«  1  »

 

Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 106

 

diskutiert, nicht erst jetzt, seit der Pandemie. Es war mir immer ein besonderes Anliegen, dass wir diese Basis schaffen. Dazu auch noch ein starker Aufruf in Richtung Bund: Wir brauchen endlich auch die Kassenverträge für PsychologInnen, mehr Kassenverträge für Psychotherapeuten, et cetera. Das ist möglich, ihr müsst es wirklich in der Form auch noch tun - ganz klar auch an die Adresse des Gesundheitsministers Mückstein.

 

Für die Unterstützung, auch die psychische Unterstützung, denke ich, ist es wirklich erwähnenswert, dass auch gerade der Psychosoziale Dienst eine durchgängige Erreichbarkeit während der Pandemie geschafft hat. Das ist nicht einfach. Das sind dann natürlich sehr viele Menschen mit Drogenproblemen, mit Suchtproblemen, die dann nicht allein gelassen sind. Ich halte das für wirklich erwähnenswert, dass auch diese Strukturen aufrechterhalten werden konnten.

 

Abschließend vielleicht noch ein kurzer Ausblick auch in Richtung Struktur, das wurde hier erwähnt: Ich glaube, was ganz gut gelungen ist, sind eben diese ersten Stufen der Erstversorgungsambulanzen. Wir nutzen diese Pandemie natürlich auch, um für die zukünftige Gesundheitslandschaft in Wien entsprechende Neustrukturierungen vorzunehmen. Wir haben auch im Regierungsprogramm vereinbart, dass an all diesen Spitälern auch diese Erstversorgungsambulanz als erste Triagierung kommt, um den Patienten und die Patientin auch entsprechend gut zu leiten, und natürlich den Ausbau der wohnortnahen Primärversorgungseinheiten, weil das für die Menschen in der Versorgung ganz wichtig ist.

 

Wobei wir auch beim Thema Digitalisierung aus der Pandemie lernen können, und ich hoffe, dass wir wirklich in einen neuen Schwung hineinkommen. Ich glaube, dass hier sehr viele Erfahrungen gesammelt wurden. Ich habe zuerst in meiner Rede zur Wissenschaft auch das Thema der medizinischen Datenstelle genannt. Ich halte es für ganz wichtig, um hier auch für die Gesundheitsversorgung einen besseren Einblick zu bekommen, langfristig natürlich auch in Form eines digitalen Gesundheitsleitfadens, damit dieser Best Point of Service auch nach diesem Prinzip - digital vor ambulant vor stationär - realisiert werden kann. Wir haben gesehen, wie wichtig diese digitale Vernetzung in der Pandemie ist, und das ist, glaube ich, ein Schritt, den wir in den nächsten Jahren massiv angehen werden.

 

Nochmals meinen herzlichsten Dank an alle MitarbeiterInnen in den Magistratsabteilungen, allen MitarbeiterInnen in den Spitälern, in den Pflegeeinrichtungen. Es ist wirklich ganz großartig, was hier in der Pandemie geleistet wurde, und wir können stolz sein, dass die Gesundheitsversorgung auch in einer solchen Krise sehr gut geklappt hat. Vielen Dank.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit war 13 Minuten, das heißt, die Restredezeit für NEOS ist 9 Minuten. Ich darf die folgenden RednerInnen darauf aufmerksam machen, also die von NEOS. Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Mag. Huemer, selbstgewählte Redezeit ist 10 Minuten, ich erteile es ihr.

 

19.00.20

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE)|: Vielen Dank für das Wort. Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Auch von meiner Seite heute schon alles Gute zum Geburtstag! - Als öffentliche Person ist das offenbar auch öffentlich. Ich hoffe, Sie verbringen ihn schön, morgen, den Geburtstag! Auch Sie, Kolleginnen und Kollegen hier im Haus und alle, die uns zusehen, begrüße ich herzlich!!

 

Ich werde zum Rechnungsabschluss der Stadt Wien 2020 in der Spezialdebatte Soziales, Gesundheit und Sport ein paar Worte zur Gesundheitspolitik in und nach der Pandemie sprechen. Auch mir sei gestattet, noch ein paar Worte zur Pandemie zu sagen. Es war tatsächlich, wir reden von 2020, eine sehr herausfordernde Zeit, eine sehr neue Zeit, eine Zeit, die uns vor viele ungeahnte Herausforderungen gestellt hat. Wir können derzeit wirklich mit Freude vernehmen, dass es deutliche Verbesserungen und Erleichterungen gibt. Ich glaube, das ist das Gesamtpaket einerseits der Maßnahmen vom Bund, von der Stadt Wien. Es ist andererseits jetzt auch ein bissel der saisonale Effekt. Aber es sind vor allem die Wienerinnen und Wiener, die so vorbildlich diese harten, teilweise einschränkenden Maßnahmen mitgemacht haben, die sie sehr viel Solidarität, Vernunft und auch Bereitschaft, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, gezeigt haben. Auch hervorheben möchte ich die große Test- und Impfbeteiligung, denn auch sie trägt dazu bei, dass wir in der Pandemiebekämpfung wirklich gut vorankommen. Es ist dieses kollektive Bemühen, das sich auszahlt und das uns erfreulicherweise einen relativ entspannten Sommer zumindest aus heutiger Sicht beschert.

 

Meine Bilanz ist daher, dass wir als Stadt Wien, als BewohnerInnen in der Stadt doch halbwegs gut bislang durch die Pandemie gekommen sind. Ich bin froh, dass hier Hilfen und Förderungen der öffentlichen Hand recht gut angekommen sind, und dass wir hier in der Stadt tatsächlich eine sehr verlässliche Struktur haben, eine kommunale Struktur der Daseinsvorsorge, die für uns eine gute Infrastruktur in der Gesundheitspolitik bereithält und bereitstellt. Das ist für uns so selbstverständlich, aber international nicht so selbstverständlich. Darum, glaube ich, ist es schon wichtig, darauf hinzuweisen. Hinweisen möchte ich aber auch darauf, dass wir natürlich in der Pandemie, in dieser Krise, besonders gespürt haben, wo der Mangel regiert, wo es chronische Unterversorgung, Unterbesetzung, Unterbelichtung von Problemlagen gibt. Was ganz wichtig ist, was mir wichtig ist, ist, dass wir aus der Pandemie lernen, dass wir nicht die Fehler fortsetzen, dass wir die bestehenden bekannten Probleme nicht länger ignorieren, sondern auch die Stadt Wien, und daran werde ich Sie zukünftig auch messen, hier klar vorangeht und einen Verbesserungswillen, einen Lernwillen an den Tag legt. Es wird auch wichtig sein, aus der Pandemie die Debatte zu führen: Haben wir genügend Betten? Haben wir genügend Betten in Krankenstationen? Haben wir genügend Intensivbetten? Braucht es mehr Geld für Hightech-Medizin? Sondern ich glaube, dass es auch ganz wichtig ist, Fragen Richtung Prävention zu stellen. Wie können wir in Zukunft die

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular