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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 103

 

Es kursieren derzeit auch viele Gerüchte etwa auch betreffend Klassenzusammenlegungen oder Stundenstreichungen. Ich möchte deswegen festhalten, dass der Stellenplan so gestaltet ist, dass deswegen keine Klassen zusammengelegt werden müssen, dass auch Mehrstufenklassen mit Integrationsschwerpunkt noch einen Klassenlehrer, eine Klassenlehrerin und eine IntegrationslehrerIn haben. Jetzt schauen wir uns in einer Feinplanung mit den Schulqualitätsmanagern auch noch die Härtefälle an, um etwas mehr Stunden vergeben zu können.

 

Ich kenne Ihr Anliegen im Hinblick auf Transparenz. Die GRÜNEN bringen ja heute einen Antrag dazu ein, dass hier für Transparenz gesorgt wird. Ich war vorher in Gesprächen mit den Bildungssprechern der GRÜNEN-Wien und habe natürlich zugesagt, dass wir alles tun, um hier für Transparenz und Klarheit zu sorgen, auch was die Listen an Schulen betrifft. Wir wollten, dass dieser Transparenzantrag zugewiesen wird, um im Ausschuss darüber zu diskutieren und für alle offen darzulegen wie es jetzt ausschaut. Leider ist Ihnen, glaube ich, an einer solchen Aufklärung nicht viel gelegen, weil Sie bei diesem Antrag von einer Zuweisung jetzt wieder abgesehen haben.

 

Wir haben in Wien Herausforderungen, die es dringend erforderlich machen, dass auf Bundesebene endlich ein Chancenindex eingeführt wird, damit Wien auf Grund der sozioökonomischen Herausforderungen und Struktur mehr Lehrkräfte bekommt. In diesem Sinne bringe ich auch einen Antrag ein, dass der Wiener Gemeinderat das Bildungsministerium auffordert, Maßnahmen zur Herstellung von Chancengerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler zu ergreifen. Es gilt, so rasch wie möglich die Einführung eines Österreich-weiten Chancenindex für die Zuteilung der LehrerInnenplanstellen an die Länder umzusetzen. Bis zu dessen Umsetzung sollen dem Bundesland Wien auf Grund der besonderen Herausforderungen einer Großstadt 1.000 zusätzliche LehrerInnenplanstellen zugewiesen werden. Dieser Antrag wird von mir, meiner Kollegin Dolores Bakos, Nicole Berger-Krotsch, Markus Gremel und Christian Oxonitsch eingebracht.

 

Jetzt aber noch zum Rechnungsabschluss. Ich habe die Mehrinvestitionen im Bildungsbereich kurz angerissen, nun aber konkreter dazu: Wir hatten im Schuljahr 2019/2020 238.000 Schülerinnen und Schüler in öffentlichen allgemeinbildenden Pflichtschulen und 87.000 Schülerinnen in öffentlichen berufsbildenden Pflichtschulen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 2,7 Prozent. Schlussfolgerung: Wien wächst, und darauf müssen wir und werden wir reagieren, und zwar permanent.

 

Für die Bildungsinfrastruktur, also Neubauten, Zubauten, Sanierungen, Verfügungsentgelte wurden 2020 140 Millionen ausgegeben. Mit diesem Beitrag konnten 232 Klassen errichtet werden. Herr Kollege Krauss! Sie haben gesagt, dass Schulsanierungen so wichtig sind. Die Bezirke wurden im Rahmen der Schulsanierungspakete I und II mit rund 16 Millionen EUR aus dem Zentralbudget gefördert. Und wenn ich mir die Bildungsbauten anschaue und sehe, was saniert und auch neu gebaut wird, dann bin ich begeistert darüber, was hier auf die Beine gestellt wird. Es entstehen Bildungscluster mit unzähligen Freiflächen und allen Stückerln, die nur gespielt werden können: Es gibt Sportangebote und Sportfreiflächen, aber auch eigene Küchen und Kreativbereiche.

 

Ich erwähne beispielhaft die Ganztagesschule in der Grundäckergasse, die Ganztagesvolksschule in der Breitenfurter Straße, die Neue Mittelschule in Favoriten oder die Ganztagesschule in der Adolf-Loos-Gasse, wobei wir in Floridsdorf jetzt auch das erste Bildungsgrätzl eröffnen konnten. Mit diesen Ganztagesformen stärken wir die Chancengerechtigkeit, die so wichtig ist in diesem Bildungssystem. Chancengerechtigkeit ist unser Leitbild, dieses trägt uns von einer Lehrstellenzuteilung bis zu den Bildungsbauten und bis zur Unterstützung von Ganztagesschulen. Chancengerechtigkeit bedeutet, dass jedes Kind gleich viel wert ist. Jedes Kind braucht die gleichen Chancen dieser Stadt, und wir werden alles tun, um Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen durchzuziehen und umzusetzen.

 

Das tun wir bei den Ganztagesvolksschulen mit den verschränkten Formen. Warum? - Weil es eben Kinder gibt, die zu Hause nicht die entsprechende Unterstützung haben und die darauf angewiesen sind, in der Schule so betreut zu werden, dass sie dort den Schulunterricht und die Unterstützung bei den Hausübungen in einem bekommen. Davon gibt es viele. Außerdem werden wir auch in den Ganztagesschulen die Kriterien noch zusätzlich verändern, damit es auch für Alleinerzieherinnen und für Alleinerzieher leichter möglich sein wird, einen Platz zu bekommen.

 

Wir haben auch bei den Sommerangeboten noch eines draufgelegt. Es geht ja immer wieder um Chancengerechtigkeit, und deshalb betone ich: Nicht jedes Kind hat Eltern, die die Mitgliedschaft im Fußballklub und im Tenniscamp auf der Hohen Warte finanziert können. Nein. Aber mit den Summer City Camps schaffen wir ein wichtiges Unterstützungsangebot für jene Eltern, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, dass ihre Kinder in tolle Camps gehen. 2020 konnten 7.000 Kinder in den Summer City Camps 9 Ferienwochen an 34 Standorten genießen. Es gab sogar für Kinder mit Behinderung flächendeckende Betreuung. Außerdem gab es 2020 erstmals auch ein zusätzliches Lernangebot, das von rund 2.000 Kindern in Anspruch genommen wurde.

 

Was haben wir 2021 gemacht? - Wir haben gesehen, dass sich die Situation durch die Corona-Krise verschärft. Viele Kinder sind zurück geblieben. Viele Eltern haben ihren Urlaub verbraucht und alles Mögliche getan, um ihre Kinder durch diese Krise zu bekommen. Der Ansturm auf die Plätze war viel größer als gedacht, und deswegen haben wir uns wirklich bemüht, und es ist in dieser Geschäftsgruppe auch gelungen, die Zahl der Plätze noch einmal um 3.200 zu erhöhen.

 

Weiters gibt es auch die VHS Sommerlernstationen. Warum im Sommer lernen? Warum ist das so wichtig? - Es gibt auch vom Bund die gleichen Maßnahmen mit der

 

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