Gemeinderat, 61. Sitzung vom 19.12.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 116
Lokalitäten befinden sie sich? Es gibt jeweils andere Möglichkeiten: In Hernals gehört die Lokalität einem großen Unternehmen. Gehört das der MA 34? Wer sorgt da für bauliche Interessen im Großen und Ganzen? Wie werden die Museen hergerichtet? Diese und ähnliche Fragen ergeben sich. Hiebei geht es um die reine Infrastruktur
Ein weiteres Problem haben wir auf jeden Fall noch, für welches Sie, glaube ich, nicht ganz alleine zuständig sind, aber sicherlich den wichtigsten Anstoß geben. Die meisten Museen, nämlich unseres Wissens 16, sind derzeit nicht barrierefrei. Was werden Sie also diesbezüglich unternehmen, beziehungsweise mit wem werden Sie in Kontakt treten, um auch dieses Problem zu lösen, dass diese Museen in Zukunft barrierefrei besucht werden können?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Ja. Sie sprechen da zu Recht wichtige Punkte an, die jetzt anzugehen sind. Das ist nicht einfach, denn diese Museen sind natürlich auch historisch gewachsen. Diese Orte haben sich historisch etabliert. Ihre Standorte sind den Bezirken auch besonders wichtig. Man sagt in kaum einem Museum: Wir möchten da raus! - Das ist eine kompliziertere Frage. Die meisten sind sehr froh an ihrem Standort.
Und Sie haben recht: Es gibt einige, die nicht barrierefrei sind. Das wird sicherlich auch eine Thematik werden, die jeweils auch mit dem Eigentümer zu klären ist, weil es unterschiedliche Eigentümerschaften gibt. Dieser Punkt wird sicherlich thematisiert werden müssen, und wir werden alles daran setzen, das zu lösen. Ob wir es immer beziehungsweise in welchem Zeitraum wir es schaffen werden, kann ich Ihnen nicht sagen.
Wie Sie nämlich wissen, Herr Aichinger, bauen wir ja nicht! Wir bauen nicht, sondern das machen andere für uns, und wenn wir nicht Eigentümerin sind, ist es umso schwieriger! Aber wir werden auch versuchen, das im Dialog mit den jeweiligen Eigentümern zu thematisieren und zu besprechen.
Wie gesagt: Hernals hat Gott sei Dank einen Aufzug, Meidling auch, aber nicht alle und nicht einmal viele. Das muss man sich wirklich konkret anschauen, das ist sicherlich ein wichtiger Punkt. Die Eigentümerschaften sind aber eben so, wie sie historisch gewachsen sind, daran kann man so leicht nichts ändern, außer bei Standorten, wo man wirklich merkt, dass sich das gar nicht mehr ausgeht oder auch unvernünftig ist, das an dem Standort weiter zu halten. Es ist aber sicherlich auch Teil eines Renovierungsprozesses, dass man sich das Stück für Stück und wirklich in jedem Fall anschaut.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. - Bitte, Herr GR Dipl.-Ing. Margulies.
GR Dipl.-Ing. Martin Margulies (GRÜNE): Einen wunderschönen guten Morgen, sehr geehrte Frau Stadträtin!
Auch wenn die Bezirksmuseen selber in Vereinen organisiert sind, ist für BezirksvorsteherInnen aller Couleurs das Bezirksmuseum oft ein Kleinod im gesamten Bezirk. Wie sehen da das Verhältnis und die Kommunikation mit den BezirksvorsteherInnen in der Umsetzung des neuen Plans aus?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler (erheitert): Ich danke Ihnen, Herr Dritter Landtagspräsident! Leider waren Sie am Dienstag nicht bei der Pressekonferenz, sonst hätten Sie in viele strahlende Gesichter geblickt. Die Leute mit den strahlenden Gesichter aus den Bezirken beziehungsweise Bezirksmuseen waren sehr froh, dass wir das letztes Jahr angepackt haben. Das wurde ja in der Tat wirklich durch unser Büro angepackt
Und ich möchte das einmal hervorheben. Die Grundidee betreffend diese Grundstruktur hatte Anita Zemlyak von der MA 7. Daran sieht man, wie kreativ unsere Beamten sein können und es immer wieder sind. Darüber freue ich mich sehr und stelle das immer wieder fest! Frau Zemlyak hat nämlich diese Lösung überhaupt zustande gebracht, dass sich das Wien Museum und die Bezirksmuseen so verbünden. Und sie hat auch wesentliche Arbeit im Hintergrund in der Kommunikation geleistet, Das ist ganz entscheidend. Es geht nämlich oft auch um den Abbau von Ängsten. Entscheidend ist, dass wir hier ganz klar die Autonomie und auch das, was bis jetzt geschehen ist, beibehalten, diese eigene Identität wertschätzen und sozusagen wirklich Fall für Fall in einem Dialog mit diesen vielen Mitarbeitern treten, damit das eine gemeinsame Sache und eine gemeinsame Änderung wird. Es ist nämlich meine tiefste Überzeugung, dass Veränderung immer nur gemeinsam passieren kann, und wir beide wissen, dass wir auf diese Art und Weise schon vieles geschafft haben.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 5. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. - Bitte, Herr GR Stumpf.
GR Michael Stumpf, BA (FPÖ): Guten Morgen, Frau Stadträtin.
Für uns Freiheitliche ist es natürlich wichtig, dass man identitätsstiftende Maßnahmen fördert, sei es identitätsstiftend im Bezirk oder im Grätzel. Es wäre nur wichtig, dass mehr Menschen diese sehr interessanten Exponate in den Bezirksmuseen auch zur Schau gestellt bekommen. Da gibt es aber leider Gottes seit vielen Jahren das Problem, dass die Zahl der Exponate immer größer wird und akuter Platzmangel herrscht.
Jetzt hat man zum Beispiel in Hernals eine interessante Lösung für dieses Problem gefunden: Man hat interessante Exponate aus dem Museum in einem leeren Geschäft vor einem Interspar zur Schau gestellt, und die Leute bleiben stehen, sie schauen sich das interessiert an, und das erweckt auch das Interesse, danach irgendwann einmal ins Bezirksmuseum zu gehen.
Ist von Ihrer Seite aus angedacht, genau mit solchen Maßnahmen zum Beispiel dieses Raummangels Herr zu werden und die interessanten, identitätsstiftenden Exponate einer breiten Öffentlichkeit zur Schau zu stellen?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.
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