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Gemeinderat, 20. Sitzung vom 23.02.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 128

 

machen sie wahrscheinlich schon Richtung grünes Wählerklientel, dass man die jetzt anspricht, weil es die dann irgendwann eh zerbröselt.

 

Diese Radwegplanung an sich, dass man für den Radweg, für den Radverkehr was tut, ist ja okay, damit stimmen wir auch überein. Trotzdem soll man aber nicht mutwillig Parkplätze vernichten, wo sie dringend notwendig sind. Jetzt wird das Parkpickerl im 21. und 22. Bezirk eingeführt, jetzt wird auch dort Länge mal Breite abkassiert, da darf das Angebot nicht gleichzeitig kleiner gemacht werden. Das ist unsittlich, und so etwas lehnt die FPÖ ganz entschieden ab.

 

Die Praterstraße gehört ja auch zum Super-mega-drüber-Radweg. Dort wird auf der einen Seite ein 4 m breiter Radweg gebaut. Apropos: Da fällt mir jetzt noch einer ein. Wir waren am Wochenende einmal nicht mit dem Radl unterwegs, weil wir einen jungen Hund haben. Wir waren quasi in der Lobau, im Öllager. Da ist ein Radweg gebaut worden, der halt 3 m breit ist. Das ist auch schon super überbreit und unter der Woche komplett unnötig, weil fast keine Radfahrer unterwegs sind. Jetzt haben wir uns gedacht, wir gehen halt vom Damm über den Ölhafen zur Panozzalacke, gehen dort auf ein Bier und auf einen Spritzer. Der Radweg ist dort gebaut worden, urbreit, daneben gibt es die Straße und für Fußgänger gibt es nix, null, nicht einmal irgendwas. Früher hat es dort im Grünstreifen den Trampelpfad gegeben. Die Radfahrer sind auch gefahren, entweder dort oder auf der Straße, es ist nie jemandem etwas passiert. Am Wochenende fahren eh keine Tanklaster herum.

 

Für Fußgänger gibt es dort einfach nichts, Hauptsache, es gibt einen 3 m breiten Radweg und die Fußgänger können sich aussuchen, ob sie auf der Straße oder auf dem Radweg spazieren. Beides ist nicht lustig, das kann ich euch aus eigener Erfahrung berichten. Also wie man so etwas planen kann, kapiere ich nicht, und das war, glaube ich, ein Werk der SPÖ. Wenn das noch geändert wird, dann soll es mir irgendwer erklären, aber es sind dort keine Fußgängerpiktogramme oben und dementsprechend schnell sind halt die Radfahrer unterwegs. Sie waren teilweise eh sehr rücksichtsvoll, es war schön und die waren gut aufgelegt.

 

Bei der Praterstraße wird jetzt auf der einen Seite ein 4 m breiter Rad-Highway gebaut, stadtauswärts, da kommen die Parkplätze weg. Auf der anderen Seite (Zwischenruf.) gibt es einen Fahrradstreifen, da kommen sie nicht weg. - Ich weiß es nicht, ist mir wurscht. - Auf der anderen Seite bleibt der Radweg aber auch bestehen, es gibt ja auf beiden Seiten gut ausgebaute Radwege, ein bisschen schmälere, man muss ein bisschen aufpassen. Wie im gesamten Leben, wie jeder Fußgänger aufpassen muss, jeder Autofahrer muss aufpassen, muss auch der Radfahrer aufpassen. Wenn man schon auf der einen Seite den überbreiten Radweg macht, verstehe ich nicht, warum man diesen auch noch behält.

 

Ich bin diese Woche schon zwei Mal zu verschiedenen Zeiten - um acht, um zehn - dort gefahren, da stehen bei der Ampel vielleicht zwei oder drei Radfahrer, manchmal gar keiner. Vielleicht sind es in der Früh dann fünf Radfahrer, die angestellt sind, vielleicht fahre ich zu spät, na und? Bei der Fußgängerampel warten sie auch, die Autos warten, warum sollen Radfahrer nicht warten? Oder sind die irgendetwas Besseres? Die sollen halt auch warten und sollen sich anstellen. Es ist noch nie passiert, dass die Radfahrer eine Grünphase nicht wahrnehmen haben können, wie es Autofahrern passiert, nur weil ein paar angestellt sind. Schlimmstenfalls fahren sie halt bei Rot drüber. Also das verstehe ich nicht.

 

Den hätten wir zumindest wegnehmen müssen oder man sollte ihn wegnehmen, denn wenn man dort fährt - ich fahre ja vorsichtig, aber die Radfahrer fahren dort sehr schnell - und es parken dort Autos, viele Lieferanten wollen halt zum Gehsteig, ist das gar nicht so ungefährlich. Wenn man schon sagt, man will dort etwas zum Flanieren schaffen, den Fußgängern noch mehr Platz geben, warum gibt man nicht dort den Radweg weg und gibt den Fußgängern auf dieser Seite, also Richtung stadteinwärts, wirklich Platz zum Flanieren? Das muss mir auch wirklich einer einmal erklären.

 

Ein ganz besonders dummer Radweg, den habe ich mir zum Schluss aufgehoben, ist in der Krottenbachstraße. Was daran smart oder umweltfreundlich sein soll, wenn man 200 Parkplätze wegnimmt, den Stau vergrößert, mehr Abgase, mehr Feinstaub, mehr Lärm, und so weiter verursacht, kapiere ich schon einmal nicht. Es kommt dort aber Grünraum weg, Gehsteige werden enger gemacht. Und warum? - Weil es sich die Roten und die Grünen einbilden. Die Gebrüder Resch - Daniel Resch als aktueller Bezirksvorsteher und sein Bruder und künftiger Bezirksvorsteher, Klemens Resch, seines Zeichens Klubobmann der FPÖ im 19. Bezirk - kämpfen im 19. Bezirk eh Seite an Seite gegen diesen unsinnigen Radweg.

 

Die werden auch in der nächsten Periode Schulter an Schulter kämpfen, der eine ist halt Vorsteher-Stellverstreter, der andere Vorsteher, vielleicht ist es auch weiterhin so wie jetzt und Klemens Resch ist Vorsteher-Stellvertreter, aber die vertreten noch eine Politik des Augenmaßes und sagen, dieser Radweg ist einfach ein Overkill, den brauchen wir nicht. Natürlich ist die FPÖ auch dieser Meinung, dass man überall dort, wo Länge mal Breite abkassiert wird, wo es nicht einmal Garagen gibt, Parkplätze nicht im großen Stil vernichten darf, auch nicht, wenn es private Garagen gibt, denn die werden auch immer teurer, so wie alles heutzutage, leider bald auch das Gas.

 

Ach so, einen Antrag muss ich auch noch einbringen. Das geht sich aber alles aus. So viel zu den Radwegen. Der Antrag betrifft die NEOS, die mir jetzt schön langsam ein bisschen unheimlich werden. Jetzt haben sie wieder ihr Projekt Seilbahn vom Bahnhof Hütteldorf über das denkmalgeschützte Otto-Wagner-Spital bis zum Bahnhof Ottakring ventiliert. Ich habe mir gedacht, okay, der Haselsteiner wird jetzt Seilbahnen machen und braucht jetzt Geld, denn Geld kann man nie genug haben, reiche Leute haben nur ein Ziel: noch reicher zu werden. Natürlich sind wir dagegen, dass das denkmalgeschützte Otto-Wagner-Spital verbaut wird, denn eigentlich hätte es es verdient, zum UNESCO-Welterbe erhoben oder zumindest dafür eingereicht zu werden.

 

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