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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 109

 

Orten etwas notwendig ist. Diese Teams informieren, führen Gespräche, sind mit dem Lastenfahrrad unterwegs, haben Informationsmaterial, Wasserflaschen, Müllsäcke, FFP2-Masken dabei, Erste-Hilfe-Koffer, und sie gehen aktiv zu auf Personengruppen, nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist. Aber auch dann, wenn Situationen zu eskalieren drohen, können sie deeskalierend mit ihrer Expertise auch einschreiten. Beispiele, wo sie auch einschreiten, sind, bei grober Verschmutzung zum Beispiel darauf hinzuweisen, aufzufordern, bei Lärmbelästigungen, aber auch bei Themen wie Diskriminierung oder möglicher sexueller Belästigung können, bevor die Polizei eingeschaltet wird, diese Teams unterstützen und vor allem auch vermitteln. Es gibt eine Telefonnummer, unter der sie erreichbar sind, und die werden dann gerufen, um in solchen Situationen auch zu unterstützen.

 

Das ist ein präventiver Ansatz, der sich auch bisher schon sehr gut etabliert hat. Es wurden hier schon unzählige Gespräche geführt, und wir sehen, dass diese Teams auch im öffentlichen Raum sehr positiv angenommen werden.

 

Dieses Projekt der Awareness-Teams war eine Fortsetzung vom Projekt der Jugendarbeit „Informieren statt Strafen“, wo wir im letzten Lockdown gesehen haben, dass sich im öffentlichen Raum Jugendliche aufhalten und hart bestraft werden. Da gab es auch die Kommunikation mit der Polizei und dann das Projekt „Informieren statt Strafen“, wo über wienXtra und andere Jugendvereine der offenen Jugendarbeit Personen auf Jugendliche zugegangen sind, um sie auf die Regeln hinzuweisen und sie vor allem auch einzuladen, an „Alles gurgelt!“ teilzunehmen.

 

Die Bundesregierung hat ja jetzt verkündet, dass mit 1. Juli weitgehende Öffnungsschritte gesetzt werden. Hier ist wichtig, diese immer mit Bedacht zu machen, und vor allem so zu machen, dass sie langanhaltend sind und wir sie durchhalten, denn die Pandemie ist noch nicht beendet. Ich begrüße allerdings sehr, dass für Veranstaltungen auch wieder etwas mehr Flexibilität möglich ist, und vor allem, dass Tanzen auch für junge Menschen wieder ermöglicht wird. Mit der entsprechenden Sicherheitsvorkehrung ist es, glaube ich, möglich und nötig, und vor allem die jungen Menschen in unserer Stadt haben es verdient, jetzt auch wieder etwas Spaß zu haben. Es ist an der Zeit, auch der Jugend wieder ihr Leben zurückzugeben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Fürs Protokoll gebe ich bekannt, dass GRin Spielmann auch ganztägig verhindert ist.

 

Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Mag. Bakos, bitte.

 

9.09.50

GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Guten Morgen, Herr Stadtrat, vielen Dank für die Beantwortung! Können Sie uns zu diesen Awareness-Teams, die Sie gerade angesprochen haben, die seit zirka drei Wochen im Einsatz sind, vielleicht schon eine Zwischenbilanz geben, wie das an den vergangenen Wochenenden und in den vergangenen Wochen funktioniert hat?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat. Bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Wir haben bisher eine sehr positive Bilanz ziehen können, einerseits aus Sicht der Awareness-Teams selbst, die von erfolgreichen Einsätzen und Aktivitäten berichtet haben. Es haben auch einige Medien diese Teams am Wochenende begleitet und man hat gesehen, dass vor allem diese Teams auch im öffentlichen Raum sehr gut angenommen werden, vor allem von jungen Menschen, die sich freuen, auch auf manche Themen hingewiesen zu werden, und es vor allem auch schätzen, dass nicht gleich die Polizei gerufen wird, sondern vorher die Awareness-Teams hier Bewusstsein schaffen können.

 

Das Angebot wird sehr stark angenommen. Wir haben bisher über 1.000 Gespräche führen können, haben wegen den hohen Temperaturen viel Wasser verteilen können, aber auch Masken, Müllsäcke und Informationsmaterial, und haben vor allem auf Problemlagen hinweisen können. Es gab auch schon heikle Situationen, wo es um Gesundheitsgefährdung gegangen ist, wo die Awareness-Teams als Erste vor Ort waren, aber natürlich dann zur Rettung und zur Polizei vermittelt haben. Es ist nicht alles Aufgabe dieser Awareness-Teams, aber sie sind vor Ort und können dann auch im ersten Moment vermitteln, unterstützen, helfen. Und das ist bisher sehr positiv angenommen worden, vor allem, weil der Austausch sehr, sehr gut ist. Mit den Blaulichtorganisationen, aber auch mit der Jungendarbeit, mit MitarbeiterInnen von „sam“ und vor allem mit dem Büro für Sofortmaßnahmen gibt es eine sehr gute Kooperation.

 

Damit sieht man, dass die bisherige Bilanz positiv war. Das Angebot wird sogar noch weiter ausgebaut, und wir werden das jetzt im Monat Juli auch evaluieren und dann schauen, was war der Mehrwert, wo kann man vielleicht noch nachbessern und wie kann es auch mittelfristig mit solchen Teams aussehen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von den GRÜNEN. Frau GRin Mag. Berner, bitte.

 

9.12.10

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Stadtrat! An sich sind wir ja sehr froh, dass Sie nach den Ausschreitungen am Karlsplatz eine gute Idee gehabt haben, nämlich einen Runden Tisch einzuberufen, und auch einige der Ergebnisse sind sehr begrüßenswert. Es stellt sich aber die Frage, warum Sie gerade bei so einem weitreichenden Thema, das uns alle betrifft, bei dem wir alle auch Meinungen dazu haben beziehungsweise bei dem alle eingebunden sein sollten, weil es auch ein parteiübergreifendes Thema ist, die Opposition nicht zu diesem Runden Tisch eingeladen haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat. Bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Das ist natürlich immer ein Thema, wen man zu einem Runden Tisch und zu einem Austausch einlädt. Meine Gedanken möchte ich gerne erörtern: Mir war erstens ganz wichtig, dass die Polizei anwesend ist, denn der Anlass waren die Ausschreitungen am Karlsplatz, und daher der Dialog sehr wichtig. Mir war zweitens sehr wichtig, dass VertreterIn

 

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