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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 111

 

rung der Grünflächen auffangen. Wir speichern also das Regenwasser und versuchen gleichzeitig, so wenig versiegelte Flächen wie möglich unter freiem Himmel zu haben, um das Schwammstadtprinzip, wie es so schön heißt, zum Durchbruch zu bringen. Auch die Sanitätsausstattung und Sanitärausstattungen versuchen wir, sehr wassersparend auszuüben. Da geht es um die Frage, ob man in intelligente Wassergeräte investiert oder nicht, und dafür haben wir uns entschieden.

 

Das Gleiche gilt natürlich für den Abfall. Sie wissen, dass wir in Spitälern natürlich Unmengen an Abfall produzieren, weil natürlich die Sterilitätsgebote durch nichts unterlaufen werden können, aber trotzdem ist es wichtig, ein intelligentes Abfallmanagement zu haben, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten.

 

Die Photovoltaikanlage habe ich schon genannt. Wir haben Dachflächen auf den Pflegewohnhäusern in Liesing und Baumgarten mit mehreren Tausend Quadratmetern Sonnenkraft. Wir erzeugen auf der Klinik Floridsdorf den Strombedarf von in etwa 230 Haushalten, das sind 600.000 Kilowattstunden in dieser Anlage. Das ist also kein kleines Kleingartenhaussolaranlagerl, sondern es ist ein wirklich fettes Ding. Dort gab es noch die zusätzliche Herausforderung, dass die landenden Hubschrauber durch die Glasflächen nicht geblendet werden dürfen, aber auch diese Herausforderung haben wir gemeistert und schaffen es immerhin mit nur der einen Anlage, den CO2-Ausstoß um mehr als 330 t zu reduzieren.

 

Eines der, wie ich finde, besonders bemerkenswerten Projekte ist die Zusammenarbeit mit Wien Energie und einem Rechenzentrum in direkter Nähe zum Krankenhaus Floridsdorf, wo im Rechenzentrum mit einer unfassbaren Rechenleistung natürlich sehr viel Wärme erzeugt wird, die normalerweise einfach in der Atmosphäre verpufft, und wir haben gemeinsam in einer tollen Zusammenarbeit eine Wärmepumpenanlage in dem Rechenzentrum installiert und erzeugen jetzt zwischen 50 und 70 Prozent - zwischen 50 und 70 Prozent - des gesamten Wärmebedarfs der Klinik Floridsdorf nur durch die Abwärme eines Rechenzentrums, das wenige Hundert Meter entfernt steht. Das ist eine Einsparung von 4.000 t CO2 nur durch eine solche intelligente Investition, die wir gemeinsam gestemmt haben: Wien Energie, das Rechenzentrum und der Wiener Gesundheitsverbund.

 

Das Gleiche gilt in den Pflegewohnhäusern, wo wir passive und aktive Raumkühlungsanlagen haben, die auf jeden Fall in der Lage sind, die Raumtemperatur um mindestens 4 Grad gegenüber der Außentemperatur zu senken, Beschattungsanlagen haben, Außenjalousien und relativ wenige direkte Klimaanlagen. Wir kommen nicht ohne Klimaanlagen aus, das sage ich auch ganz offen, das geht einfach nicht, aber wir kommen mit sehr wenigen Klimaanlagen aus. Wir haben Wand- und Deckenkühlsysteme, teilweise in Verbindung mit Solaranlagen, wo aus der Solarenergie die Stromversorgung für die Wand- und Deckenkühlsysteme zur Verfügung steht.

 

Das Gleiche gilt für Pensionistenklubs. Wir versuchen, alle unsere 150 Pensionistenklubs klimafit zu machen. Das ist keine leichte Übung - Sie wissen, in vielen Bereichen sind wir in Häusern in Erdgeschoßzonen, wo das nicht sehr leicht umsetzbar ist -, aber mir ist es wichtig, dass diese Pensionistenklubs auch in der heißen Jahreszeit für die Senioren zur Verfügung stehen, wo man ein bisschen ein kühles Plätzchen findet, etwas Kühles zu trinken bekommt, ohne dass gleich eine große Konsumation notwendig ist.

 

Wir begrünen unsere Dachflächen, wir begrünen in der TU PWH, also im Pflegeheimbereich des Wiener Gesundheitsverbundes, genauso wie in einem Pilotprojekt das Haus Roßau im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, wo es einfach darum geht, gemeinsam mit den Maßnahmen Teiche und Bäume zu schaffen, wie zum Beispiel im Haus Am Mühlengrund, wo wir 100 zusätzliche schattenspendende Obstbäume pflanzen, also hier wirklich diese Ideen der Klimapolitik auf die Welt des sozialen Sektors zu übersetzen.

 

Wichtig ist - und deswegen habe ich Ihnen heute auch Innovationen im Bereich unserer Küche auf den Tisch stellen lassen, ich bin wirklich stolz darauf, und ich glaube, es sollten alle stolz darauf sein -, dass natürlich im Bereich der Pflege und Betreuung von alten Menschen das Thema Dehydration vor allem im Sommer wirklich ein Thema ist. Das kennen wir, seit vielen Jahren begleitet uns das. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Pflegeheimen sind verpflichtet, auch Protokoll darüber zu führen, wie viel die alten Menschen trinken. Sie kennen das aus den diversen Diskussionen dazu. Das ist auch ein bisschen eine Belastung für das Pflegepersonal. Darum bin ich echt stolz, dass die Küche im KWP, die eine wahnsinnsgeile Experimentküche hat, sich auch mit der Frage beschäftigt, wie man das Trinken für die alten Leute im Alltag noch lustiger, spannender, aber auch automatischer gestalten kann. Und darum habt ihr alle ein neues Ergebnis so eines Experiments vorgefunden: Ein kleines Geleekugerl, das extrem viel Flüssigkeit beinhaltet und erstens einmal den BewohnerInnen zur Verfügung steht, aber natürlich auch mithelfen soll, in der heißen Jahreszeit zusätzlich Flüssigkeit aufzunehmen. Ich hoffe, es schmeckt halbwegs. Ich habe es noch nicht gekostet, aber ich finde, es schaut geil aus, und ich dachte mir, ich stelle das allen zur Verfügung. Ich finde, wir sollten stolz sein, dass wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die so innovativ tätig sind. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ein ganz letzter Punkt in dieser Fragestellung noch, weil es mir auch ein wirkliches Anliegen ist, dass wir auch auf die obdachlosen Menschen in unserer Stadt nicht vergessen, gerade auch in der heißen Jahreszeit, und es daher selbstverständlich ist, dass die SozialarbeiterInnen in der Straßensozialarbeit Trinkflaschen austeilen, wo man an den vielen Stellen der Stadt dann auch als Obdachloser oder als Obdachlose Wasser bekommen kann. Natürlich haben unsere Tageszentren hier einen besonderen Schwerpunkt - ich denke da zum Beispiel daran, dass unser Tageszentrum Obdach Ester, das auf obdachlose Frauen spezialisiert ist, hier zusätzliche Möglichkeiten geschaffen hat, indem man auf einem begrünten Terrassenbereich ordentlichen Schatten vorfindet und dort Kopfbedeckung verteilt wird, Sonnencre

 

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