Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 103
den sozialen Wohnbau erst eingeführt haben, und dass dieser soziale Wohnbau auch so ein Erfolgsprojekt geworden ist.
Wichtig ist, dass wir uns die Wohnsituation permanent anschauen, beobachten und auch in die Zukunft strategisch ausrichten. Wien bleibt trotz dieser Pandemie und der Auswirkungen stabil jene Stadt, die in der Wohnqualität, in der Lebensqualität sehr viel vorweisen kann. Das ist etwas, das wir auch weiterhin verteidigen müssen. Aktuell sind in unserer Stadt rund 24.000 Wohnungen in Bau, und das relativiert das, was Kollege Kowarik gesagt hat. Wenn Sie jetzt hergehen und sagen, es sind nur 600 Wohnungen dort und ein paar Hundert Wohnungen da - es sind insgesamt 24.000 Wohnungen, die in Bau oder Planung sind. Das ist etwas, worum uns viele Städte in Europa beneiden, dass wir so eine Bauleistung haben. Und dass wir da auch sehr viel Geld investieren, nämlich rund 900 Millionen EUR, die wir da fördern, das bedeutet auch, dass 4.353 Gemeindewohnungen geplant oder fertiggestellt sind. Natürlich, wenn Sie sagen, der Herr Bürgermeister hat einmal gesagt, auf den Weg gebracht, so hat er da schon recht gehabt, weil wir in der Stadt ja nicht Sim-City spielen, wo man auf den Knopf drückt und dann eine Stadt steht, sondern das muss geplant werden. Da möchte ich mich auch einmal bei den Stadtplanern und Stadtplanerinnen bedanken, denn das ist für mich wirklich eine eigene geniale Wissenschaft, die diese Stadt zu dem macht, was sie ist. Man soll nicht einfach sagen, die sind noch nicht gebaut, sondern auf den Weg gebracht, denn das heißt viel Planung, das heißt viel Überlegen, und deswegen schaut diese Stadt auch so aus, wie sie heute hier steht.
Unser Auftrag ist es eindeutig, leistbaren Wohnraum in Wien sicherzustellen. Die Flächenwidmungskategorie wurde auch angesprochen: Sie, eingeführt im März 2019, wird dazu führen, dass zwei Drittel dieser Flächen, die wir widmen, auch dem sozialen Wohnbau zugeführt werden können. Herr Kollege Prack, da werden Sie sich dann vergewissern können, das wird so sein, und ich kann Ihnen auch jetzt schon Beispiele zeigen, wie zum Beispiel aus dem 3. Bezirk Eurogate II oder Village Sophienspital, Kundratstraße, Neues Landgut, Montecuccoliplatz, da wird man daran messen können, wie diese Politik funktioniert.
Wichtig zu erwähnen sind auch unsere Smart-Wohnungen, welche es in Wien seit 2012 gibt, und wo es bis heute schon zirka 10.000 dieser Smart-Wohnungen gibt, die auf den Weg gebracht worden sind. Da ist es so, dass bei diesen Wohnungen pro Quadratmeter ein Eigenmittelanteil von 60 EUR liegt und die Miete bei 7,50 EUR. Das ist auch etwas Einzigartiges, wenn Sie den Vergleich ziehen und einmal mit Kollegen und Kolleginnen reden. Es ist ein absolutes Erfolgsprojekt.
Worüber ich heute unbedingt sprechen möchte, ist ein Erfolgsmodell seit dem Jahr 1984, und das hat natürlich auch das Jahr 2020 beeinflusst, nämlich der Wohnfonds Wien, der jetzt verstärkt auch Baurechte vergeben wird und vergeben hat. Was man da immer wieder erwähnen muss, sind die 3,1 Millionen Quadratmeter, die wir noch Reservefläche haben - das ist wirklich einzigartig in Europa -, und das bedeutet, dass wir diese Stadt überhaupt so entwickeln und Wohnbau weiterhin garantieren können.
Für uns als politische Kraft mit Verantwortung ist es wichtig, die Voraussetzungen für Qualitätssicherung in Stadtentwicklungsgebieten zu schaffen. Der Grundstücksbeirat soll zu einem Qualitätsbeirat mit Wirkung auch auf den freifinanzierten Wohnbau weiterentwickelt werden. So werden wir zukünftig alle Wohnprojekte in Wien ökologisch, sozial nachhaltig und ökonomisch sinnvoll errichten können.
Bedarfsorientierte Wohnformen haben in Wien auch eine ganz große besondere Aufmerksamkeit, ich möchte da vor allem Wohnen für Alleinerziehende erwähnen. Dafür gibt es in unserer Stadt unterschiedlichste Wohnmodelle wie Wohngemeinschaften, größere Clustereinheiten mit Gemeinschaftsräumen, Gästewohnungen, und vieles, vieles mehr. Seit Juli 2020 gibt es das Wohn-Ticket auch für Alleinerziehende, eine neue Möglichkeit für diese Zielgruppe, leichter eine geförderte und damit leistbare Wohnung zu bekommen. Die Zahl der alleinerziehenden Menschen in Wien ist stabil, zeigt aber doch eine Tendenz nach oben, und deshalb müssen wir das auch genau beobachten, weil sich im Jahr 2020 236 alleinerziehende Personen für ein Wohn-Ticket angemeldet haben - 209 haben dann auch eine Wohnung erhalten.
Wien lebt auch eine weitere wichtige Wohnform vor, nämlich das Generationenwohnen. Dieses entspricht voll und ganz den Bedürfnissen unserer älteren MitbürgerInnen und fördert zusätzlich den Kontakt zwischen den Generationen. Und was uns ganz wichtig ist: Wenn wir von der älteren Generation sprechen, dann denken wir als Koalition auch immer die junge Generation in dieser Stadt mit. Junge Wienerinnen und Wiener werden als JungwienerInnen auch bedacht und Wien bietet für diese Zielgruppe passende Wohnmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Ansprüche an.
Im vergangenen Jahr konnte die Wiener Bevölkerung in über 70 Veranstaltungen darüber informiert werden, welche Bauvorhaben die Stadt hat und viele Tausende Menschen haben das analog und digital auch wahrgenommen. Erwähnen möchte ich eine Ausstellung, nämlich „Wie wohnen wir morgen?“, die im Herbst 2020 stattgefunden hat. Das war auch schon ein kleiner Vorgeschmack auf die IBA, auf die Internationale Bauaustellung, die 2022 in Wien stattfinden wird und die uns auch sehr viele beeindruckende neue Projekte zeigen wird.
Unser Wien ist eine wunderschöne Stadt, darüber sind wir uns hier herinnen einig und das hört man auch aus sehr vielen Wortmeldungen. Wien war vor dieser Pandemie ein Tourismusmagnet und Wien wird nach dieser Pandemie wieder ein Tourismusmagnet werden. Wien besitzt viele Baujuwele, das sind nicht nur das Schloss Schönbrunn und die Ringstraße, das ist das Hundertwasserhaus, das ist alles, was auch jetzt in der Neuzeit gebaut wurde, das ist die Seestadt und vieles, vieles mehr. Wir haben natürlich eine Verantwortung, dieses Wien zu sanieren, weil wir auch davon profitieren und Menschen auf Grund dieses Charmes auch nach
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