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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 114

 

ten Planungsdetails. Ich freue mich auch, dass wir mit unserem Koalitionspartner, den NEOS, ein gutes Paket schnüren werden können. Denn 20 Millionen jährlich in den Radverkehr zu investieren, ist schon eine große Sache und hat es bisher in der Stadt nicht gegeben. Ich freue mich schon auf die Präsentation der ersten Projekte, weil wir im letzten Jahr wirklich viel Herzblut und viel Hirnschmalz hineingesteckt haben, damit wir so ein großes Paket zusammenbringen.

 

Auch Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sind mir ein Anliegen, weil das gerade während Covid doch eine Verkehrsmittelform war, wenn man das so nennen will, die massiv an Zulauf gewonnen hat. Die Leute haben das viel, viel mehr genutzt, durchaus aus dem Grund, weil man gesagt hat, man will gewisse Bereiche meiden, wo sich vielleicht mehr Leute aufhalten. Das ist auch ein Bereich, der mir ein besonderes Anliegen ist, nicht zuletzt deswegen, weil ich selbst auch sehr gerne durch die Stadt gehe.

 

Der Klimaboulevard Thaliastraße ist so ein Beispiel, wo wir wirklich die Gehsteige verbreitert haben. Neben schönen Aufenthaltsflächen und Cooling-Maßnahmen war natürlich auch ein wichtiger Punkt, den öffentlichen Raum auch für Fußgängerinnen und Fußgänger erlebbarer zu machen. Wir haben auch die Sicherheit mit den Quergassen und den Einmündungen in die Thaliastraße in den Bereichen, wo es noch keine Ampelanlage gegeben hat, erhöht. Wir haben in der Thaliastraße ja auch mit Ausnahme der Straßenbahn das Tempo reduziert, weil es mir sehr wichtig ist, dass Öffis weiterhin sozusagen ungestört durch die Stadt fahren können, weil natürlich die Öffis für viele Menschen die absolut wichtigste Alternative zum Auto sind. Ich habe seit vielen Jahren sehr intensiv darauf geschaut, dass wir mit Verkehrsberuhigungsmaßnahmen nicht unsere öffentlichen Verkehrsmittel unnötig einbremsen.

 

Auch am Praterstern haben wir ein großes Projekt. Er wird ja heuer fertig, da freue ich mich schon sehr darauf. Er ist, glaube ich, einer der am wenigstens hübschen Plätze in Wien - ich würde es einmal so formulieren. Auch hier haben wir versucht, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, für die FußgängerInnen Gehrelationen herzustellen, Sitzmöglichkeiten, Wasserspiele, Kühlung, Begrünung - das gehört ja eigentlich schon zu unserem Standardprogramm.

 

Keine Sorge, ich werde Ihnen jetzt nicht alle Maßnahmen aus der Smart-City-Strategie erzählen, denn das würde, glaube ich, den Rahmen ein bisschen sprengen, aber ein Punkt, der mir wichtig zu erwähnen ist, ist die Mobilitätsgarantie. Ich finde, das ist eine schöne Vision, die wir in Wien in die Tat umsetzen wollen, dass man in Wien, in einer Stadt, die sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen ist, kein Auto brauchen soll. Jetzt weiß ich, das ist in vielen Bereichen von Wien schon jetzt so, aber es gibt Bereiche in Wien, wo das noch nicht so ist. An denen wollen wir arbeiten, dort wollen wir Bemühungen für Öffis intensivieren, genauer hinschauen, wie wir diese Sache mit der berühmten letzten Meile lösen können, die ja oft das Problem ist.

 

Sharing-Angebote waren mir schon immer wichtig, sie werden in diesem Bereich sicher auch ein Teil der Lösung sein. Wir haben in der letzten Legislaturperiode leider nur fünf WienMobil-Stationen zusammengebracht, weil es vom damaligen Verkehrsressort kein Interesse gegeben hat, das umzusetzen. Ich kann Ihnen sagen, dass ich gemeinsam mit meinem Kollegen Peter Hanke in den nächsten 5 Jahren 100 WienMobil-Stationen umsetzen möchte. Jede WienMobil-Station ist eine Sharing-Station, wo man sich unterschiedliche Verkehrsmittel ausborgen kann.

 

Ich glaube, ein ganz wichtiger Schritt für die erhöhte Mobilität in der Stadt wird sein, dass wir eine zentrale Mobilitätsdrehscheibe haben, und die wird die WienMobil-App sein. Meine und auch die Vision der Wiener Linien und auch die des Peter Hanke ist es, dass wir alle Mobilitäts-Sharing-Dienste, aber auch Öffis oder andere Sachen über diese zentrale Plattform abwickeln. Ich möchte, dass es einen Ansprechpartner gibt. Das müssen aus meiner Sicht die Wiener Linien sein, die diese integrative Mobilitätsplattform betreiben, bei der man quasi ein Passwort, einen Zugang hat, sich nicht mit 17 verschiedenen Apps herumplagen muss, mit unterschiedlichsten Nutzungsbedingungen, mit 17 verschiedenen Bezahlformen, sondern einen zentralen Ansprechpartner, über den alles abgewickelt wird. Ich glaube, das ist ein wichtiger Schlüssel dafür, dass wir noch mehr Leuten bessere Angebote machen können und sie sagen, ja, in Wien möchte ich eigentlich gar kein Auto mehr haben. Das ist unser Zugang, wirklich das Angebot ganz intensiv zu verbessern. Da sind wir dran und, glaube ich, auf einem guten Weg.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank für die Beantwortung. (Zwischenruf.) - Ach so, okay. Ich würde bitten, dann aber zum Schluss zu kommen.

 

Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ich bin leider so umfassend gefragt worden. Sie wissen, Herr Vorsitzender, ich bin eigentlich immer eine, die gerne kurz antwortet. Es tut mir sehr leid, ich möchte mir dann aber nicht anhören müssen, dass das, was die Stadtregierung macht, ja eh nichts ist. Deswegen müsst ihr da jetzt leider durch.

 

Ich werde versuchen, mich jetzt kurz zu fassen. Wir haben uns natürlich auch das ganze Thema Lieferdienste angeschaut. Der ganze Gütertransport und Güterverkehr in der Stadt werden ein wichtiges Thema sein. Die vielen Pakete, die ausgeliefert werden, sind ein wichtiges Thema, dem ich mich sehr intensiv widmen möchte. Wir haben betreiberunabhängige Zustellboxen und digitale Vernetzungsplattformen. Es gibt auch ein Projekt bei den Wiener Linien, bei dem diese Pakete mit Fahrradboten zugestellt werden. Das ist noch ein bisschen in den Kinderschuhen, aber da möchte ich mich sehr intensiv dahinterklemmen, denn das sind viele, viele Fahrten, die in der Stadt passieren, die so aus meiner Sicht nicht sein müssten.

 

Ich habe hier noch die Weiterentwicklung des Garagengesetzes stehen - das war eine Maßnahme aus unserem Klimafahrplan - und natürlich der Ausbau der Ladestationen im öffentlichen Raum. Denn wichtig wird neben einer Reduktion und dem Angebot von anderen

 

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