Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 110
auf eine Gruppengröße und ein Betreuungsverhältnis von 1 zu 20 oder 1 zu 15 kommen. Das mache ich nicht, weil das nicht seriös wäre. Wir müssen schauen, wie wir die Rahmenbedingungen verbessern können, indem wir die Qualität verbessern, Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen, zum Beispiel über die Erhöhung der Assistenzkräfte, über die Sprachförderung, um so dieses Berufsbild attraktiver zu machen, mehr Pädagoginnen und Pädagogen im Job zu halten.
Zweitens schauen wir, auch mehr Pädagoginnen und Pädagogen für den Job zu gewinnen. Wir haben das Ausbildungsgeld auf den Weg gebracht, das auch in Zukunft finanziert sein wird, wir bauen mit dem Ziel die BAfEP neu, um mehr Menschen für diesen schönen, wichtigen, aber auch herausfordernden Beruf zu begeistern.
Damit bin ich bei GRin Janoch: Ja, es ist wichtig, auf Expertinnen und Experten, Personen, die im Feld sind, zu hören. Darum höre ich ganz genau zu, und darum ist es mir auch wichtig, sowohl städtische als auch private Kindergärten zu stärken. Es ist ein Leichtes, sie hier gegeneinander auszuspielen, aber ich warne davor, denn wir haben eine gemeinsame Herausforderung, nämlich Kinderbetreuungseinrichtungen zu stärken. Darum bin ich stolz darauf, dass wir die städtischen ausbauen und unterstützen und gleichzeitig ganz genau auf die privaten schauen, weil auch diese ein ganz wichtiges Angebot in dieser Stadt bieten. Wir haben heuer Unterstützungen auf den Weg gebracht, um Corona-Folgen abzufedern. Wir werden das auch nächstes Jahr wieder tun, weil die privaten Plätze wichtig sind und gesichert werden müssen. Wir haben es geschafft, dass das Assistenzpersonal mit nächstem Jahr budgetär verankert ist. Das sind pro Jahr zumindest 13 Millionen EUR, die vor allem die Privaten bekommen werden, weil es dort darum geht, auch das Assistenzpersonal zu erhöhen.
Auch beim Thema der Sprachförderung war es mir wichtig, dass nicht nur die städtischen, sondern auch die privaten profitieren, mit der Prämisse, es geht um das Kind. Mir geht es nicht darum, ob der Träger jetzt die Nikolausstiftung ist oder die Stadt selber den Kindergarten macht. Mir geht es darum, welche Qualität beim Kind ankommt. Und da ist das Einzige, was für mich zählt, zu schauen, dass die Qualität noch besser wird, noch weiter gesteigert wird, damit alle Kinder die besten Rahmenbedingungen im Kindergarten bekommen.
Im Bereich der Schule setzen wir viele Projekte fort, die wichtig sind, wie den Ausbau der Ganztagsschule. Dabei muss ich GR Zierfuß in seiner Wahrnehmung widersprechen, weil Sie gesagt haben, die offenen Volksschulen werden gezwungen, zu verschränkten zu werden. Ich erlebe genau das Gegenteil. Ich bekomme unglaublich viele Zuschriften, Anrufe, Bitten von Direktorinnen und Direktoren, dass sie endlich eine verschränkte Ganztagsschule werden. Da zeigt es sich, dass die Direktorinnen und Direktoren und auch die Bevölkerung oft viel, viel weiter sind, als Sie in Ihrer Fraktion, weil die Ganztagsschule und die verschränkte Ganztagsschule eine sehr beliebte Form ist, die auch immer mehr Zuspruch bekommen hat, auch in bürgerlichen Bezirken wie Döbling. Wenn dort vor fünf Jahren noch die Welt untergangen ist, wenn ein Standort Ganztagsschule wurde, bekomme ich jetzt Zuschriften von DirektorInnen in Döbling, die sagen: Bitte, auch mein Standort! Ich möchte eine Ganztagsschule. Das ist der Grund, warum wir auch weiter investieren, um die Ganztagsschule auszubauen.
Gleichzeitig schauen wir darauf, dass alle Schulen eine gute Unterstützung bekommen. Das heißt, mit nächstem Jahr wird jede öffentliche Schule, die es auch braucht, egal, ob offen oder verschränkt, bis März auch eine administrative Unterstützung bekommen, weil die Herausforderungen an den Schulstandorten massiv sind.
Wir haben es auch gemeinsam mit dem Bildungsministerium geschafft. Das sei auch ein Wink an die grüne Seite. Es gibt auch gute Zusammenarbeit im Bildungsbereich, denn nur gegeneinander kann man nicht arbeiten, um etwas voranzubringen. Wir werden gemeinsam auch die Schulsozialarbeit um 20 Prozent aufstocken, weil es hier eine Co-Finanzierung gibt.
Wir haben unglaubliche Kraftanstrengungen geleistet, um in der Digitalisierung voranzukommen, über 60 Millionen EUR investiert, um für die Herausforderungen der aktuellen Zeit und vor allem des Wandels fit zu sein. Dafür ein herzliches Dankeschön allen, die in dieser Stadt beteiligt waren. Das war eine Mammutaufgabe, die Digitalisierung in kürzester Zeit so voranzubringen. Ich bin stolz, dass wir in diesen Digitalisierungsschub in den Schulen so viel investieren.
Ja, es braucht mehr Lehrerinnen und Lehrer für Wien, um jeder Schule und jedem Kind die beste Unterstützung zu geben. Wir tun in Wien das, was uns möglich ist, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und vor allem auch, um faire Rahmenbedingungen zu geben. Das ist auch das Ziel von der Reform der Planstellen und Verteilung von Ressourcen gewesen und ist es noch immer nämlich vom Kind aus zu denken, dass jedes Kind eine gute Unterstützung verdient hat und damit Schulen eine bessere Planungssicherheit bekommen. Das ist die Grundlage für viele weitere Verbesserungen, die auch in Zukunft kommen werden. Im kommenden Jahr wird es einige weitere Projekte im Rahmen des Bildungsversprechens für Wiener Schulen geben, um die Schulen zu unterstützen, die Kinder zu unterstützen und damit die Möglichkeit für einen Bildungsaufstieg wieder zu verbessern.
Wir haben im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe enorme Herausforderungen. Auch das war in Diskussion, das muss man auch offen so ansprechen. Die Kinder- und Jugendhilfe ist immer ein guter Sensor für gesellschaftliche Krisen. Das heißt, wenn es gesellschaftliche Krisen wie eine Pandemie gibt, ist auch dieser Bereich zusätzlich gefordert. Wir sehen eine größere Anzahl an Kindern, die eine Unterstützung braucht. Wir investieren in ambulante, präventive Angebote, denn die oberste Prämisse und das Ziel sind, so gut es geht, die Familien zu unterstützen und zu begleiten, um einerseits den Kindern die beste Perspektive zu geben und andererseits Krisenzentren oder WGs zu entlasten.
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