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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 110

 

ben, und beim Bauträgerwettbewerb für den geförderten Wohnbau stand zum ersten Mal das Thema Sport und Bewegung im Mittelpunkt und als Schwerpunkt.

 

Parallel zu diesem neuen Quartier, das wir dort entwickeln, schauen wir aber auch auf die bereits dort lebenden Favoritnerinnen und Favoritner, auf die Nachbarschaft. Und die Nachbarschaft ist dort nicht klein, denn wir reden von einem Grätzl, wo 35.000 Menschen leben. Dort findet parallel eine smarte Sanierungsoffensive statt, woran sich die Anwohnerinnen und Anwohner, die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Grätzls beteiligen können. Sie bekommen sogar eine Grätzlmarie dafür, wenn sie ihr Grätzl aufwerten. Es können sich die Hauseigentümer mit der Grätzlförderung an uns wenden, und ich bin mir ganz sicher, dass wir auch mit diesen Aktivitäten sowohl im neuen Teil als auch im alten Teil - unter Anführungszeichen - wieder Wohnbaugeschichte schreiben werden.

 

Dass wir das Thema Sanierung sehr, sehr ernst meinen - das ist heute auch mehrmals gefallen -, zeigt auch, dass wir eine neue Stelle geschaffen haben, eine kostenlose Beratungsstelle, nämlich die „Hauskunft“, wo sich wirklich alle - meine Kolleginnen und Kollegen Vorredner haben schon darauf hingewiesen - informieren können. Meine sehr geehrten Damen und Herren, mittlerweile finden dort schon 80 bis 90 Beratungen pro Monat statt, und das Positive ist, dass die Tendenz absolut steigend ist.

 

Leistbaren Wohnraum bereitzustellen, heißt für mich aber auch, meine sehr geehrten Damen und Herren, Missbrauch abzustellen. Wer seine Gemeindewohnung vermietet, muss mit ihrem Verlust rechnen. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, nehmen wir auch die entsprechenden Plattformen in ihre Pflicht, in ihre Verantwortung und scheuen da auch den Gang zu Gericht nicht.

 

Grundsätzlich ist überhaupt alles, was mit dem Thema Spekulation zu tun hat, absolut inakzeptabel. Stichwort Geschäftemacherei mit dem Kleingarten, Stichwort Abriss von Gründerzeithäusern, wo es jetzt dann zu einer Strafe von bis zu 300.000 EUR kommen kann, wie das unsere frischnovellierte Bauordnung vorsieht.

 

Wir signalisieren überhaupt mit der neuen Bauordnung - und ich möchte sie heute nur kurz streifen - einfach auch den gewinnorientierten Unternehmen, dass wir Gebäude, die das Wiener Stadtbild, den Wiener Charakter, den Wiener Charme, das Wiener Lebensgefühl stark beeinträchtigen, absolut nicht akzeptieren, meine sehr geehrten Damen und Herren.

 

Den Wiener Mieterinnen und Mietern bietet seit vielen, vielen Jahren, nämlich seit mehr als 25 Jahren, die Wiener Mieterhilfe Unterstützung, kostenlos, absolut kompetent und auch niederschwellig, weil die Mieterhilfe zu den Menschen vor Ort geht. Das hat sie heuer auch in ihrer Sommertour bewiesen, und das ist das beste Beispiel dafür, wie ernst wir diese niederschwellige und kostenlose Beratung auch nehmen. Egal, ob es darum geht, dass die Menschen den Eindruck haben, ihre Miete ist zu hoch, dass sie von Hausspekulanten schikaniert werden oder wenn es um das Thema Prozessfinanzierer geht, wozu immer viele Infos eingeholt werden, weil diese zwar von Beginn an viel versprechen, aber leider im Endeffekt wenig halten und nur für Ärger sorgen.

 

Wenn es die Corona-Situation nicht zulässt, dann gibt es natürlich Beratungen per Mail, die sehr, sehr gut in Anspruch genommen werden, zum Beispiel auch der Online-Mietenrechner, der absolut hilfreich ist. Überhaupt erfreuen sich diese digitalen Angebote großer Beliebtheit. Heute wurde auch schon auf unsere Online-Wohnungsvergabe von Wiener Wohnen hingewiesen, die sehr gut läuft. Ich will jetzt gar nicht weiter darauf eingehen, denn das wurde schon gut ausdiskutiert.

 

Was mir an dieser Stelle aber ganz, ganz wichtig zu sagen ist: Wiener Wohnen bietet noch viel, viel mehr als all das, was heute aufgezählt worden ist, denn es ist eine städtische Hausverwaltung, die sich weit über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus um die Menschen im Gemeindebau kümmert, und darauf können wir alle zusammen sehr, sehr stolz sein, meine sehr geehrten Damen und Herren.

 

Das beste Beispiel sind in den vergangenen Wochen die angebotenen Grippe- und Covid-Impfmöglichkeiten im Gemeindebau, ein absolut niederschwelliges Angebot in diesen Pandemiezeiten. Wir haben Defis in den großen Gemeindebauanlagen, und zwar nicht nur einen, sondern viele.

 

Und Wiener Wohnen greift eine große Tradition des Wiener Wohnbaus auf, nämlich Kultur im Gemeindebau, denn schon das Rote Wien in den 1920er Jahren bekannte sich dazu, dass Kunst und Kultur nicht nur für die Elite da ist, sondern für jeden in unserer Stadt. Ich freue mich sehr, dass wir diese Tradition Kultur im Gemeindebau wiederaufnehmen, dass wir sie ernst nehmen, denn sie diente ja immer schon auch dazu, Künstlerinnen und Künstler zu fördern, und das machen wir. Nur als Beispiel: Die SOHO-Studios im Sandleiten-Hof in Ottakring sind wirklich einzigartig, der Atelierhof am Schlingermarkt - all das zeigt, dass wir diese Tradition sehr, sehr ernst nehmen.

 

Ich möchte an dieser Stelle auch der Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler sehr, sehr danken, denn gemeinsam haben wir das Kulturlabor Gemeindebau ins Leben gerufen, das höchst erfolgreich ist. Zum Beispiel fanden heuer die ersten Gemeindebaufestwochen statt, da gab es Streetdance, da gab es einen Zirkus. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn man sich das angeschaut und gesehen hat, mit welch wirklich großer Begeisterung die Kinder und Jugendlichen da mitgemacht haben, dann hat uns das gezeigt, dass wir mit diesem Weg absolut richtig liegen.

 

Ebenfalls richtig liegt Wiener Wohnen auch auf dem Weg, Mieterinnen und Mieter zu unterstützen, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten gelangt sind. Bereits zu Beginn der Pandemie hat Wiener Wohnen als Hausverwaltung einen Delogierungsstopp verhängt und mit den Betroffenen gemeinsame Lösungen gesucht. Das Ziel war und ist, meine sehr geehrten Damen und Herren - auch das ist mir sehr wichtig, hier zu betonen -, die nachhaltige Wohnungssicherung. Wir wollen, dass die Menschen im Wiener

 

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