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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 110

 

lut geringsten Covid-19-Belastung insgesamt, sondern wir sehen, dass dieser Virus halt leider nicht demokratisch, nicht gerecht, nicht fair ist, sondern vor allem die alte Bevölkerung und Menschen mit Vorerkrankung besonders betrifft und besonders belastet. Ich denke, es ist eine großartige Leistung aller MitarbeiterInnen in den Pflegeheimen, aller MitarbeiterInnen in den Spitälern - das ist eine schwierige Phase, die auch dynamisch im Spital, dynamisch im Pflegeheim so schwierig ist -, dass sie das so toll bewältigt und so toll gemeistert haben.

 

Wie gesagt, es waren schmerzhafte Entscheidungen, aber ich stehe dazu, denn die Erfolge geben uns recht. Wir haben auch eine extrem niedrige Belastung mit positiven Fällen in unseren Pflegeheimen, eine extrem niedrige Belastung mit positiven Fällen in unseren Spitälern. Ich denke, dass wir daraus die richtige Lehre ziehen müssen und ich kann nur hoffen, dass das für alle Fraktionen gilt: In den nächsten Monaten, in den nächsten Jahren unser Spitals- und Gesundheitssystem entsprechend stark zu halten.

 

Wir haben in der Phase auch viele Diskussionen über die Frage von Schutzausrüstung gehabt. Nur eine kleine Zahl dazu, weil wir ja beim Rechnungsabschluss sind: Es ist uns gelungen, 120 Tonnen Schutzausrüstung zu besorgen. Das hat der Einkauf des Krankenanstaltenverbundes, des Gesundheitsverbundes geschafft: 120 Tonnen Top Class A Schutzausrüstung, alles zertifiziert, direkt bei den großen Produzenten in China.

 

Eine Organisation zu haben, die dazu in der Lage ist, in einer so schwierigen Phase, wo man gewusst hat, dass auf der ganzen Welt die große Hysterie herrscht, wo teilweise auf Flughäfen von Ländern mit Bargeld ganze Flugzeugladungen abgekauft worden sind. Dass es gelungen ist, in einer solchen Phase 120 Tonnen Schutzausrüstung zu beschaffen und damit alle unsere niedergelassenen Ärzte, unsere Spitäler, unsere Pflegeheime, unsere Jugendeinrichtungen und noch das Bundesland Burgenland mitzuversorgen, ist eine besondere Leistung, auf die wir wirklich, wirklich stolz sein können.

 

Wir haben insgesamt bis jetzt rund 900 schwer- und schwerstkranke Patientinnen und Patienten mit Covid-19-Erkrankung betreut, und obwohl wir unsere Leistungen bewusst zurückgefahren und die elektiven Eingriffe verschoben haben, haben wir selbst am Höhepunkt der Pandemie, in den Monaten März und April rund 15.000 - 15.000! - Operationen durchgeführt. Das ist eine Zahl, die kaum jemandem bewusst ist und daher möchte ich sie an dieser Stelle noch erwähnen.

 

Ganz kurz ein kleiner Schwenk zur Wiener Berufsrettung: Die Wiener Berufsrettung ist auch so eine zentrale Säule, über die man nicht redet, wenn sie gut funktioniert und dass sie gut funktioniert, ist zweifelsohne der Fall, auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten gibt, was ja völlig logisch ist, denn die Wiener Rettung bewegt im Jahr 140.000 Notfallpatienten. 140.000! Und wenn man davon spricht, dass das Rettungswesen in Wien leichter zu organisieren ist, weil die Distanzen kurz sind, nur eine Zahl dazu: Wir haben 700 Sanitäterinnen und Sanitäter, die im Jahr 2,7 Millionen Kilometer zurücklegen. Das ist ungefähr 68 Mal um die Welt, und 68 Mal um die Welt bei 140.000 Notfallpatienten ist eine großartige Leistung.

 

Wir haben heuer, und dafür haben wir die budgetäre Vorkehrung im Rechnungsabschlussjahr 2019 getroffen, die Grundlage geschaffen, um 20 neue Transporter anschaffen zu können, um in der Ausstattung wieder auf dem Stand der Zeit zu sein. Wir haben den Neubau der Rettungsstation Liesing geplant und in die Vorbereitung gebracht, und die Rettungsstation in Floridsdorf in Zusammenhang mit der neuen dortigen Klinik zusammengebracht.

 

Es ist doch interessant, wir werden die Debatte noch führen, ich erinnere Sie oder uns gemeinsam dann gerne daran: Wir haben einen Rohbericht des Rechnungshofes, wo auch der sagt, wir hätten zu viel Personal. Ehrlich gesagt, ich bin sehr froh, dass die Offiziere der Wiener Berufsrettung jetzt seit Monaten in der Lage sind, jeden Tag - Samstag, Sonntag, Feiertag - den Stab zu führen, den wir für die Covid-19-Pandemie brauchen. Die Kollegen arbeiten teilweise seit März ohne Pause durch. Vielen herzlichen Dank - ich weiß, manche schauen zu -, herzlichen Dank an euch!

 

Wir haben in der letzten Gemeinderatssitzung sehr intensiv über den Sportstättenentwicklungsplan diskutiert, daher nur wenige Sätze zum Thema Sport. Ich denke, wir haben eine lange Diskussion geführt. Ich habe da, glaube ich, sehr ausführlich darstellen können, wie der weitere Fahrplan zum Thema Sportstättenentwicklungsplan ist. Die Präsentation wird es zweifelsohne heuer noch geben und es gibt, glaube ich, deswegen keine großen Überraschungen, weil ja alle Fraktionen im Wiener Landessportrat gemeinsam den Stand der Dinge kennen.

 

Ich bin auch sehr froh, dass wir da eine so beindruckende Erhebung machen konnten und viele gemeinsame gute Ideen in den Sportstättenplan werden einfließen lassen können. Auch wenn ich manche der Anträge, die heute gekommen sind, gut verstehen kann, ist aber schon klar, wir können nicht eine Sportstättenförderung, eine Sportvereinsförderung nach dem Motto „Koste es, was es wolle.“ machen. Es ist ganz dringend notwendig, dass der Bund endlich seinen Verpflichtungen nachkommt und in diesen Bereichen, so wie in anderen Bereichen auch, die notwendigen Hilfspakete schnürt.

 

Ein kleiner Punkt noch, weil er ganz wichtig ist und nicht untergehen darf: Neben den großen Leistungen im Gesundheitswesen, die großartigen Leistungen im Sozialbereich: 112.000 Kundinnen und Kunden, 112.000 Menschen in den Bereichen Pflege, Wohnungslosenhilfe, Behinderte, davon 60.000 Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf, und zwar mit großem Pflegebedarf, 57.000 Hausbesuche, jeden Tag sind tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs, um die soziale Sicherheit in unserer Stadt hochzuhalten - ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeiter und unser Zahlenwerk, das wir zur Beschlussfassung vorlegen -, das ist nichts anderes als die Übersetzung dieses Zahlenwerks.

 

Ein letzter Gedanke: Wir wissen, dass wir in allen Berufssparten, in allen Branchen, ob im NPO-Bereich oder im Wirtschaftsbereich, davorstehen, dass eine ganze

 

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