«  1  »

 

Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 95 von 101

 

Stärkung dieser Organisationseinheit, die von solch zentraler Bedeutung ist, widmen wollen.

 

Der Wiener Gesundheitsverbund ist natürlich ebenfalls eine der Schlüsselorganisationen in einer solchen Gesundheitskrise. Ich denke, hier ist es uns gut geglückt, nicht nur den Zugang von Anfang an gut zu beschränken, damit es so wenig wie möglich erkrankte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter gibt, sondern auch einen guten Stufenplan auszuklügeln, mit dem wir durch die Einbindung der Fondskrankenanstalten und auch der wirklichen Privatspitäler in Wien die Gesundheitsversorgung so gut wie möglich aufrechterhalten können. Dies, obwohl wir zur Spitzenzeit vor einem Monat 800 Covid-19-Patientinnen und -Patienten in unseren Spitälern behandelt haben.

 

Wir werden im nächsten Jahr die Planung in unseren Spitälern, die Weiterentwicklung unserer Spitäler fortsetzen. Dieses Können, das Planen-Können, dieses Bekenntnis unserer Mitarbeiter zu Veränderung, diese Bereitschaft zu Veränderung ist die Stärke jetzt in der Krise, und diese Stärke wird sich auch bei der Weiterentwicklung unserer Spitäler mit der Neuauflage und Fertigstellung eines Ziel- und Gesamtplanes zeigen. Das Ziel ist ganz klar. Wir wollen Versorgungsregionen mit Spitälern haben, die eine sehr klar ausgeprägte, erweiterte Kernversorgung in allen Spitälern zur Verfügung stellen. Wir haben Spezialzentren in den Regionen für spezifische Behandlungen und dann natürlich haben wir noch überregionale Zentren, die es oft nur an einem Ort geben muss, denken wir zum Beispiel an das Thema Transplantationsmedizin, wo im AKH natürlich eine der Schlüsselexpertisen für unsere ganze Republik zu Hause ist.

 

Wichtig ist aber nicht nur die Entwicklung der Spitäler, sondern wichtig ist uns, und das kennen Sie, sehr geehrte Damen und Herren, aus der Zusammenarbeit in der Wiener Gesundheitsplattform, natürlich auch die wohnortnahe Versorgung. Daher gibt es auch hier einige Entwicklungen, auf die wir, wie ich glaube, noch sehr stolz sein werden. Nächstes Jahr wird im Sommer eines der ersten Zentren aus dieser neuen Serie dezentraler ambulanter Versorgungsleistungen eröffnet werden. Ein neues Diabeteszentrum für 8.000 Patientinnen und Patienten für die Behandlung und spezifische Ausarbeitung auch in diesem sehr schwierigen Bereich.

 

Weitere Zentren für Dermatologie, Schilddrüsenerkrankung, Augenerkrankung, besondere Kindereinrichtungen werden geschaffen. Das Ziel ist, dass wir eben die Versorgung nicht nur im Spital, den Ausbau nicht nur in den Spitälern am Radar haben, sondern natürlich auch diese Schnittstellen und Nahtstellen zum niedergelassenen Bereich ordentlich gestalten wollen. Zentral ist natürlich auch die Weiterentwicklung unserer Primärversorgungszentren, und da weiß ich, dass wir einen Schulterschluss aller Fraktionen haben, in der Wiener Gesundheitsplattform, dass es uns gelingen muss, nächstes Jahr sämtliche geplanten Primärversorgungszentren für ganz Wien zur Ausschreibung zu bringen.

 

Der Bereich der sozialen Dienstleistungen ist bei uns gebündelt im Fonds Soziales Wien zur Finanzierung all dieser Leistungen. Das zur Sicherstellung der politischen Versprechen, die wir abgegeben haben zur Sicherstellung von Menschen, die die Hilfe und Unterstützung von uns allen brauchen. In den Bereichen der Pflege und Betreuung, im Bereich der Behindertenhilfe, im Bereich der Hilfe für wohnungslose Menschen, im Bereich der Hilfe für Flüchtlinge oder in der Schuldenproblematik, auch aus diesen Bereichen haben wir eindrucksvolle Zahlen, die sich letztens dann in Budgetwerten wiederfinden, in unserer Stadt vorzuweisen.

 

Im sozialen Dienstleistungssektor erbringen wir Leistungen, finanzieren wir Leistungen, lassen wir für über 100.000 Menschen in unserer Stadt Leistungen erbringen, davon alleine 56.000 Fälle an Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit, sowohl in den stationären Einrichtungen als auch in der mobilen Pflege. Das Servicetelefon dieser Einrichtung hat im Jahr 270.000 Anrufe abgewickelt, 52.000 Förderanträge erledigt und alleine jetzt bei der Gesundheitsberatung im Zusammenhang mit der Covid-Krise über eine Million Anrufe bei 1450, dem Gesundheitstelefon, erledigt. Das ist eine phantastische, famose Leistung, und wofür wir wirklich auch sehr dankbar sein müssen, ist, welche Leistung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort erbringen.

 

Ein ganz wesentlicher Fokus und Schwerpunkt wird für die nächsten Jahre, und da haben wir die Grundbausteine gelegt und da wird auch in unserer Koalition ein großer Schwerpunkt liegen müssen, in der Motivation liegen, zusätzliche Aus- und Weiterbildung im Bereich der Pflege- und Betreuungskräfte zusammenzubringen.

 

Da gibt es auch einen ganz klaren Plan unter dem Titel „Pflege Zukunft Wien“ und sehr klare Vorkehrungen - auch im Budget abgebildet -, um zusätzliche Ausbildungsplätze, über 900 Ausbildungsplätze zu schaffen. Dies, damit der Bedarf, den wir in den nächsten 10, 15, 20 Jahren an Pflege- und Betreuungskräften der unterschiedlichsten Qualifikationen und unterschiedlichsten Berufsbilder haben werden, abgedeckt werden kann, damit wir in der Lage sein werden, diese Mitarbeiter auch tatsächlich für die Wienerinnen und Wiener zur Verfügung zu haben.

 

Ein mir besonders am Herzen liegender Bereich ist die Demokratisierung der Vertretung von Menschen mit Behinderung. Ich bin sehr stolz darauf, dass es gelungen ist, trotz Covid-19, trotz dieser extrem schwierigen Bedingungen einen zum ersten Mal von den Betroffenen in einem demokratischen Prozess selbstgewählten KundInnenrat zu haben, der ganz zweifelsohne eine völlig neue Bedeutung in der Vertretung von behinderten Menschen haben wird. Dies sowohl in der Gestaltung der einzelnen Leistungen als auch natürlich in Fragen der grundsätzlichen politischen Ausrichtung unserer Behinderten-, unserer Integrations-, unserer Inklusionspolitik. Ich bin sehr stolz darauf, dass das gelungen ist. Wir haben eine unglaubliche Beteiligung an diesem Prozess, und ich glaube, da können wir alle sehr stolz darauf sein.

 

Eine meiner größten Sorgen in dieser Gesundheitskrise, auch wenn ich weiß, dass ich Sozial- und Gesundheitsstadtrat bin, ist die Entwicklung der Wirtschaftskrise, die gerade stattfindet. Im Rahmen dieser

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular