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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 29.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 103

 

Sie gesagt haben, dass die Fläche immer weniger wird, sehe ich das nicht. Es ist der Druck immer größer, das stimmt. Aber das ist genau die Situation, dass die Stadt alles Mögliche versucht, um hier entgegenzuwirken, was nicht immer einfach ist, wenn es Spekulanten gibt, die auf Grund der Geringzinsentwicklung lieber ein Grundstück kaufen, das dann Jahrzehnte oder viele Jahre lang liegen bleiben kann, bevor sie hier auf der Bank Geld für die sogenannte - Geld, wie heißt das? - Aufbewahrungsgebühr bezahlen müssen.

 

Damit komme ich natürlich auch zur MA 49, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien. Die MA 49 ist mit der Bewirtschaftung der stadtnahen Erholungswälder und der Quellschutzwälder in Niederösterreich und in der Steiermark betraut. Das Management im Wiener Teil des Nationalparks Donauauen und die Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten städtischen Ökonomien sind weitere wichtige Aufgaben. Laut Rechnungsabschluss 2020 betrugen die Ausgaben der MA 49 gesamt rund 42 Millionen EUR, gegenüber standen Gesamteinnahmen von rund 10,6 Millionen EUR. Mit der jährlichen Beitragsleistung des Landes Wien an die Nationalpark Donauauen GmbH in der Höhe von 530.000 EUR werden die Interessen der Stadt über die Gesellschafterfunktion des Forstdirektors maßgeblich auch mitgesteuert. Insgesamt wurde eine Fläche von etwa 1 ha mit 8.000 Pflanzen aufgeforstet. Das Eschentriebsterben war in Österreich schon seit 2008 bekannt und trotz intensiver Suche Österreich-weit gab es bisher keine resistenten Bäume, die gefunden wurden. Somit ist die Situation gegeben, dass aus Sicherheitsgründen entlang von Wanderwegen, Straßen und Siedlungen diese Bäume, wenn sie kränkeln, gefällt werden müssen. Betreffend die Erholungssuchenden in den Freigebieten hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass hier der Bedarf um 25 Prozent gestiegen ist.

 

Weiter zur Landwirtschaft. Die Stadt Wien widmet sich seit über 40 Jahren dem Biolandbau und stellt die Biolandwirtschaft auch weiterhin in den Fokus. Das Stadtgut Laxenburg erwirtschaftete im zweiten Umstellungsjahr auf Biolandwirtschaft eine gute Ernte. Das Biozentrum Lobau kooperiert mit „Ja Natürlich“, bei welchem Weizen- und Trockenvollkornmehl des Biozentrums vermarktet wurden. Das Weingut Cobenzl mit rund 60 ha zählt mit einer Jahresproduktion von etwa 400.000 Flaschen Qualitätswein zu den bedeutendsten Wiener Weinbaubetrieben. Die Highlights 2020 waren hier der Doppelsieg beim Wiener Weinpreis für den Grünen Veltliner Grinzing 2019 und für den Gemischten Satz Sekt Brut Reserve. Bioumstellung und Unterzeichnung des Biokontrollvertrags für das Weingut Cobenzl, Erstellung von Weinpaketen, also man war auch da sehr kreativ in Zeiten von Pandemie mit einer dazu passenden Online-Weinverkostung, eine kontaktlose Möglichkeit, 24 Stunden Wiener Wein erhalten zu können, mit der Aufstellung eines Weinautomaten. Und trotz Pandemie konnten im Sommer beziehungsweise im Herbst 2020 auch 20 Traumhochzeiten durchgeführt werden.

 

Noch kurz zu Wien Kanal. Über das Jahr 2020, Bereich Planung, ist hier im Kanalnetz Planung eine Aufgabe von Wien Kanal, wo es um Neubau für Bezirkserschließungen, Errichtung von Sammelkanälen beziehungsweise Erschließung von Stadterweiterungsgebieten geht. Aber auch die Kanalnetzsteuerung ist natürlich ein wesentlicher Teil. Das Kanalnetzleitsystem ist das maßgebende Werkzeug für die aktive Bewirtschaftung der Hauptsammelkanäle. Im Regenfall wird das Betriebspersonal von automatischen Abflusssteuerungen unterstützt. Durch optimale Ausnutzung der Stauräume und Zurückhalten der Regenwassermenge kann ein geordneter Abfluss zur Kläranlage dann erfolgen.

 

Fachbereich Bau von Wien Kanal: Derzeit sind 99,8 Prozent aller Haushalte in Wien bereits an das Kanalnetz angeschlossen. 2020 konnten alle wichtigen Kanalbauvorhaben realisiert und das Kanalnetz um rund 11,4 km erweitert werden. Mit der Errichtung des Speicherbeckens Gelbe Haide im 23. Bezirk mit einem Fassungsvermögen von 10 Millionen Liter Regenwasser ist das das 3. Bauwerk nach Simmering und Favoriten, das hier bei lokal begrenzten Starkregenereignissen Wassermassen zwischenspeichern kann. Ein weiterer Schwerpunkt von Wien Kanal ist die Errichtung der Außenstelle Ost. Hier wird gemeinsam mit der MA 48 ein dritter Standort im Rahmen des Gesamtkonzepts unter dem Motto „Synergien nutzen und gleichzeitig Kosten sparen“ geplant und errichtet. Hier ist die Inbetriebnahme für 2022 geplant. Am Standort Großmarktstraße ist auch in dieser Strategie die Errichtung einer Bürozentrale für etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es wird die Neuerrichtung beziehungsweise Übersiedlung des bestehenden Lageplatzes geplant. Hier erfolgt planmäßig die Fertigstellung Ende 21.

 

Noch ein paar Zahlen. Fachbereich Kanalmanagement: 196 Milliarden Liter Abwasser wurden über das öffentliche Kanalnetz zur ebs-Kläranlage transportiert und damit einer Reinigung auf höchstem Stand der Technik zugeführt. 391 Kanalverstopfungen im privaten Bereich konnten erfolgreich behoben werden. 52 Dichtheitsproben und Kanaluntersuchungen wurden durchgeführt. 365 Anfragen zu Hauskanalanschlüssen wurden bearbeitet. 1.986 Firmen werden im Rahmen der Indirekt-Einleiter-Verordnung laufend überwacht und 5.212 Firmen in Evidenz gehalten. 2.164 Abwasserproben wurden gezogen und 4.494 Einzelanalysen durchgeführt. 804 t Material wurden aus privaten Öl- und Fettabscheidern umweltgerecht entsorgt. 180 km öffentliche Kanäle wurden inspiziert. 4.080 t Ablagerungen wurden aus dem öffentlichen Kanalnetz gefördert und fachgerecht entsorgt.

 

Ja, an dieser Stelle danke für den Applaus, aber ich bin eh schon fertig, die Zeit ist auch schon um. Ich möchte mich nur noch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Magistratsabteilungen und natürlich auch bei den Unternehmungen, die ich ausgeführt habe, und dann bei Wien Kanal besonders bedanken.

 

Jeder einzelne Mitarbeiter leistet hier durch seinen Einsatz einen riesigen Beitrag, damit Wien so lebenswert ist, wie es ist, und bleibt. Dafür sorgen wir. - Danke schön.

 

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