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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 19.12.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 116

 

nächsten Generation irgendwie zur Kenntnis gebracht werden.

 

Unter diesem Aspekt wurde das allgemein sehr positiv beurteilt. Wir müssen aber auch dazusagen: Die Autonomie dieser Museen muss auch erhalten bleiben, Das heißt, es geht wirklich um eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, um eine wertschätzende Auseinandersetzung.

 

Es ist aber auch schön, dass jeweils die Möglichkeit besteht, das Wissen sozusagen abzugreifen und sich auch der wissenschaftlichen Arbeitsweise des Wien Museums zu bedienen. Dann kann zum Beispiel auch nachgefragt und gesagt werden: Wir haben da ganz tolle Sachen in einem Depot im Keller, schaut euch das doch einmal an! Ist das wertvoll? Sollte man das digitalisieren? Oder nicht? - Jetzt sind die Leute dort noch allein gelassen, aber das wird jetzt beendet und wirklich in eine professionelle neue Zukunft übergeführt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von DAÖ. Bitte, Herr GR Kops.

 

9.09.59

GR Dietrich Kops (DAÖ): Guten Morgen, Frau Stadträtin! Danke für die ausführliche Beantwortung. Teilweise ist ja es so, dass die Arbeit der Bezirksmuseen nur interessierten Bezirksbürgern bekannt ist.

 

Einige Bezirksmuseen dämmern wirklich im Dornröschenschlaf dahin. Ich kenne das auch vom 3. Bezirk. Man weiß dort wirklich nur als Insider, wo das Bezirksmuseum überhaupt ist.

 

Jetzt wird ja Gott sei Dank das Budget erhöht, und es stellt sich für mich die Frage - Sie haben es zwar schon ausgeführt -: Können Sie ausschließen, dass die Mehrheit des jetzt aufgestockten Budgets wieder für Inseratenkampagnen ausgegeben wird?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ihre Frage ist ein bisschen widersprüchlich, denn einerseits sagen Sie, dass Sie mehr Werbung wollen, und jetzt fragen Sie mich, ob ich das ausschließen kann. (Beifall bei der SPÖ.) Ganz habe ich Sie nicht verstanden, aber das mag am morgendlichen Dasein liegen!

 

Ich beantworte das so: Ich werde in die Gebarung natürlich nicht eingreifen. Selbstverständlich sind auch Mittel dafür vorgesehen, diese müssen aber erst erarbeitet werden. Wie Sie richtig sagen, sind die Bezirksmuseen ja unterschiedlich positioniert, und sie müssen natürlich sichtbarer werden. Das ist auch Sache des Wien Museums. Dort gibt es ja eine Marketingabteilung, sie sind groß und professionell aufgestellt und sollen auch Ressourcen für eine bessere diesbezügliche Bewerbung frei machen.

 

Aber wie Sie auch richtig sagen: Die Bezirksmuseen sind sehr unterschiedlich, und das gilt es erst in den nächsten Monaten zu erarbeiten, wie es etwas geben kann, was die Autonomie und Unterschiedlichkeit zur Geltung bringt. Gleichzeitig ist ein gutes Marketingkonzept vonnöten, denn Sie haben recht: Wir müssen in der Tat diese tollen Stätten und diese Schätze, die wir in den Bezirken haben, auch für alle, die jetzt neu dazukommen, für Menschen, die innerhalb der Bezirke Wiens umsiedeln, erschließen. Es gibt da immer wieder ganz viele Anfragen, und wir wollen einfach ein Service bieten, dass die Bezirke überhaupt mehr strahlen und für die Bevölkerung attraktiver werden. Die Höhe der Aufwendungen kann ich jetzt aber nicht genau beziffern.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von NEOS. - Bitte, Herr GR Weber.

 

9.12.38

GR Thomas Weber (NEOS): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin! Auch ich danke für die bisherigen Ausführungen. Als jemand, der viele Bezirksmuseen kennt, finde ich das Konzept sehr großartig!

 

Meine Frage ist dahin ausgelegt: Wenn alle 23 Bezirksmuseen sagen würden, dass sie jetzt mitmachen wollen, sich anschließen und etwas davon zu sich ins Bezirksmuseum holen wollen, ist das Programm von seiner Grundausstattung her so ausgelegt, alle 23 Bezirke, so wie es aufgesetzt ist, servicieren zu können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Genau darum geht es ja! Das ist auch schon abgemacht. Das ist ja das Tolle, das im letzten Jahr in der Auseinandersetzung mit den Leitern der Bezirksmuseen und auch mit den Bezirksvorstehern gelungen ist: Es gibt ein Agreement und ein Commitment aller 23 Bezirke, diesen Schritt mit uns zu wagen. Auch der Leiter der Arge, Herr Spitznagl, der auch Leiter des Bezirksmuseums des 5. Bezirks ist, hat dem freudig zugestimmt. Er hat gesagt, dass das etwas schafft, was sozusagen auf einer übergeordneten Basis dieses Wissen ermöglicht

 

Wir werden jetzt Schritt für Schritt herangehen, um da etwas zu etablieren. Die Stellen dieser Junior Curators werden jetzt ausgeschrieben. Junges Personal aus dem Wissenschaftsbetrieb, junge Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker, deren Wissen vorerst theoretisch ist, sollen ihre erste Chance bekommen. Und weil sie ihre erste Chance bekommen und noch dazu begleitet werden von den Profis im Wien Museum, werden sie auch einen entsprechenden Ehrgeiz und Biss entwickeln. Sie werden sich sagen: Das ist jetzt meine Aufgabe! In diesen drei Jahren - ich glaube, das ist auf drei Jahre ausgeschrieben - werden sie sich engagieren, um wirklich etwas voranzutreiben. Man wird sich Stück für Stück - nicht alle auf einmal, das geht gar nicht - mit einzelnen Bezirksmuseen beschäftigen und da auch eine neue Ausstellungsthematik und eine neue Form entwickeln.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. - Bitte, Herr GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger.

 

9.14.46

GR Dkfm. Dr. Fritz Aichinger (ÖVP): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen. Wir wissen jetzt, dass die Bezirksmuseen finanziell und organisatorisch kräftig unterstützt werden und auch einen Ansprechpartner haben. Ich glaube, das ist sehr, sehr wesentlich.

 

Bei den Bezirksmuseen gibt es aber nach wie vor ein Problem beziehungsweise eine sehr differenzierte Sache, wie ich es einmal ausdrücken möchte: In welchen

 

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