Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 31 von 103
Sommerschule, weil es viele Kinder gibt, deren Eltern sie nicht bestmöglich unterstützen können. Auf jene müssen wir schauen. Deswegen gibt es bei den Sommerlernstationen von Ende Juli bis zum 2. September für SchülerInnen, die eine öffentliche Mittelschule oder AHS-Unterstufe besuchen, Sommerferien, die von Lernen begleitet werden. Dabei können sie sich auf einen gelungenen Schulstart oder auch für eine Nachprüfung vorbereiten, wenn dies vonnöten sein sollte. - Auch hier finden wir wieder gleiche Chancen in der Bildung, und dieser Grundgedanke wird uns bei allem Handeln weiterhin leiten.
Kommen wir zum Kindergarten: Dort war die Situation in dieser Krise sicherlich am herausforderndsten. Die Kindergärten waren am stärksten betroffen, und zwar nicht nur die Pädagoginnen und Pädagogen, die Großartiges geleistet haben und vor allem durchgehend für die Kinder da waren. Es gab keine Schließtage, und das in einer Situation, die äußerst unsicher war und zu vielen Verunsicherungen führte. Mein Dank gilt allen PädagogInnen und natürlich auch den MitarbeiterInnen der Magistratsabteilungen, die in dieser Krise Unterstützung geleistet haben und beispielsweise mit 123 Info-Mails mit hochgradig komplexen Inhalten zum Corona-Management an den 350 Kindergarten- und Hortstandorten beigetragen haben. Auch hat die Stadt zum Beispiel mehrere Monate auf die Einhebung der Hortbeiträge und Essenbeiträge verzichtet, das waren insgesamt 11 Millionen EUR im Jahr 2020.
Wir haben noch eine Vielzahl an Fördermaßnahmen, die 10.000 Arbeitsplätze auch im privaten elementaren Bildungssektor sichern können. Es geht darum, dass die Einrichtungen, wo so viel wichtige Beziehungsarbeit geleistet wird, was gerade für Kinder in diesem Alter besonders wichtig ist, um eine Stabilität zu gewährleisten, erhalten werden können. 2020 wurden 10 städtische Standorte neu in Betrieb genommen. Zudem wurden 350 Kindergarten- und Hortstandorte und 50 dazugehörige Dependancen instand gehalten und saniert. Wien verfügt über ein Platzangebot für 104.500 Kinder in städtischen und privaten Kindergärten und Horten. Damit einher gingen im Jahr 2020 fast 402 Millionen EUR an ausbezahlten Förderungen.
Ich habe es gerade erwähnt: Der Beruf im Bereich der Elementarpädagogik ist äußert anspruchsvoll und fordernd und geht mit einer hohen Verantwortung einher. Wir erkennen diese große Belastung und Herausforderung natürlich auch an den Zahlen der Pädagoginnen und Pädagogen: Wir haben zu wenige in Wien wie auch in ganz Österreich.
Es gab auch einen Antrag betreffend kleinere Gruppen in den Kindergärten. - Sehr gerne, wenn wir genügend Pädagoginnen und Pädagogen haben! Was können wir tun, um Schritt für Schritt alles aufzubereiten, damit wir irgendwann dort hin zu einem Betreuungsschlüssel kommen, gemäß welchem wirklich jedes Kind möglichst individuell unterstützt werden kann?
Was machen wir? In der stadteigenen BAfEP konnten wir 2020 hoffentlich rund 700 Schülerinnen und Schüler für den KindergartenpädagogInnenberuf begeistern. Man weiß, dass es ganz wichtig ist, dass diese Personen nicht gleich mit 14 in diese Ausbildung gehen, sondern erst später. Und die BAfEP wird auch modernisiert und ausgebaut, zukünftig wird sie 35 Klassen und einen 10-gruppigen Praxiskindergarten haben. Außerdem haben wir auch noch ein attraktives Stipendienmodell über den WAFF entwickelt. Es werden 400 EUR monatlich ausbezahlt, damit jene, die diesen Beruf ergreifen wollen, diese Chance auch tatsächlich wahrnehmen können. Dieses Ausbildungsgeld gibt es für insgesamt 630 neue Elementar- und 270 neue AssistenzpädagogInnen.
Auch die Zahl der Sprachförderkräfte wird im Kindergarten von 300 auf 500 erhöht. Wir haben im letzten Landtag gerade erst beschlossen, dass wir dafür ein neues Anstellungsmodell auf den Weg bringen, und zwar mit einem eigenen Gehaltsband für die Sprachpädagogik. Die sprachliche Bildung ist nämlich für den Elementarpädagogikbereich ganz wesentlich. Das soll deutlich wachsen, damit man die KindergartenpädagogInnen entlastet, um diese mehr für den Beruf selbst, für die Bildung und Betreuung der Kinder freizuspielen.
Etwas habe ich noch vergessen, nämlich auch betreffend die Assistenzkräfte der Kindergartenkinder ein bisschen einen Blick in die Zukunft zu werfen: Sie wissen, dass in jeder Kindergartengruppe prinzipiell 1 Pädagogin steht, die 40 Stunden da ist, und 1 Assistenzkraft mit 20 Stunden. Auch das werden wir demnächst angehen, wir werden nämlich die Arbeitszeit der Assistenzkräfte von 20 auf 40 Stunden erhöhen, denn das ist eine nachhaltige und wichtige Investition in den Bildungsbereich.
Auf einen Antrag möchte ich noch eingehen. Dieser wurde, wie ich glaube, von der ÖVP eingebracht, dass es verpflichtende Schwimmkurse im Kindergarten gibt. Wir werden diesen Antrag ablehnen. Ich habe es gerade angesprochen. Die Situationen in den Kindergärten ist, dass es zu wenig Pädagoginnen und Pädagogen und zu große Gruppen gibt. Im Hinblick darauf kann ich mir nicht vorstellen - und wahrscheinlich können es diejenigen, die in diesen Beruf tätig sind, schon gar nicht -, wie man mit einer 25-köpfigen Kindergartengruppe schwimmen geht und einen Schwimmkurs macht. Wenn wir irgendwann einmal kleinere Gruppen und genügend PädagogInnen haben, dann wird man darüber nachdenken können, momentan ist das aber auch noch mit der Haftung schwierig, und aus diesem Grund müssen wir ablehnen.
Zum Schluss bleibt mir noch, ein riesengroßes Dankeschön an das Stadtratbüro, die gesamte Geschäftsgruppe mit ihren Abteilungen, Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern, die besonders im letzten Jahr Hervorragendes geleistet haben, zu sagen. Der Bildungsbereich war gekennzeichnet durch ein starkes Krisenmanagement auf Grund der Corona-Krise. Das hat damit begonnen, dass Teststrategien über den gesamten Schulbereich ausgerollt wurden. Auch ging es darum, wie man Kinder bestmöglich auffängt. Ich glaube, das war eine riesengroße Herausforderung, und wir hoffen, dass sich das nicht wiederholt. An dieser Stelle richte ich meinen Dank auch an alle Lehrerinnen und Lehrer, die im Bildungsbereich tätig sind, an alle Elementarpädago
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