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Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 102

 

prinzipiell nichts habe. Die aber als Erstes zu nehmen und das andere, wo es einen Mangel gibt, hinten zu lassen, das finde ich einfach nicht richtig.

 

So, und jetzt im Wordrapp. (Beifall bei der SPÖ.) Jetzt wordrappmäßig, denn es ist schon das Ende gekommen, und daher sage ich im Stakkato: Ja, ein Feuerwerk: Was ist bei der Bildung alles los? - Hey, 1,9 Milliarden EUR, also wirklich das größte und massivste Budget. Das zeigt, das ist wirklich wichtig, das ist der Stadtregierung wichtig, das ist im Budget gut abgebildet. Was wird denn mit dem passieren? Es werden 140 neue Schulklassen gebaut. Ich habe das gestern schon ausgeführt. Die Digitalisierung, die vor allem die NMS und Berufsschulen und Polys betrifft, die leistbaren Sommerferien, also im Sinne der Sommercamps, es gibt unsere Nachhilfeaktivitäten, Gratisnachhilfe, es wird zehn weitere Bildungsgrätzl geben. Es geht ja darum: Was ist alles mit dem Geld geplant? Es wird 1.200 neue Kindergartenplätze geben, 120 neue Sprechwörterplätze. Und, das haben wir schon erwähnt, das Präventionsprogramm an Schulen, wo es, Stichwort Gewalt an Schulen, ebenfalls Initiativen geben wird.

 

Natürlich wird von der MA 10, Ausbildung, auch ausgebaut, also nicht nur die Plätze, sondern auch Kindergartenpädagoginnen werden entsprechend geschult. Es gibt neue Initiativen von der MA 11, die habe ich mir auch noch mitgenommen und mag gerade als Bildungssprecher zwei, drei Dinge dazu sagen. Ja, also die Schulkooperationsteams der MA 11 sind sehr gut, es gibt einen entsprechenden Ausbau der sozialtherapeutischen Wohnplätze in x Geschichten, die ich mir da vorbereitet habe, aber auf alle Fälle steigt die Gesamtanzahl von der Burschenarbeit bis zu entsprechenden Pflegefamilien, die finanziell bedacht werden, massiv. Es gibt das Projekt Care Living, wo es also sozusagen um Erwachsene, schon 18-Jährige, aber eben raus aus der Wohngemeinschaft geht, die vielleicht doch noch irgendeine Unterstützung brauchen. Das wird gemeinsam mit der MA 40 gemacht, wobei wir junge Erwachsene noch begleiten, damit der Start klappt und das nicht einfach abrupt runterfällt.

 

Das alles zeigt natürlich, dass Bildung für den Einzelnen notwendig ist, um ein geglücktes Leben zu führen. Danke übrigens an die Bildungsdirektion, an die Lehrerinnen, an die Lehrer, an die MA 56, an die MA 10, an die MA 11, die das alles im Gesamtpaket, das geht vom Kindergarten bis ganz hinauf, wir sind ja bis zur Universität beziehungsweise zu den Fachhochschulen zuständig, machen, und diese Magistratsabteilungen machen es gut. Bildung ist ja ein zentraler Faktor und dadurch zu Recht ein massiver Schwerpunkt. Auch aus diesem Gesichtspunkt ist es natürlich eine gute Sache, dem Budget entsprechend frohgemut und guten Mutes zuzustimmen. Darum bitte ich. - Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: So, das waren statt 11 Minuten 8 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Wiederkehr. Selbstgewählte Redezeit sind 10 Minuten.

 

14.42.10

GR Christoph Wiederkehr, MA (NEOS)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte diese sehr angeregte Diskussion über Bildung und Querschnitt zur Integration genau da fortsetzen, denn ich finde, eine faire und gerechte Gesellschaft muss danach beurteilt werden, ob in einer Gesellschaft ein Bildungsaufstieg möglich ist, und ob diese Chance zum Bildungsaufstieg auch gerecht verteilt ist. Herr StR Krauss Maximilian hat angeführt, dass vor allem die 2. Generation der Migranten in Österreich diesen Bildungsaufstieg nicht so leicht schafft. Dazu muss ich dir schon recht geben, das sieht man in Wien ganz spezifisch auch im Vergleich mit anderen Großstädten, dass vor allem auch Migranten der 2. Generation den Bildungsaufstieg leider nicht so leicht schaffen, leider oft sogar hinter der Elterngeneration zurück bleiben. Da fragt man sich schon, woran denn das liegt, dass genau in Wien dieser Bildungsaufstieg so schwer möglich ist.

 

Es liegt einerseits am Bildungssystem, das den Bildungsaufstieg leider nicht fördert und erleichtert, und zweitens natürlich auch an einer größeren Integrationspolitik. Woran es nicht liegt, und da unterscheide ich mich von dir, ist, dass man in der Schule zu viel in der Muttersprache spricht. Ich glaube, dass es in einer so diversen Gesellschaft wie jener, in der wir leben, ein großer Vorteil ist, mehrere Sprachen zu können. In einer anderen Muttersprache als Deutsch aufzuwachsen, ist ein großer Vorteil und ist ein großer Mehrwert für jeden Einzelnen. (StR Maximilian Krauss: Ja, aber zuerst muss man Deutsch können! Unterrichtssprache ist nicht Türkisch!) Mehrere Sprachen zu können, ist ein Vorteil und auf jeden Fall kein Nachteil. (Beifall bei den NEOS.) Es ist ein bisserl wie Henne und Ei: Was muss man denn zuerst können? Wenn die Eltern zu Hause nicht Deutsch sprechen, sondern eine andere Sprache, ist es für den Spracherwerb oft besser, dass man zuerst anständig die Muttersprache lernt (StR Maximilian Krauss: Können’s ja nicht wirklich!), mit Grammatik, dem Schreiben, und dann natürlich aufbauend auch ordentlich Deutsch lernt. Wenn man aber verblendet der Ideologie nachläuft, dass man sagt, nur Deutsch, nur Deutsch, nur Deutsch, dann kommt man zum Ergebnis, dass die Kinder weder Deutsch noch die Muttersprache können. (GR Armin Blind: Das ist der Output ... Stadtregierung, wie wir ihn haben, derzeit!) Das ist ja schlecht. Ich möchte, dass die Kinder sowohl Deutsch als auch eine andere Muttersprache, wenn es der Fall ist, können. Was man dafür braucht, ist genau das, gegen das Sie kämpfen, nämlich die schulische Sprachförderung auch in der Muttersprache. (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Das ist etwas Gutes und es ist etwas Sinnvolles, denn Mehrsprachigkeit ist ein großer Vorteil. (Beifall bei den NEOS.)

 

Sie haben auch davon gesprochen, dass ganz, ganz viele Experten sagen, Deutschklassen wären der richtige Weg. Ich war im letzten Jahr auf einigen Veranstaltungen zu den Deutschklassen, habe mit sehr vielen Expertinnen und Experten gesprochen, mit sehr vielen, die auch darüber forschen. Ich habe noch keinen gefunden, der gesagt hat, das ist das richtige Modell, das ist das sinnvollste Modell. (GR Armin Blind: Dann gibt es nichts

 

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