Gemeinderat, 20. Sitzung vom 23.02.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 128
und den Bus nicht aufhält. Auf der Wattgasse ist das schon ein bisschen schwieriger, da geht es ziemlich bergauf, und wenn der Radfahrer auf dem Mehrzweckstreifen fährt, kann der 10A nicht überholen und gondelt dann hinten nach.
Das hat Maria Vassilakou gemacht und alle Grünen haben applaudiert. Solche Situationen, dass sich Radfahrer und Busse eine Fahrspur teilen, gibt es dutzende in Wien. Was machen wir sonst? Überhaupt keine Autospuren mehr? Bäume wegnehmen? Häuser wegreißen? Wie stellt ihr euch das alles vor? Ihr seid wirklich dermaßen ideologiegesteuert! Wahrscheinlich sind eure Wähler auch so unbedarft, dass die euch das noch abnehmen.
Ihr habt aber zusammen mit der SPÖ zwischen 2010 und 2020 so viele Wohnbauten gewidmet, das sind nicht nur hunderte in der Breitenleer Straße, es sind über 10.000, ich habe eh schon ein paar da runtergebetet: 3.500 im Oberen Hausfeld, SPÖ und Grüne haben sie gewidmet, 3.000 Wohnungen 1 km entfernt in der Berresgasse, 8.500 Wohnungen, da waren andere Parteien auch dabei, in der Seestadt Aspern, und so weiter, und so fort. Entlang der Großenzersdorfer Straße, Erzherzog-Karl-Straße wird trotz Bausperre munter gebaut, das sind noch einmal 2.500 bis 3.000 Wohnungen. Das haben alles die Grünen gewidmet, aber mit dem Auto fahren darf man nicht. Das ist dermaßen verlogen.
Wir Freiheitliche sehen uns da seit vielen Jahren in einer Tradition, wir machen Politik für alle Verkehrsteilnehmer und wir versuchen zumindest, alle gleich zu behandeln. Auch wenn wir nicht allen Radwegen zustimmen, weil wir die Planungen unsinnig finden oder übertrieben, aber trotzdem wollen wir auch etwas für die Radfahrer machen. Wir machen hier eine ausgewogene Politik, zumindest probieren wir das.
Noch so ein gutes Beispiel gibt es schon ein bisschen länger: Neustiftgasse, genauso wie Burggasse, Burggasse geht bergab, ziemlich einfache Übung, bergauf die Neustiftgasse, es geht zwar nicht merklich bergauf, aber doch über lange Zeit und wenn man da nicht so mächtige Oberschenkel durch jahrelanges Training hat wie ich, hält man natürlich den Bus auf. Da hat sich noch nie ein Grüner darüber aufgeregt. Diese Sachen gibt es halt. Der Straßenverkehr, also der Verkehrsraum, der öffentliche Raum ist für alle da, auch für Autos mit Verbrennungsmotor und solche, die vier Räder oder mehr haben.
Was für Radwege hat er noch angesprochen? - Lassallestraße. Er hat gefragt: Na, wie kommt man denn da hinüber? Wenn Kollege Stark einmal Zeit hat und die Örtlichkeit finden sollte, treffen wir uns bei der U1-Station Vorgartenstraße oder Praterstern. Ich komme mit dem Rad aus Eßling und zeige ihm dann, wie man die Straße quert. Man fährt nämlich bei der Venediger Au oder bei der Vorgartenstraße auf der Seite entweder weiter zur Reichsbrücke oder man fährt rüber über den Radweg und fährt die andere Seite die Vorgartenstraße runter. Oder man fährt über die Reichsbrücke und ist im 22. Bezirk.
Da bin ich auch schon beim nächsten Radweg. Dieser Radweg, heute in der Früh bin ich dort wieder gefahren, ist nie überlastet. Und da bin ich, wenn ich da stringent weitergehen darf, auch schon beim neuen „Super mega hyper überdrüber“-Radweg im 22. Bezirk. Zur Praterstraße komme ich nachher noch hin, dort wird jetzt statt dem Pop-up-Radweg ein neuer Radweg errichtet, alle haben versprochen, das gehe ohne Fahrspurverlust, Ulli Sima und der Ernst Nevrivy haben gesagt, der wird geradeaus weitergezogen dort, wo der Pop-up-Radweg war. Wie das Ganze vonstattengeht, weiß man nicht. Ich habe noch keine Planungen gesehen, obwohl die natürlich fix und fertig sind, vielleicht wird was vom Grünstreifen weggenommen, vielleicht bin ich nicht ganz auf dem Laufenden, Joe wird mir dann noch erklären, dass ich mich nicht auskenne.
Was mich aber ärgert - das ist jetzt bis zum Donauzentrum vorgestellt worden und bei der Pressekonferenz auch gefragt worden -: Wie viele Parkplätze werden dort verloren gehen? Er hat gesagt, na, das wissen wir noch nicht so genau. Das ist natürlich ein völliger Blödsinn, denn wenn so ein Projekt vorgestellt wird, ist das von A bis Z geplant, auf Millimeterpapier gezeichnet, und man weiß ganz genau, wo welcher Parkplatz wegkommt, wo vielleicht ein Baum wegkommt, wo ein neuer Baum gesetzt wird. Alles ist fix und fertig im dritten Ladl. Wenn man den Radweg jetzt nach der Kagraner Brücke geradeaus weiterzieht, fallen entlang des alten Gemeindebaus und dann weiter bis zum Donauzentrum 50 Parkplätze, ich habe es jetzt einmal durchgezählt, weg. Die haben dort keine Parkgaragen, das ist ein alter Gemeindebau. Also wo werden die dann parken? Habt ihr eine ganz tolle Lösung, die mir jetzt nicht einfällt, mit der ihr es ohne Parkplatzverlust bewerkstelligen könnt?
Dieser Radweg, also von der Kagraner Brücke bis zum Donauzentrum, der ist besonders unnötig. Das wüsste vielleicht auch Kollege Stark, wenn er sich dort auskennen würde. Wenn man die Kagraner Brücke überquert hat - jetzt im Moment teilt man sich noch den gemeinsamen Weg mit den Fußgängern - geht es dann nach links ein Stückerl der Alten Donau entlang und dann unter der U1-Trasse die Anton-Sattler-Gasse bis zum Donauzentrum - herrlich zu fahren, ein sehr breiter Radweg. Er ist nicht 4 m breit, das wäre aber unnötig, man kommt verkehrsberuhigt unter der U1-Trasse bis zum Donauzentrum und dann geht es weiter bis zum Kagraner Platz, aber nicht auf der stark befahrenen Wagramer Straße, sondern hinten zwischen den Gemeindebauten und auch noch entlang der U1 - also alles leiwand, gut ausgebaut, seit Jahren gut angenommen. Es ist also völlig unnötig, dass man einen schnurgeraden Radweg bis, was weiß ich, Süßenbrunn macht oder sowas. Die Radfahrer müssen nicht immer schnurgerade fahren. Radfahren soll ja auch ein bisschen ein Sport sein, vielleicht ein Vergnügen. Ein Radweg ist ja keine Autobahn, so fährt man halt auch einmal um die Kurve. Ein Fußgänger kann auch nicht immer geradeaus gehen, sonst rennt er wahrscheinlich in einen Laternenmast oder in ein Auto oder sonstwas hinein. Das kapiere ich nicht, das kapiere ich aber auch bei den Roten nicht. Das
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