diesem Zeitpunkt … (StR Maximilian Krauss: Das ist ja das Problem! Sie müssen mit Experten reden!) - Nein, Moment. Das wurde auch genau evaluiert. Eines muss man zugeben, ja, dass auch der Unterschied nicht so wahnsinnig groß war. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Nach allen meinen Informationen war es so, dass die Deutschkenntnisse in beiden Modellen, nämlich in unserem, das wir davor in Wien hatten, und dem Deutschklassenmodell, in etwa ähnlich waren, wobei das Modell, das von den Schulen selbst eingerichtet wurde, den Vorteil hatte, dass es dort, wo die Eltern es wollten, wo die Lehrer es wollten, es für die Schule gepasst hat, natürlich bessere Erfolge hatte. Das heißt, das ideologisch zu bewerten, ist einfach in der Sache falsch. Wenn man schon auf Experten hört, dann sollte man das wirklich tun.

 

Zum Runden Tisch, den die KollegInnen auch angesprochen haben: Wir haben den Runden Tisch gegen Gewalt gemacht, wir haben da einiges an Aktionen und Aktivitäten gemacht. Was aber ist der Erfolg? Wir haben alle gesagt: Okay, habt keine Sorge, wenn jemand suspendiert werden muss, dann muss er halt suspendiert werden. Wir gehen aber mit den Kindern und Jugendlichen sozusagen weiter. Es hat ein wenig mehr Suspendierungen gegeben, gerade weil wir den Lehrern, den Direktoren Mut gemacht haben. Zu der Besserungsanstalt, die Sie da planen. Was passiert dort? Suspendierung heißt in keinem einzigen Fall, dass die Jugendlichen einfach nach Hause gehen und sich freuen, sondern sie müssen immer in die Schule kommen, sie bekommen den Lehrstoff mit, und sie werden nachher geprüft. Sie müssen zu Hause lernen. Sie sind nicht nur einfach weg, sondern sie sind sozusagen in einem Prozess des Weiterlernens, des Mitlernens, nur halt nicht in der Klasse. Dass man da Erfolge hat, das ist klar. In den Besserungsanstalten, da kann man schon etwas lernen, aber nur im Sinne eines Jugendhäfn. Einige sagen, dass man dort neue Techniken lernt und sich im negativen Sinne austauscht. Das wäre Ihr Erfolg, und das ist wirklich abzulehnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Zur Kollegin Emmerling: Ja, also wir haben über Gleichheit immer wieder gesprochen, stimmt. Wir haben ja auch eine Idee, wie es geht, und haben versucht, das auch politisch rüberzubringen, nämlich eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, das ist ja unser Modell. Ich meine, darüber haben wir damals gesprochen, dafür sind wir im Prinzip auch heute, aber im Moment klappt es halt nicht. Wenn wir sagen, okay, aber dann sind wir für Schulautonomie, dann müsste das den NEOS doch an sich gefallen. Wir haben gesagt, okay, ob man bis zur 1. Klasse (Zwischenruf bei den NEOS.), bis zur 2., bis zur 3. Klasse Noten gibt oder nonverbal beurteilt, das sollen die Eltern und die Lehrer, also der Schulgemeinschaftsausschuss entscheiden. Wie in Deutsch unterrichtet wird, das soll auch der Schulgemeinschaftsausschuss entscheiden. Das wäre auch das richtige Modell, gerade wenn rauskommt, beide sind in etwa gleich. Ich meine, ich könnte jetzt länger darüber reden, worin sie sich dann doch unterscheiden, aber die Grundidee, das in die Autonomie zu geben, ist ja im Prinzip nicht schlecht, und das eine ist ja kein Gegensatz zum anderen. Das eine geht nach den rechtlichen Voraussetzungen der Schulautonomie, die gemeinsame Schule ist momentan nicht gelungen. Das heißt aber nicht, dass wir das aufgeben, ganz im Gegenteil. Ich meine, seit Otto Glöckel kämpfen wir darum, und der hat das ja bekannterweise nach 1900 schon gefordert. Also ich meine, man merkt, das ist ein historischer Prozess, aber es ist der richtige, wir werden da auch nicht nachgeben. Das eine gegen das andere auszuspielen, hätte aber keinen Sinn. Wir schauen aber nicht weg.

 

Zur Kollegin Schwarz und zum Ausbau der Kindergärten und der Elementarpädagogik, also auch da die Qualität wiederum in einen Gegensatz zu bringen: Auch das ist ganz falsch. Wir schauen, dass die Qualität gehalten wird, dass es eine gute Qualität gibt. Gerade die neuen Kindergärten haben übrigens oft eine tolle Qualität, nicht nur im Campus. Also da müssten Sie als Qualitätsfanatikerin ja eigentlich begeistert sein, dass da entsprechend ausgebaut wird. Es ist ja auch gut.

 

Zum SchülerInnenparlament: Ja, ich meine, die eine Sache ist der Landesschülerbeirat, er betrifft aber nur Bundesschulen, das sind HAKs, HTLs, Berufsbildende Höhere Schulen eben, und AHS. Alles, was die fordern, wäre sozusagen Sache des Bundes. Dementsprechend ist es einfach keine gute Idee, das bei uns im Ausschuss zu behandeln, wo wir für gar nichts zuständig sind. Deshalb haben wir momentan die Krücke, sage ich, dass wir das in der Bildungsdirektion im Beirat behandeln und es ein Treffen mit den Bildungssprechern gibt. Wir können uns politisch dafür einsetzen, ich bin ja für den bildungspolitischen Diskurs. Ich weiß auch, dass der liebe Herr Stadtrat gemeinsam mit mir darüber nachdenkt, dass man vielleicht ein neues Format findet. Nur, der Ausschuss wird es nicht sein, denn wir sind zu 95 Prozent nicht zuständig dafür. Daher würde das Voting, wohin Sie etwas fordern, rechtlich einfach im luftleeren Raum verpuffen. Und das wäre eine Pflanzerei, dagegen bin ich. Ich bin aber dafür, dass wir uns diesem Diskurs stellen, da wird uns auch etwas einfallen. Nebenbei gesagt wäre es auch gut, wenn die NMS und die Pflichtschulen eine entsprechende Verpflichtung hätten, da einen wirklichen Landesschülerbeirat zu machen. Da erwarte ich mir etwas von der neuen Regierung. Vielleicht können Sie (in Richtung ÖVP-Reihen) in Ihrer Partei da etwas erwirken.

 

Zur AHS-Langform: Ich bin nicht ganz leicht zufriedenzustellen, muss ich ehrlich sagen. Das mit dem Boykott ist super. Also danke, dass das wegkommt. Ich meine, was ich ja das letzte Mal schon ausgeführt habe, wofür ich auch bin, ist, dass man zuerst einmal HTLs und HAKs baut, dort fehlen uns die Plätze, notfalls ein Oberstufenrealgymnasium, wir reden von den 16-, 17-Jährigen, für die der Bund zuständig wäre, aber einfach nichts baut, nicht entsprechend nachkommt. Dann kann ich über die AHS-Langform nachdenken, gegen die ich

 

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