Gemeinderat, 63. Sitzung vom 29.01.2020, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 99
zu machen, die in diesem Bereich möglich ist, die Frauen noch mehr unterstützt. Ich weiß nicht, ob es dafür einen Extratopf geben muss, ob das notwendig ist, aber ich werde mit StR Hanke einmal darüber plaudern, denn wie gesagt, wir bieten in dieser Stadt schon sehr, sehr viel, angefangen vom WAFF über die MA 57, über die Schulen, die viel machen - auch in diesem Respekt-Programm ist das drinnen. Es ist also nicht so, dass es da nichts gibt, und, wie gesagt, wenn ein tolles Projekt kommt, dann werden wir das auch unterstützen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. - Frau GRin Mag. Huemer, bitte.
GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Guten Morgen, Frau Stadträtin!
Vielen Dank schon einmal für die Ausführungen und für die Initiativen, die seitens der Stadt Wien gesetzt werden, denn der digitale Gendergap ist schon real. Das zeigen bereits erste Studien in Deutschland, und ich glaube, das lässt sich sehr gut auch auf Österreich übertragen. Insbesondere eben die strukturellen Benachteiligungen - Sie haben das in der Erläuterung zur Frage auch ausgeführt -, schlagen sich nieder. Es ist eine Ressourcenfrage, ob man sich technologische Geräte kaufen kann, aber es ist auch schon erwiesen, dass in Unternehmen beispielsweise Frauen, wenn sie Teilzeit arbeiten, von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern weniger mit digitalen Technologien ausgestattet werden und somit einen Nachteil erleiden. Es ist also, glaube ich, ganz klar und logisch, dass wir auch ein gezieltes digitales Empowerment von Mädchen und Frauen brauchen. Wir sind da dran und ich sehe das ja auch sehr zuversichtlich.
Meine Frage wäre, inwiefern Sie sich da auch vorstellen können, zu diesen Bereichen, die wir jetzt angerissen haben, auch in der Stadt, in der rot-grünen Arbeit gezielt und strategisch noch einmal Forschungen zu machen, um zum Beispiel wirklich diesen digitalen Gendergap in der Stadt systematisch herauszufiltern. Das heißt, könnte es einmal eine Studie geben, die uns wirklich konkrete Informationen zur Lage von Frauen in Wien hinsichtlich des digitalen Gendergaps ermöglicht?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Kathrin Gaál: Ich kann die Frage ziemlich kurz und knapp beantworten, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, dass wir in diesem Bereich etwas machen. Wie gesagt, die Gleichstellung von Frauen ist uns in allen Bereichen wichtig, da sind wir uns ja einig. Auch beim Thema Digitalisierung ist es ganz, ganz wichtig, dass die Frauen Handlungsspielräume und Möglichkeiten haben und deshalb kann ich mir das durchaus vorstellen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. - Frau GRin Schmidt, bitte.
GRin Elisabeth Schmidt (FPÖ): Danke für die bisherige Beantwortung.
Sie wissen, wir haben dem natürlich auch zugestimmt, und ich persönlich finde das auch sehr, sehr positiv, nur fehlt mir ein bisschen, nachdem die Zielgruppe sich ja auch auf junge Frauen, teilweise sogar noch Mädchen bezieht, die Impulssetzung in Richtung Selbstständigkeit in der digitalen Welt. Gerade die Digitalisierung bietet für Frauen unheimlich viele Möglichkeiten, ich sage nur Dropshipping, App-Entwicklung, und so weiter. Mir kommt ein bisschen vor, dass bei diesen ganzen Planungen die Frauen ein bisschen ein passiver Teil der Digitalisierung sind. Ich finde, man könnte ja gerade den jungen Frauen einen Impuls mitgeben, indem man sagt: Ihr könnt genau hier total aktiv werden. Es geht wirklich in Richtung wirtschaftliche Selbstständigkeit, gerade für Frauen, sprich, Zeiteinteilung, und so weiter.
Können Sie sich vorstellen, dass Sie in diesem Bereich in Richtung selbstständiges Agieren diese Schulungen, diese Workshops weiterentwickeln?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Kathrin Gaál: Natürlich, alles muss man weiterentwickeln und evaluieren. Wir haben, wie gesagt, letztes Jahr begonnen und da war hauptsächlich das Thema Mädchenrechte, aber natürlich geht es auch immer darum, Mädchen Selbstbewusstsein zu geben und ihnen grundsätzlich zu sagen: Traut es euch zu, ihr könnt alles werden und alles machen, was ihr wollt.
Wir fahren da mehrere Schienen, den Töchtertag, den Frauentag, den wir immer wieder auch unter dieses Motto stellen, in den Workshops war das Thema und natürlich werden wir das immer wieder weiterentwickeln und evaluieren, weil wir die Mädchen in allen Bereichen stärken und unterstützen wollen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Frau Stadträtin. Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Die 5. Anfrage (FSP-73098-2020-KNE/GM) ist von Frau GRin Mag. Emmerling gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung gerichtet. In dieser Anfrage geht es um den Zusammenhang zwischen Umweltverträglichkeitsprüfungen und Stadtentwicklungsgebieten. (Laut Verwaltungsgerichtshof war die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes, dass für das 24 Hektar große Bauvorhaben Berresgasse keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei, rechtswidrig. Ob eine solche tatsächlich nachgeholt werden muss, steht grundsätzlich noch nicht fest. Es besteht allerdings das Risiko, dass sich die Stadtentwicklung dadurch massiv verzögert und Beteiligungsmöglichkeiten der Anrainer_innen eingeschränkt werden. Deshalb sollte sich die Stadt jetzt schon auf dieses plausible Szenario vorbereiten und eine saubere Lösung proaktiv anstreben. Im Fall der Seestadt Aspern war eine Ihrer Dienststellen federführende Projektwerberin. Können Sie sich vorstellen, dass im Sinne einer geordneten und umweltfreundlichen Stadtentwicklung und einer Beteiligung der Bevölkerung auch für die verbleibenden großen Stadtentwicklungsgebiete der Donaustadt - wie Berresgasse, Hausfeld, Pfalzgasse/Am Heidjöchl - eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit der Stadt Wien als Projektwerberin durchgeführt wird?)
Bitte schön, Frau Stadträtin.
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