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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 106 von 109

 

tung, welche vom WAFF erarbeitet und ins Leben gerufen wurde. Diese und viele weitere wichtige Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass wir in Wien die Ausbildungsplätze um 7,7 Prozent steigern konnten, in allen anderen Bundesländern sind die Lehrstellenplätze rückläufig. Das zeigt ein Mal mehr, dass sich der Kampf um jeden Ausbildungsplatz in Wien bezahlt macht.

 

Es geht um die Sorgen und Ängste von jungen Menschen, welche uns nicht egal sein dürfen. Wir stellen uns dieser Herausforderung und beschließen heute ein weiteres wichtiges Maßnahmenpaket in der Höhe von 18,6 Millionen EUR, um die Ausbildung von Jugendlichen sicherzustellen. Kollege Konrad hat schon einige Punkte vorgetragen, da diese aber so wichtig sind, möchte ich sie nochmals wiederholen. Welche Maßnahmen sind enthalten? - Erstens die Verdopplung der Förderung von 3 zusätzlichen Lehrangeboten für Lehrlinge auf 1.000 EUR. Zweitens führen wir in Wien den Lehrlingsbonus - welcher leider auf Bundesebene mit Ende März 2021 ausgelaufen ist - weiter und greifen Unternehmen unter die Arme, die besonders stark unter der Krise gelitten haben.

 

Bei der Aufnahme von Lehrlingen unterstützen wir die Betriebe mit bis zu 3.000 EUR, für größere Unternehmen gibt es eine Förderung von 2.000 EUR. Insgesamt können damit zirka 3.800 Lehrstellen gefördert werden. Ziel ist es, einerseits Lehrstellen zu schaffen und andererseits Lehrlinge aus der überbetrieblichen Lehrausbildung in Lehrbetriebe zu übernehmen. Drittens leiden besonders die Hotellerie, die Gastronomie und der Tourismus sehr stark unter der Corona-Pandemie und den noch immer fehlenden TouristInnen.

 

Dies zeigt sich natürlich auch ganz besonders bei den Entwicklungen der Lehrstellen. Während die Sparte Tourismus und Freizeit im Jahr 2019 noch 574 Lehrlinge im 1. Lehrjahr ausbildete, ging die Zahl 2020 um 53,8 Prozent auf 265 Lehrlinge zurück. Deshalb übernimmt die Stadt Wien über die bestehende Förderung des Bundes das gesamte Einkommen im 1. Lehrjahr. Voraussetzung ist, und das ist auch sehr, sehr wichtig, dass die Betriebe sich damit verpflichten, die Jugendlichen nach dem 1. Lehrjahr weiter im Betrieb zu beschäftigen. Dies sichert und schafft wichtige Ausbildungsplätze.

 

Viertens wollen wir mit einem weiteren Förderprogramm Betriebe motivieren, welche noch nie oder schon länger - sprich, fünf Jahre - nicht ausgebildet haben, ebenfalls zur Fachkräftesicherung beizutragen. Unabhängig vom Lehrjahr sollen alle neubegründeten Lehrverhältnisse gefördert werden. Das heißt, auch hier übernimmt die Stadt Wien wieder über die bestehende Förderung des Bundes das gesamte Lehrlingseinkommen im 1. Lehrjahr. Das ist ein wichtiger Meilenstein in der dualen Ausbildung, welchen wir hier heute beschließen.

 

Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle an den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds richten, an Geschäftsführer Fritz Meißl und sein Team, welche die Anträge beziehungsweise das Förderungsprogramm wirklich sehr schnell und effizient umgesetzt haben. Wir können sehr stolz auf diese Einrichtung sein, die ArbeitnehmerInnen in Wien beim Weiterkommen im Beruf unterstützt.

 

Mit diesem Lehrlingspaket sichern wir qualifizierte Fachkräfte von morgen und unterstützen Betriebe, welche stark von der Pandemie getroffen wurden. Die jungen Menschen dürfen nicht die VerliererInnen der Pandemie sein. Gemeinsam müssen wir den Jugendlichen Chancen am Arbeitsplatz ermöglichen. Wir gehen in Wien, wie ich eingangs schon erwähnt habe, einen sehr erfolgreichen Weg, um die Lehre aufzuwerten und Ausbildungsplätze sicherzustellen. Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen, insofern bitte ich um die Zustimmung zu diesem wichtigen Poststück. - Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke schön, danke auch für das Desinfizieren. - Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.

 

20.48.11Bei der Postnummer 11 gibt es keine Wortmeldung mehr.

 

Das heißt, wir kommen zur Abstimmung. Ich darf alle ersuchen, ihre Plätze einzunehmen. Ich darf auch ersuchen, dass die Karten für die Abstimmung verwendet werden, das erleichtert mir den Überblick.

 

20.49.05Wir kommen nun zur Postnummer 8. Ich bitte um Zustimmung. - Ich sehe hier die Einstimmigkeit, vielen Dank.

 

Es liegen vier Anträge vor:

 

Antrag der ÖVP betreffend Weiterentwicklung des Stadtrechnungshofes Wien, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Das wird unterstützt von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN, dagegen sind NEOS und SPÖ, das ist somit abgelehnt.

 

Antrag der ÖVP betreffend Prüfersuchen an den Stadtrechnungshof durch die Bezirke, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Es wird unterstützt von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN, dagegen sind NEOS und SPÖ, das ist somit abgelehnt.

 

Antrag SPÖ, NEOS betreffend Tag des öffentlichen Dienstes, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Ich sehe bei diesem Antrag die Einstimmigkeit.

 

Antrag der ÖVP betreffend Projektkontrolle und Gesamtkostenverfolgung durch den Stadtrechnungshof, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Der Antrag wird von der ÖVP unterstützt, dagegen sind FPÖ, NEOS, SPÖ und GRÜNE, er ist somit abgelehnt.

 

20.50.40Postnummer 43: Wer die Postnummer 43 unterstützt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Zustimmung von NEOS, SPÖ und GrüneN gegen ÖVP und FPÖ. Das ist somit mehrstimmig angenommen. Hier liegen ebenfalls Anträge vor.

 

Antrag der FPÖ betreffend Autofahrerabzocke, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Der Antrag wird von der FPÖ unterstützt, dagegen sind ÖVP, NEOS, SPÖ und Grüne, er ist somit abgelehnt.

 

Antrag der Grünen betreffend Smart Parken, sofortige Abstimmung wird verlangt. - Dieser Antrag wird von den Grünen unterstützt, dagegen sind ÖVP, FPÖ, NEOS und SPÖ, er ist somit abgelehnt.

 

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