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Gemeinderat, 9. Sitzung vom 28.04.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 114

 

Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

18.42.33Es gelangt nunmehr Postnummer 13 der Tagesordnung zur Verhandlung, sie betrifft eine Sachkreditgenehmigung für die Planungs- und Ausführungsvorbereitung für den Neubau einer Bildungseinrichtung für einen Kindergarten, eine ganztägig geführte Volksschule und Mittelschule sowie eine Musikschule und ein Jugendzentrum in Wien 21, in der Hinaysgasse 1. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag. Abrahamczik, die Verhandlungen einzuleiten.

 

18.43.02

Berichterstatterin GRin Mag. Nina Abrahamczik: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gelangt Frau GRin Mag. Emmerling, ich erteile es ihr.

 

18.43.13

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und liebe Zuseher!

 

Ich mache es jetzt relativ kurz, ich freue mich sehr, dass wir heute neue Bildungsbauten beschließen. Bildungsinfrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Bildung geschehen kann, dass Bildung gelingen kann, dass sich Kinder an ihrem Bildungsort wohlfühlen. Ich glaube, wenn wir uns die Neubauten, die im Bildungsbereich gerade entstehen, ansehen, dann sieht man dort, das ist etwas, wo Aufenthaltsqualität wirklich einen sehr hohen Stellenwert hat. Dementsprechend freue ich mich sehr.

 

Ein anderes Poststück hat heute schon die Verträge zu zwei Bildungsbauten beschlossen, einmal im 10. und im 11. Bezirk, in der Landgutgasse und in der Rappachgasse, jetzt geht’s hier - und ich nehme mir auch heraus, das zweite Poststück jetzt mitzunehmen - um den Bildungsneubau im alten Krankenhaus Floridsdorf und auch einen weiteren Standort im 14. Bezirk in Hadersdorf.

 

Floridsdorf ist vielleicht noch ein bisschen hervorzuheben. Damals war das alte Krankenhaus dort untergebracht, es steht leer, seit die Einrichtung ins neue Krankenhaus Nord übersiedelt ist. In das Gebäude wird auch niemand mehr einziehen, man wird es abreißen und es wird eine verschränkte Bildungseinrichtung entstehen. Ab dem Schuljahr 2024/25 wird es Platz für mehr als 800 Schülerinnen und Schüler bieten. Der Bildungscampus hat einen Kindergarten mit 7 Gruppen, eine Volksschule mit 17 Klassen und eine Mittelschule mit 16 Klassen, wobei die dort jeweils ganztägig geführt werden. Ich bin bereits in meiner vorigen Rede drauf eingegangen, warum das so wichtig ist. Dazu kommen an dem Standort noch eine Musikschule, ein Jugendzentrum und zwei teilbare Turnsäle.

 

Der Standort im 14. Bezirk in Hadersdorf ist auch eigentlich ganz interessant, denn dort gibt es eine bestehende offene Mittelschule mit Mobilklassen, die aber einen hohen Sanierungsbedarf haben. Das heißt, für die gibt es jetzt einen neuen Standort in einem Neubau, und es gibt auch eine benachbarte Volksschule, wo es auch mittlerweile schon vier Mobilklassen gibt. Ich glaube, es sind Containerklassen, jeder weiß, was darunter zu verstehen ist, es war heute schon einmal Thema, wie schrecklich das auch ist, so eine Containerklasse. Man kann es sich dort auch nett machen, aber ich glaube, es ist ganz klar, dass ein schöner Neubau hier die bessere Lösung ist. Also die benachbarte Volksschule hat dort auch ihren Platz für diese vier momentan mobilen Klassen. Auch der Kindergarten, der ganz in der Nähe ist, ist baufällig und hat einen Erweiterungsbedarf und kann dort auch hinziehen. Somit bekommen wir einen Neubau mit einer offenen Mittelschule mit zehn Klassen, mit den Volksschulexpositurklassen für die bestehende Volksschule und dann noch einen fünfgruppigen Kindergarten für Kinder von null bis sechs Jahre. Weiters gibt es auch einen Normturnsaal, ein Spiel- und Sportangebot im Freien, weil auch die Mittelschule einen Sportschwerpunkt hat, und es gibt noch eine exklusive Spielzone für den Kindergarten.

 

Dass wir Kindern Paläste bauen wollen, steht in unserem Regierungsprogramm. Ich denke, dem wird auch hier entsprochen, und ich bin froh, dass wir diesen Weg weiterverfolgen. Das zahlt sich auf jeden Fall aus, nicht nur für die Kinder, die in den nächsten Jahren hier in den Genuss kommen, sondern diese Gebäude sind natürlich auch für den langfristigen Betrieb gedacht und somit auch eine nachhaltige Investition in die Bildung. - Herzlichen Dank.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gelangt GRin Mag. Mag. Malle. Ich erteile es Ihr.

 

18.47.24

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!

 

Ich glaube, Sie werden nicht besonders überrascht sein, wenn ich Ihnen sage, dass wir GRÜNEN uns natürlich über jede neu zu errichtende Ganztagsschule freuen, über jeden Bildungscampus, so auch über diesen im 21. Bezirk, denn alle Expertinnen und Experten sind sich einig, Kinder profitieren am meisten von dieser Schulform, sozial, aber auch vom individuellen Lernfortschritt her, es bleiben sogar weniger SchülerInnen in solchen Schulformen sitzen. Die schlechte Nachricht ist aber, dass Österreich hier im europäischen Vergleich sehr weit hintennach ist, denn wir haben viel zu wenige solcher Schulformen, und bezogen auf die soziale Funktion von Schule ist das natürlich suboptimal. Verschränkte Ganztagsschulen können Nachteile ausgleichen, mehr Chancengerechtigkeit bewirken, ich erzähle Ihnen da nichts Neues, sie können außerdem Alleinerziehende besser unterstützen und Familien und Beruf besser vereinbaren.

 

Die Frage, die sich für uns stellt, ist aber, wer eigentlich in diesen Schulformen sitzt. Und bezogen auf die verschränkte Ganztagsform kommt der letzte nationale Bildungsbericht zu folgendem Schluss: Das verschränkte Ganztagsangebot an den Pflichtschulen ergeht tendenziell vermehrt an Schülerinnen und Schüler mit gut gebildeten Eltern und hohem sozioökonomischen Status. Das heißt, diese profitieren am meisten von der Gratisbetreuung, dem verschränkten Unterricht und dem Gratismittagessen. Solange das Angebot an solchen Schulformen so klein ist, sagen wir ganz deutlich, gerade Kinder,

 

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