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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 25.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 99

 

entfernt ist, ein gutes Lernklima zu erzeugen und dass man da so oder so hätte Geld in die Hand nehmen müssen. Das haben auch die Evaluierungen der zuständigen Fachabteilungen in den letzten Jahren gezeigt.

 

Diese beiden Umstände, nämlich erstens sowieso Geld in die Hand nehmen zu müssen und zweitens den Bedarf der Schule decken zu können, auch was das Unterrichten am Standort selber betrifft - also Klassen am Gang, die zum Beispiel geteilt werden und dort unterrichtet werden müssen, weil zu wenig Raum ist -, waren für mich auch das ausschlaggebende Argument, diesen Standort zu erweitern.

 

Es gibt erste Studien, die eine jetzt schon versiegelte Fläche, nämlich den Schulhof, auch bebauen würden. Die Kollegin von den NEOS - liebe Angelika - hat sich darüber hinaus sehr dafür eingesetzt, das kann ich hier auch bestätigen, und sie nimmt mich auch mit auf diesen Weg, damit die Umplanungen zu noch mehr Grünraum - dass das, was man vielleicht an Grünraum für die Erweiterung wegnehmen muss, durch das Einbeziehen der großzügigen Parkanlage des Heiligenstädter Parks, aber darüber hinaus auch durch Fassadenbegrünungen und sonstige Ersatzbegrünungen für die Schule zur Verfügung gestellt wird - auch gelingen.

 

Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass der MA 56 gemeinsam mit der MA 19 deshalb auch ein guter Weg möglich sein wird, diesen Standort zu erweitern. Mehr leistbaren Schulraum, insbesondere Gratisganztagesvolksschulen, braucht es in ganz Wien, aber ganz besonders auch in Döbling, und ganz besonders auch in diesem Einzugsgebiet. Im Übrigen war der Bedarf, das wurde oftmals in der Debatte vermischt, nie ausschließlich an das Stadterweiterungsgebiet Muthgasse angekoppelt. Der Bedarf für die Schule Grinzinger Straße ist jetzt schon gegeben und wird in den nächsten Jahren sicher steigen.

 

Zusätzlich zum Stadterweiterungsgebiet Muthgasse wird es auch im Raum Heiligenstadt noch Schulstandorte brauchen. Ich weiß nicht, wer das Stadterweiterungsgebiet Muthgasse, Gunoldstraße Süd verfolgt: Das ist leider eine sehr problematische Situation auf Grund der EigentümerInnenschaft, die sich dort ergibt, nämlich immer wieder wechselnde Eigentümer bei den Grundstücken. Leider - und das führt mich auch zum dritten Grund, warum die Entscheidung für die Grinzinger Straße für mich schlüssig war - besitzt die Stadt Wien im Bereich der Muthgasse keine Grundstücke.

 

Die Erweiterung am Schulstandort Grinzinger Straße ist daher auch auf Grund der EigentümerInnenschaft für Wien natürlich finanziell besser leistbar und macht damit auch eine Kosteneffizienz möglich. In der Muthgasse - das werden wir vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt diskutieren können, das hat jetzt mit diesem Plandokument leider wenig zu tun - ist die EigentümerInnenschaft der einzelnen Grundstücke sehr, sehr problematisch. Ich rechne daher dort nicht mit einer Einigung für ein Flächenwidmungsansuchen bei der Stadt in den nächsten Jahren.

 

Das zweite Grundstück oder Projekt, das sich vis-à-vis befindet, ist das ehemalige Fernmeldeamt. Es wurde, glaube ich, gesagt, es schaut nicht sehr schön aus. Das ist vollkommen korrekt und es ist milde gesagt eine Bruchbude. Es ist vor allem ein Raum, der nicht nur wenig attraktiv ist, sondern auch dazu einlädt - Sie wissen ja, ich bin eine große Verfechterin der Broken-Windows-Theorie -, ins Umfeld auszustrahlen.

 

Das heißt, Gebäude, die in einem Grätzl stehen und so verfallen, und es dort keine Entwicklung, keine Verbesserung gibt, strahlen auch ins Umfeld aus. Es zieht Vandalismus an, es zieht einfach all jene Dinge an, die wir sicher nicht, schon gar nicht in dem Grätzl, haben wollen. Deshalb ist, finde ich, jeder Schritt zu unterstützen, dass dort ein Neubau, eine Attraktivierung hinkommt.

 

In der ersten Flächenwidmung, im ersten Entwurf vor der letzten Stellungnahme war vor allem das große Bedenken, dass durch die Bauklasse II, die im Übrigen immer mit einer Höhenbeschränkung vorgesehen war und damit die jetzige rechtlich mögliche Bauhöhe sogar unterboten hat, die Aussicht von der „Schönen Aussicht“, nämlich vom Pfarrwirt beeinträchtigt werden könnte. Das kann sein, das kann ich nicht beurteilen.

 

Die Fachexperten haben gesagt, es könnte sich ausgehen, aber wir wollten da sichergehen und haben jetzt eine Variante 2 erarbeitet, die eine ganz klare Änderung dahin gehend bietet, dass diese Aussicht jedenfalls gegeben und nicht mehr beeinträchtigt ist. Das wurde einerseits mit einer schrägen Baufluchtlinie möglich gemacht und andererseits mit der schon erwähnten Wiener Null, also das Binden der Bauhöhe an die Wiener Null, um da nicht irgendwelche Tricks anwenden zu können, wenn man so möchte.

 

Außerdem muss es dazu ein Flachdach geben, um diese Aussicht auch zu gewährleisten und es wird dafür das, was an 6 m Bauflucht zurückgebaut werden muss, hinten, wo es keine Bedenken der Sichtachsen mehr gibt, nämlich Richtung Sportplatz NAC, dazugegeben. Ja, es ist eine Erweiterung, es ist eine Verbesserung der möglichen Bebauung dort. Es ist allerdings auch eine hohe Attraktivierung dieses Gebietes und deshalb aus meiner Sicht auch zu unterstützen.

 

Ich glaube, dass es zu dieser Flächenwidmung vor allem auch in der Öffentlichkeit viele Mythen und viele vielleicht auch populistische Ansagen gegeben hat, die nicht notwendig gewesen wären. Mehr Seriosität in der Politik steht jedenfalls an, insbesondere wenn es um diese beiden Projekte geht. Ich bin davon überzeugt, dass wenn da alle Bauprojekte realisiert sind, wenn sie schön, attraktiv und in einer guten Nutzung sind, am Ende auch von allen, die jetzt dort beheimatet sind, großer Applaus kommen wird. Ich bitte daher auch Sie um Zustimmung. Danke.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

17.27.25

GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP)|: Vielen Dank, Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Auch ich habe mich in meiner Vorbereitung ein bisschen mit den vergangenen Geschehnissen beschäftigt

 

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